Wochenwetter: Kommt jetzt doch noch der Winter?

Im Nordwesten begann die Woche winterlich mit nassem Schnee - aber wie geht es in Deutschland diese Woche weiter?

Manch einer staunte im Nordwesten Deutschlands an diesem Montagmorgen nicht schlecht - gebietsweise boten mehrere Zentimeter nasser Neuschnee den Anblick tiefsten Winters - kilometerlange Staus auf den Straßen im Berufsverkehr waren dort die Folge. Dieses Niederschlagsband zieht nun weiter nach Südosten. Die Frage, die bei vielen jetzt aufkommt, ist: "Versucht es der Winter jetzt doch nochmal?" In unserem Wochenwetter geben wir für ganz Deutschland die Antwort.

Wetterlage

Das Wetter in Deutschland wird in den ersten Tagen der neuen Woche von zwei Druckgebilden dominiert: Da ist zum einen eine so genannte Tiefdruckrinne mit den Schwerpunkten VIRGINIE im Mittelmeerraum und ULRIKA, das Deutschland nun in Richtung Polen verlässt. Zum anderen gewinnt nach Nordwesten hin im Verlauf das Hoch FRIEDHELM über der Nordsee an Einfluss. Diagonal über Deutschland liegt dabei ein Niederschlagsband, das sich allmählich unter Abschwächung südostwärts verlagert. Es bringt erwärmte Polarluft mit, was zur Folge hat, dass die Niederschläge, die im Südosten noch mit Nieselregen beginnen, mehr und mehr in Schnee übergehen. Dies ist im Nordwesten bereits geschehen. Wie man an unseren Bildern von den Baumbergen im Münsterland rund um Legden und Nottuln sieht, sind mehrere Zentimeter Neuschnee gefallen. Kollege Friedrich Föst berichtet vom Rand des Wiehengebirges gar von deutlich über 10 cm Neuschnee, wobei sich die Äste bereits unter der Schneelast biegen.

In den kommenden Tagen macht sich der Hochdruckeinfluss vor allem in der Nordwesthälfte mit teils längeren sonnigen Phasen bemerkbar, während im Südosten bis Wochenmitte noch Schnee oder Schneeregen fällt. Nach einer Beruhigungsphase ab Donnerstag kommen dann zum Wochenende wieder neue atlantische Tiefausläufer auf uns zu und bringen das altbekannte wechselhafte und teils windige Regenwetter mit. Dabei steigt die Temperatur wieder an.

Wochenbeginn: Teils winterlicher Nordwesten, nasskalter Südosten

In der Wetterlage ist dabei ein Großteil des Wetters vom Montag bereits beschrieben. Am Vormittag liegt das Gebiet mit den kräftigsten Niederschlägen - größtenteils als Schnee, bei schwächeren Intensitäten auch Schneeregen - zwischen dem nördlichen Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, dem östlichen Niedersachsen und Hamburg. Vor allem in Staulagen der Gebirge dort kann es dabei noch weiter schneien, sodass auch die Gefahr von Schneebruch besteht - also das Brechen auch größerer Äste durch die Schneelast. Während der stärkeren Niederschläge besteht dabei auch in tiefen Lagen vorübergehend Glättegefahr durch Schneematsch.

Dieses Niederschlagsband wird sich dabei unter Abschwächung weiter südostwärts bewegen, wobei es dort nur hier und da zu etwas Nieselregen oder Schneeregen kommt, die Schneefallgrenze sinkt beispielsweise in Bayern bis zum Abend von Süd nach Nord auf 800 bis 400 Meter. Zuvor kann es dort gebietsweise auch ein paar größere Wolkenlücken für etwas Sonne geben, vor Ankunft des Niederschlagsgebietes trübt es sich jedoch auch oft ein. Mehr Sonnenschein kann man dagegen auf der Rückseite im Nordwesten Deutschlands erwarten, vor allem an der Nordseeküste, dem Emsland sowie auch im Rheinland, dem westlichen Ruhrgebiet und am Niederrhein ist sie im Verlauf noch gut zu sehen, und der Schneefall klingt ab. Apropos Nordsee, dort und in der Umgebung weht ein mäßiger bis frischer Nordwind mit starken bis stürmischen Böen, sonst ist der Wind kein nennenswertes Thema. Die Temperaturen liegen in der Nordwesthälfte bei 1 bis 5 Grad, nach Südosten hin zwischen 5 und 9 Grad, am mildesten wird es dabei Richtung Chiemgau werden.

In der Nacht zum Dienstag und am Dienstag selbst gibt es dann im Osten und Süden noch gebietsweise etwas Schnee oder Schneeregen, wobei Regen oder Schneeregen im Flachland noch am längsten an Oder und Neiße sowie in Niederbayern fällt. Die Niederschläge werden insgesamt schwächer bei weiter sinkender Schneefallgrenze. Das bringt uns dann am Dienstag selbst zu einer Wetterzweiteilung: Von Rheinland-Pfalz über das nördliche Sachsen-Anhalt bis nach Mecklenburg-Vorpommern und weiter nordwestlich ist die Sonne gut zu sehen, teils strahlt sie vom blauen Himmel, südöstlich hiervon sind die Wolken oft dicht und gebietsweise fällt noch etwas Schnee oder Schneeregen. Dementsprechend beginnt der Dienstag im Nordwesten bei teils mäßigem Frost, im Südosten bei Werten um die Null-Grad-Marke. Tagsüber werden dann nur Werte um 0 Grad im Osnabrücker Land und 7 Grad am Oberrhein und in Passau erreicht.

Am Mittwoch zieht dann das Hoch weiter bis nach Westrussland. Dennoch hat es noch genug Kraft, um dem Norddeutschen Tiefland und dem Westen einen überwiegend freundlichen und trockenen Tag - wenn auch bei einigen Wolkenfeldern - zu bescheren. Im Osten und Süden überwiegen allerdings die Wolken, und kalte Luft in der Höhe, die vom Mittelmeerraum heranzieht, sorgen zunächst in Bayern, dann auch in Sachsen, Ostthüringen, dem südlichen Sachsen-Anhalt und Südbrandenburg für etwas mehr Schnee, teils auch Schneeregen, der in tiefen Lagen allerdings auch gleich wieder taut. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 1 und 6 Grad, am mildesten wird es entlang des Rheines.

Donnerstag und Freitag - ruhige Tage zwischen Hoch und Tief

Zum Donnerstag hin dreht der Wind auf der Rückseite des Hochs über Osteuropa am Boden auf südliche Richtungen. Sonst sinkt von Westen her der Luftdruck allmählich, da uns atlantische Tiefs wieder etwas näher "auf die Pelle" rücken. Dementsprechend ergibt sich insgesamt recht ruhiges und oft trockenes Wetter, wobei die Sonne nach Nebelfeldern am längsten in Ober- und Niederbayern scheinen kann. Im übrigen Land schieben sich häufiger Wolkenfelder vor die Sonne, teils geht es auch trübe zu - ab und zu gibt es aber auch Auflockerungen. Ganz im Westen kann es vereinzelt für geringen Regen reichen. Die Temperatur steigt im Süden wieder etwas an, sonst ändert sie sich zunächst kaum. Maximal werden 2 Grad an der Nordsee und rund 7 Grad an den Alpen erreicht. 

Am Freitag sieht es für den Westen voraussichtlich etwas freundlicher aus, da mit dem Näherrücken der Tiefausläufer der Südwestwind im Tagesverlauf etwas an Fahrt gewinnt. Dann ergibt sich für Deutschland insgesamt ein Sonne-Wolken-Mix, wobei im Nordosten eindeutig die Wolken überwiegen und Richtung Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen die meisten Sonnenstunden zusammenkommen sollten. Nur ganz vereinzelt kann zu örtlichem Regen oder im Bergland ein paar Schneeflocken kommen, meist bleibt es noch trocken.

Nasses, windiges und mildes Wochenende

Das überwiegend trockene Wetter endet dann in der Nacht zum Samstag. Auch, wenn es für Details noch zu früh ist, verbreitet sich von Westen her Regen über Deutschland aus, der tagsüber auch den Osten und Süden erreicht, dort kann vorher noch die Sonne zu sehen sein. Der Südwestwind lebt dabei immer weiter auf, vor allem in der Nacht zum Sonntag sind dabei gebietsweise auch Sturmböen möglich. Schnee fällt zunächst noch im Bergland, wobei die Schneefallgrenze immer weiter ansteigt, sodass es aus heutiger Sicht am Sonntag dann auch bis auf die Gipfel des Erzgebirges und Bayerischen Waldes regnen wird.

Die Mengen können vor allem in den westlichen Staulagen der Gebirge ganz beachtlich werden, aus heutiger Sicht können dort am Wochenende zwischen 50 und 90 Liter pro Quadratmeter fallen, was natürlich bei diesem Vorhersagezeitraum nur eine grobe Schätzung sein kann. Gleichzeitig steigt die Temperatur immer weiter an, am Sonntag sind im Flachland wieder häufig Höchstwerte um und über 10 Grad möglich. Angesichts der zu erwartenden Niederschläge und des einsetzenden Tauwetters im Bergland muss wohl dann auch wieder vermehrt auf die Flusspegel geachtet werden, Stichwort: Hochwassergefahr. Etwas freundlicher geht es wohl insgesamt in Alpennähe zu mit etwas mehr Sonnenschein und deutlich weniger Regen. Details hierzu folgen spätestens am Freitag im Rahmen unseres Wochenendwetters.