Sommerhalbzeit

Meteorologisch gesehen haben wir die Hälfte des Sommers schon hinter uns. Zeit für eine kleine Zwischenbilanz.

Man hört ja in den Medien und auch persönlich immer wieder Klagen über den diesjährigen Sommer. Wir wollen uns heute einmal anschauen, was die meteorologischen Fakten dazu sagen.

Juni

Für den Monat Juni lässt sich das Bild eines verregneten Sommers für den Westen des Landes durchaus bestätigen. Betrachtet man exemplarisch die Wetterstation Köln-Bonn, so gab es hier nur 7 Tage ohne Regen. Insgesamt fiel mit 185 Litern pro Quadratmeter mehr als doppelt so viel Niederschlag, wie sonst in diesem Monat üblich. Auch die Sonne zeigte sich verhältnismäßig wenig. Die Temperatur entsprach in etwa dem langjährigen Mittel.

Schaut man nun aber weiter nach Osten, so zeigt sich hier schon ein ganz anderes Bild. So wurden an der Wetterstation Berlin-Dahlem überdurchschnittlich viele Sonnenstunden registriert. Zudem gab es hier deutlich weniger Regen als im Westen (7% unter dem Mittelwert) und es war wärmer (2 Grad über dem Mittelwert). Die warmen Episoden zu Anfang und Ende des Monats waren hier von längerer Dauer, und die kühlere Phase zur Monatsmitte war weniger stark ausgeprägt als dies entlang des Rheins der Fall war.

Juli

Der Juli ist natürlich noch lange nicht beendet. Wir können aber anhand der Prognosen der Mittel- und Langfristmodelle zumindest schon einmal eine erste Abschätzung vornehmen. Für die Temperatur funktioniert dies recht gut. Mit den Niederschlagsmengen muss man dagegen vorsichtiger sein, da bei der kommenden gewittrigen Wetterlage wieder große regionale Unterschiede auftreten werden, und generell die Computermodelle immer noch große Schwierigkeiten bei der Vorhersage von Niederschlagsmengen haben. Auch die Sonnenstunden sind etwas schwieriger zu erfassen.

Bisher lagen wir im Juli an beiden Stationen in etwa im Bereich der langjährigen Mittelwerte, bzw. leicht darüber. Bis zum Monatsende sollte sich aufgrund der bevorstehenden überwiegend warmen Witterung die Abweichung noch etwas nach oben hin erhöhen. Niederschlagsmäßig geht es eher wechselhaft weiter, wobei die angesprochenen Unterschiede regional recht groß sein dürften.

Fazit

Der Juni ist im Westen klar ins Wasser gefallen. Im Osten war es dagegen deutlich schöner und auch wärmer. Der Juli bewegt sich bisher in etwa im Bereich der langjährigen Mittelwerte. Im Westen fiel im jetzigen Monat insgesamt sogar recht wenig Regen.

Der Eindruck eines generell verregneten und zu kühlen Sommers trifft also nur sehr eingeschränkt zu. In der Tat gab es noch keine längere stabile Hochdruckwetterlage. Jedoch ist eben diese in Mitteleuropa nun einmal eher die Ausnahme. In der Regel herrscht ein Wechsel von wärmeren und kühleren Episoden vor, begleitet von zeitweiligen Niederschlägen.

Am Ende hängt es in diesem Jahr also zum Einen vor allem davon ab, in welcher Region man sich befindet, und zum Anderen mit welcher Erwartungshaltung man an den Sommer herangeht. Und nicht zuletzt sind wir ja immer für Sie da, um Ihnen zu zeigen, wann Sie mit den schöneren Tagen rechnen können...