So war der April 2016 – Erst warm, dann kühl, typisches Aprilwetter

Mit dem heutigen Tag ist der April vorbei und damit wird es wieder Zeit einen Rückblick auf den Monat zu geben.

Nach einem sehr warmen und freundlichen Monatsauftakt zeigte sich der April immer launischer, zum Ende sogar nochmal spätwinterlich. So war von Sonnenschein über teils kräftige Regenfälle und Gewitter bis hin zu Graupel- und Schneeschauern alles dabei. Mal wurde kühle und mal warme Luft herangeführt. Insgesamt wich der April kaum vom langjährigen Mittel ab. Im Schwarzwald war es zu nass und in weiten Teilen Ostdeutschlands zu trocken sowie landesweit leicht zu warm.

Warmer, örtlich schon frühsommerlicher Monatsbeginn

Der März endete noch mit großen Temperaturgegensätzen in Deutschland. Während in der Nordhälfte kühle Meeresluft subpolaren Ursprungs für Höchsttemperaturen von rund 8 Grad sorgte, wurde im südlichen Bayern mit Temperaturen jenseits der 20 Grad-Marke nur knapp der erste Sommertag des Jahres verfehlt.

Anfang April gewann dann ein Hochdruckgebiet namens LEO  zunehmend an Einfluss auf Deutschland und die markanten Temperaturgegensätze wurden abgebaut. In der ersten Aprilwoche stellte sich leicht wechselhaftes, aber nicht unfreundliches Wetter ein, wobei das Temperaturniveau im angenehmen, für die Jahreszeit überdurchschnittlichen Bereich blieb. Am 2. Aprilwochenende war Deutschland von mehreren Tiefdruckkomplexen eingekesselt. Dennoch gab es überwiegend trockenes und freundliches Frühlingswetter, wobei sich die Luft auf 12 bis 17 Grad, gebietsweise auch 18 Grad erwärmte, nur im Südosten und dann auch im Norden war es wolkenreich und nass.

Ab Monatsmitte wurde das Wetter "apriltypischer"

Die Wetterlage in der 2. Aprilwoche lässt sich am besten  durch einen Kampf von Hoch gegen Tief erklären. Warmluft vor dem Sturmtief ORTRUN über dem Ostatlantik strömte in die Südwesthälfte Deutschlands. Dagegen floss die Kaltluft am Rand von Hoch MUCK mit Zentrum über dem südlichen Skandinavien  in den Nordosten Deutschlands ein. Im Verlauf der Woche zogen vom Westen her immer wieder Tiefausläufer durch, die auch des Öfteren für den einen oder anderen Schauer  oder für einzelne Gewitter sorgten.

Ab circa Mitte April machten sich dann immer häufiger atlantische Tiefdruckgebiete auf den Weg nach Mitteleuropa, das Wetter wurde unbeständiger, zum Teil regnete es besonders zwischen Schwarzwald und Bayerischen Wald langanhaltend recht ergiebig, so dass es sogar Hochwasser an kleineren Flüssen gab.

Spätwinterlich zum Monatsende

 In der letzten Aprildekade sorgte ein markanter Luftmassenwechsel für einen drastischen Wetterumschwung. So rauschte mit einer nördlichen Strömung arktische Kaltluft zu uns, die „apriltypisches“ Wetter brachte, welches man aber eher noch zu Beginn des Monats erwartet. Immer wieder konnten sich kräftigere Regen- und Graupelschauer bilden, durch den hohen Sonnenstand wurden in der hochreichend labilen Luft auch Gewitter ausgelöst. Selbst Schneefälle bis in tiefe Lagen waren nochmal mit von der Partie und bei dem einen oder anderen gab es nochmal eine weiße Überraschung.  Die Temperaturen lagen selbst tagsüber recht verbreitet im einstelligen Bereich, womit sie teilweise um 8 Grad vom langjährigen Klimamittelwert abwichen. Die Nächte waren nochmal frostig-kalt - besonders Obstbauern, Winzer und Hobbygärtner mussten um bereits blühende Bäume und Pflanzen bangen.

Sonne, Temperatur, Niederschlag - Die Bilanz

Im Nordosten viel, im Südwesten wenig Sonne

Bei der Sonnenscheindauer zieht der Nordosten des Landes eine positive, leicht überdurchschnittliche Bilanz. Speziell in Vorpommern gab es örtlich rund 200 Sonnenstunden, doch auch vom Harz bis nach Brandenburg gab es im April häufig über 180 Stunden Sonne. Dagegen war die Südhälfte, besonders aber der Südwesten des Landes etwas benachteiligt. An der Grenze zu Frankreich schien die Sonne teilweise nur 115 Stunden und damit rund einen Drittel weniger als im April üblich. Insgesamt lag die Sonnenscheinschauer in Deutschland etwas über dem Soll.  

Anfangs schon frühsommerlich warm, zum Ende nochmal ziemlich kalt

Im Mittel war der April mit einer Abweichung von rund 0,6 Grad zur langjährigen Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 leicht zu warm. Somit konnten selbst die ziemlich kalten Tage zum Monatsende den extrem warmen Monatsbeginn nicht komplett ausgleichen. In der ersten drei Wochen brachte der April mit Tageshöchstwerten zwischen 10 und 20 Grad meist auch recht angenehme Temperaturwerte, südlich der Donau und in Sachsen wurden mit örtlich über 25 Grad auch schon die ersten Sommertage gemessen. Doch dass es im April auch ganz anders geht, zeigten die letzten Tage des Monats, wo recht verbreitet einstellige Höchstwerte und Nachtfröste vorherrschten. Am Alpenrand gab es sogar noch mäßigen Frost mit Werten unter -5 Grad. 

Zweiteilung auch beim Niederschlag

Im Osten zu trocken, im Westen zu nass: so lässt sich kurz die Niederschlagsverteilung im April beschreiben. Insgesamt erreichte aber diesmal der April in etwa sein Soll, nachdem die letzten sechs Aprilmonate alle zu trocken ausfielen. Deutlich zu nass war es in diesem April im Südwesten, speziell im Schwarzwald kamen über 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen, aber auch an der Nordsee brachten Tiefdruckgebiete häufiger Regen. Im Osten des Landes war es dagegen zu trocken, speziell im trockensten Bundesland Sachsen-Anhalt fiel gerade mal die Hälfte des üblichen Monatsniederschlages.