Wetter weltweit: Stürmischer Wochenauftakt in Teilen Europas

Es ist Sonntag und somit wieder Zeit für einen Blick auf bevorstehende Wetterereignisse in der neuen Woche:

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Ostersonntag ein paar Regionen genauer an.

Europa

Spannendes und zugleich gefährliches Wetter zum Wochenauftakt in Teilen des westlichen und nordwestlichen Europas, durchaus mit Gefahrenpotential durch Orkan- und Sturmböen, teils auch durch Starkniederschläge im Bereich kräftigerer Schauer oder Gewitter. Das entsprechende Setup wird durch die Lage der Höhenströmung, Temperaturgegensätze von Süd nach Nord sowie zwischen Land und Ozean bereitgestellt. Wir in Deutschland bekommen von dieser Entwicklung nur am Rande etwas mit, sind dennoch nicht gänzlich vor etwaigen Sturmschäden gefeit.

Und so beginnt die neue Woche mit einem kleinen, aber wetterintensiven Randtief, welches mit seinem Schwerpunkt von England bis etwa Mittag weiter zur Nordsee zieht. Die Okklusion bzw. Kaltfront erreicht im Laufe der kommenden Nacht den Nordwesten Frankreichs, zum Morgen die Benelux-Länder und etwa gegen Mittag die Westgrenze Deutschlands. In diesen Regionen ist mit deutlich auffrischendem Wind aus Süd bis West zu rechnen. Die Gefahr von Orkanböen ist in der kommenden Nacht sowie am Morgen im Bereich der Biskaya, im Nordwesten Frankreichs und entlang des Ärmelkanals gegeben. Nachfolgend sind schwere Sturmböen in den Benelux-Ländern und an der Nordsee denkbar.

In Deutschland weht in der West- und Nordwesthälfte kräftiger Südwestwind, dabei sind besonders vom Saarland bis nach Schleswig-Holstein und zur Nordsee sowie allgemein auf den Mittelgebirgen Sturmböen möglich. In Schauer- oder Gewitternähe können vereinzelte schwere Sturmböen nicht völlig ausgeschlossen werden. In den eben beschrieben Regionen Europas kommt es neben dem Wind auch zu Niederschlägen. Dabei fällt anfangs Regen, später erfolgt ein Übergang zu Schauern und einzelnen Gewittern. In Verbindung mit höhenkalter Luft können einzelne Schauer/Gewitter durchaus unwetterartig verstärkt sein und sicherlich intensiver als das vorlaufende Regenband.

Im weiteren Wochenverlauf soll sich das Wetter wieder beruhigen, dabei steht Nord-, Mittel- und Westeuropa wechselhaftes, aber nicht durchweg unfreundliches Wetter bevor. Unterdurchschnittliche Temperaturen werden für den Westen und Südwesten Europas angedeutet, sonst ist mit normalen oder überdurchschnittlichen Werten zu rechnen.

Ostpazifik und Südamerika - schwächelt El Niño?

Zahlreiche Forscher waren und sind dem Klima-Phänomen El Niño vor der Küste Süd- und Mittelamerikas auf der Spur. Seit 2015 wurden über mehrere Monate in Folge deutlich überdurchschnittliche Meeresoberflächentemperaturen im Seegebiet westlich von Nord-, Mittel- sowie Südamerika nachgewiesen mit dem Höhepunkt im November des vergangenen Jahres. Damals betrug die Abweichung recht flächig +3 Grad, dieser Wert stellt den Rekord der seit 1990 geführten Beobachtung dar. Mitte März 2016 gab das CPC (Climate Prediction Center) eine Abweichung von im Schnitt +1,5 Grad bekannt. Demnach hat sich das Oberflächenwasser des Ostpazifiks merklich abgekühlt. Ist dies nun ein Zeichen, dass das El Niño-Ereignis zu Ende geht? Einige Wissenschaftler sind sich sicher, dass es mit Blick auf den Spätfrühling/Frühsommer zu einem neutralen Verhalten kommen soll, wohingegen die Tendenz in Richtung Spätsommer/Frühherbst völlig offen bleibt. Wie auch immer, in der neuen Woche ist in Hinblick auf die Oberflächentemperatur des Ostpazifiks weiterhin mit einer positiven Abweichung zu rechnen.

Wettertechnisch steht den Bewohnern des nordwestlichen Brasiliens, Kolumbiens, Ecuadors sowie dem Norden Perus binnen der nächsten sieben Tage unbeständiges Wetter mit einigen kräftigen Regengüssen und Gewittern bevor. Es können sich durchaus Unwetter entwickeln mit der Gefahr von Überschwemmungen und Landrutschen. Eine verregnete Woche ist für den äußersten Süden von Chile in Sicht, im Bergland kann sich starker Schneefall einstellen. Ein erstes Anzeichen des bevorstehenden Winters der Südhemisphäre.

Überschwemmungen im Nordosten Indiens und Bangladesch

Im Laufe der neuen Woche steht den Bewohnern des nordöstlichsten Indiens und besonders den Bürgern von Bangladesch eine regenreiche Zeit bevor. Mehre Tiefdruckgebiete ziehen auf ähnlichem Wege über diese Regionen hinweg und laden dabei ihre nasse Fracht in Form von Regen ab. Da sich die Wolken und somit auch der Regen an den Westhängen des Khasigebirges und des Purvachal stauen, können Unwetter durch Stark- bzw. Dauerregen zu heftigen Überschwemmungen und Bergrutschen führen.

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