Extreme Hitze in Vorderasien

Die Menschen in Vorderasien müssen derzeit mit Höchstwerten von 40 bis leicht über 50 Grad leben. Wie ist diese extreme Hitze zu erklaren?

Mit gemessenen 36 Grad war der vergangene Freitag der bisher heißeste Tag des Jahres in Deutschland. Dieser Wert wurde unter anderem an den Stationen in Berlin, Zwickau, Gera und Jena erreicht. Für viele Menschen in diesen Regionen war es ein anstrengender Tag durch eine hohe Hitzebelastung. Man kann sich schon fragen, wie wir Mitteleuropäer uns bei deutlich höheren Temperaturen fühlen würden? Die Menschen in Vorderasien müssen derzeit mit Höchstwerten von 40 bis leicht über 50 Grad leben. Selbst in den Nächten „kühlt“ sich die Luft nicht auf Werte unterhalb der 30-Grad-Marke ab.

Extreme Hitze ist für die Bevölkerung in West- und Südwestasien sicherlich keine Seltenheit. So liegt die Mitteltemperatur in den Monaten Mai bis September in vielen Regionen bei 30 Grad, teils sogar darüber. Dennoch sind Höchstwerte im Bereich von etwas über 50 Grad nicht die Regel und so ist es derzeit in den nördlich angrenzenden Regionen am Persischen Golf verbreitet 10 Grad zu warm.

Wie sind Höchstwerte um 50 Grad zu erklären?

In Saudi-Arabien und weiten Teilen von Irak, Iran und Pakistan herrscht vorwiegend heißes und trockenes Klima. Auf einer riesigen Fläche lässt das wüstenhafte Klima nur eine äußerst spärliche Vegetation zu. Der Sand- und Geröllboden bietet meist nur niedrigen Gräsern und kleineren Sträuchern eine Lebensgrundlage. Dies ist zugleich eine Erklärung der extrem hohen Temperaturen. Trockene Böden begünstigen die Entstehung von hohen Temperaturen und andauernden Hitzewellen, denn sie erwärmen sich aufgrund ihrer geringen Wärmekapazität und der geringen Wärmeleitfähigkeit deutlich schneller als feuchte Böden.

Doch auch die Feuchtigkeit in den untersten Bereichen der sogenannten Grundschicht hat eine wichtige Bedeutung. Mangelt es der Luft in Bodennähe an Feuchtigkeit, so erfolgt auch keine Verdunstungsabkühlung und unbewachsener Boden verschärft diese Situation weiter. Ein weiterer Aspekt ist natürlich der Sonnenstand. Wir befinden uns jetzt wenige Tage nach dem Sonnenhöchststand. Der Einfallswinkel der Sonnenstrahlung ist demnach noch sehr steil und so wird eine hohe Energiemenge pro Quadratmeter zur Verfügung gestellt. Auch die angrenzenden Gebirge mit ihren trockenen Fallwinden haben in einigen Regionen einen Einfluss auf das hohe Temperaturniveau. Diese Faktoren begünstigen in der Summe eine kräftige Erwärmung und somit extreme Hitze.

Eine markante „Abkühlung“ in den von extremer Hitze betroffenen Regionen wird zunächst nicht erwartet.