Weltwetter / Balkan, USA und Süd-China

Wie jeden Sonntag stellen wir uns wieder die Frage, wo in der kommenden Woche spannendes Wetter zu erwarten ist:

Während in der neuen Woche in Deutschland eher unspektakuläres Wetter mit tagsüber verhaltenem Temperaturniveau und zeitweise auftretenden Nachtfrösten herrscht, lohnt sich ein Blick über den Tellerrand, den wir heute zunächst auf den Südosten Europas richten wollen und dann die Wetterentwicklung in den USA sowie dem Süden Chinas näher beleuchten wollen.

  1. Balkan
    Im Südosten Europas, genauer auf dem Balkan, deuten sich zu Beginn der neuen Woche gebietsweise sehr kräftige Niederschläge an. An einer vom Tiefdruckgebiet BIANCA mit Zentrum über Südskandinavien ausgehenden, verwellten Luftmassengrenze soll nach Modellberechnungen über der südlichen Adria ein eigenständiges kleines Tiefdruckgebiet entstehen. Dessen Niederschlagsgebiete sollen vor allem im südlichen Kroatien, in Teilen von Bosnien-Herzegowina sowie Serbiens und Montenegros und im Westen Rumäniens bis Dienstag früh gebietsweise über 50 l/m² bringen. In Montenegro sind innerhalb dieses Zeitraums örtlich nahe 200 l/m² möglich. Diese hohen Mengen sind durch die Staueffekte am Gebirge sowie die nur langsame Verlagerung der Fronten zu erklären.
     
  2. USA
    Zur Mitte der neuen Woche hin deutet sich für den Süden der Vereinigten Staaten ein markanter Vorstoß kalter Luftmassen weit aus Norden an. Dadurch kann sich ein sehr großer Temperaturunterschied zur warmen, feuchten und damit energiereichen Luftmasse über dem Golf von Mexiko aufbauen. Das Europäische Wettermodell ECMWF rechnet beispielsweise für den Zeitraum von Mittwochfrüh bis Donnerstagfrüh die stärksten Niederschläge vom Osten des Bundesstaates Texas über Louisiana und Arkansas bis nach Oklahoma und in den Süden des Bundesstaats Missouri. Zwischen der texanischen Metropole Houston und dem Unterlauf des Mississippi soll der meiste Regen fallen; dort sind gebietsweise um 100 l/m², örtlich rund 150 l/m² in 24 Stunden möglich.
     
  3. Süd-China
    Auch in Teilen Ostasiens gibt es in den nächsten Tagen interessante Entwicklungen beim Wetter: Von der Küstenprovinz Zhejiang bis zur Provinz Hunan am mittleren Jangtsekiang soll sich zur Wochenmitte hin durch verstärkte Tiefdrucktätigkeit ein Gebiet mit kräftigem Niederschlag ausbilden. Bis Mittwochfrüh sind dort nach aktuellen Berechnungen 24-stündige Regensummen von häufig über 50 l/m², stellenweise über 70 l/m² zu erwarten. Der Regenfront folgt ein deutlicher Rückgang der Temperatur in der zweiten Wochenhälfte. In der südchinesischen Küstenstadt Guangzhou (Kanton) kann man den Temperaturrückgang gut sehen: Werden am Mittwoch bis zu 24 Grad erreicht (nahe an einem Sommertag nach meteorologischen Kriterien, für den 25,0 Grad nötig sind), steigt die Temperatur am Donnerstag voraussichtlich nur noch auf 18 Grad. Am Freitag wird es mit 11 Grad im Vergleich zur warmen Wochenmitte ausgesprochen kühl. Der Schwerpunkt der Niederschläge soll dann im Norden der Insel Taiwan liegen, wo bis Freitagfrüh 24-stündige Regenmengen von 50 bis 70 l/m² berechnet werden.