Schnee zu Wochenbeginn?

Zum Monatswechsel in Richtung März und damit zum meteorologischen Frühlingsanfang könnte es gebietsweise Probleme im Berufsverkehr geben

So richtiges Frühlingswetter möchte sich bis auf Weiteres nicht bei uns einstellen. Im Gegenteil - momentan deuten mehrere Vorhersagemodelle darauf hin, dass es zu Beginn der kommenden Woche noch einmal teils kräftig schneien könnte. Zumindest vorübergehend kann es dabei auch zu Glätte und Problemen im Berufsverkehr kommen. Ursache ist die Zugbahn eines Mittelmeertiefs.

Trotz teils sonniger Phasen, die in den kommenden Tagen überall in Deutschland immer wieder auftreten, möchte sich kein so rechtes Frühlingsgefühl einstellen. Das liegt zum einen am Temperaturniveau, das sich jetzt mit maximal 2 bis 8 Grad im Bereich der langjährigen Normalwerte aufhält. Zum anderen aber sorgen auch einzelne Schnee- und Graupelschauer zumindest hier und da für einen eher winterlichen Eindruck.

Mittelmeerluft trifft auf Frostluft

Diese polare Luftmasse wird uns auch in den kommenden Tagen erhalten bleiben, und damit gibt es bis über den Wochenwechsel hinaus nur kleinere Temperaturschwankungen, vor allem Nachts kann es bei leichtem Frost also auch glatt sein. Interessant wird es dann zum Beginn der kommenden Woche. Dabei zieht ein Tief aus der Mittelmeerregion, genauer vom Norden Italiens und dem Balkan in Richtung Polen. Diese Zugbahn erinnert etwas an ein so genanntes Vb-Tief. "Vb" (sprich: fünf B) bezeichnet dabei die Zugbahn, die vom Mittelmeer über den Westen Polens in Richtung Ostsee weist. Ein Vb-Tief ist vor allem im Osten Deutschlands bekannt durch länger anhaltende und teils intensive Niederschläge. Zum Beispiel sorgte ein solches Vb-Tief auch für das Oderhochwasser 1997.

In diesem Fall aber ist die Zugbahn nur annäherungsweise mit dem eines "echten" Vb-Tiefs zu vergleichen, extreme Unwetterereignisse sind daher aus heutiger Sicht nicht zu erwarten. Allerdings könnte dieses Tief noch einmal vielerorts, vor allem im Südosten Deutschlands für weiße Landschaften sorgen. Denn auf seinem Weg vom Mittelmeer bringt das Tief viel Feuchtigkeit mit. Diese wird auf seiner Vorderseite östlich seines Zentrums (siehe Abbildung) von der Adria nach Norden befördert und um seinen Kern "herumgewickelt". Dementsprechend kommt es bereits am Sonntag in Deutschland vor allem in Richtung Sachsen und Brandenburg zu noch meist leichtem Regen. Allerdings wird auf seiner Rückseite Kaltluft von Skandinavien kommend mit Nordostwind nach Deutschland gebracht. Daher geht der Regen zu Beginn der kommenden Woche nach und nach von Westen her in Schnee über und klingt dann ab.

Viel Schnee vor allem zum Dienstag hin

In Sachen Schnee wird es dabei vor allem im "Übergangsbereich" interessant, in dem die Warmluft auf die Kaltluft aufgleitet und es teils längere Zeit und auch kräftig schneien kann. Dies wird aus heutiger Sicht vor allem am Montag in einem breiten Streifen zwischen Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern der Fall sein, welcher sich bis in der Nacht zum Dienstag weiter nach Osten verlagert. Besonders dann kann es in weiten Teilen Bayerns, Sachsens, Thüringens bis nach Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zu mehreren Zentimetern Neuschnee kommen, verbunden mit entsprechenden Problemen im Straßenverkehr.

Allerdings ist es für eine genaue Prognose noch zu früh, zu groß sind die Unsicherheiten bei der genauen Zugbahn des Tiefs, wie man auch an der Prognose der Neuschneemengen zwischen dem amerikanischen GFS und dem europäischen ECMWF Modell (siehe Abbildungen) sehen kann. Für heute genügt es, sich für Montag und Dienstag auf teils schwierige Verkehrsbedingungen einzustellen. Allerdings heißt es dann im Süden und Osten Deutschlands zumindest vorübergehend auch: Ski und Rodel gut.