Wetter weltweit - Achterbahnfahrt der Temperatur

Heute blicken wir hauptsächlich auf die Temperaturentwicklung in Europa, in Nordamerika und in Japan. Etwas Schnee für Afrika ist auch dabei.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

Europa – kalt gegen warm

Während in der neuen Woche im Westen und Südwesten Europas unterdurchschnittliche Temperaturwerte erwartet werden, ist im Südosten Europas mit auffällig positiven Abweichungen zum Klimamittelwert zu rechnen. Der Grund für den krassen Gegensatz von zu kalt bis zu warm ist im großräumigen Strömungsmuster zu finden. So erstreckt sich eine markante Zone tiefen Luftdrucks über mehrere Tausend Kilometer von Nord- über Mitteleuropa bis nach Spanien und phasenweise sogar bis in den Norden Afrikas hinein. Entlang der Westflanke dieser Tiefdruckrinne gelangt kalte Luft polaren Ursprungs bis weit nach Süden. So kann es in den nächsten Tagen für viele Spanier eine weiße Überraschung geben, nicht nur für die Bewohner der Pyrenäenregion. Und selbst in Marokko und Algerien ist Schnee nicht ausgeschlossen, wenngleich vorzugshalber die Bergregionen (Atlasgebirge) betroffen sein dürften. Allgemein werden in der Wochensumme recht hohe Niederschlagsmengen für die küstennahen Gebiete von Marokko bis Tunesien erwartet.

Dem angesprochenen Kaltlufteinbruch im Westen und Südwesten Europas steht ein Warmluftvorstoß an der Ostflanke des o.e. Langwellentroges gegenüber. Warme Luft aus der Ostsahara wird mit kräftigen Höhenwinden über das östliche Mittelmeer bis in die Balkanregion transportiert. Dort sind am Dienstag gebietsweise Höchstwerte über 20 Grad möglich. Allerdings werden in der Wochensumme auf der Balkanhalbinsel recht hohe Regenmengen angedeutet, durchaus mit Unwetterpotential. Dies betrifft zudem Teile Italiens sowie den Adriaraum. Ungemütlich nass soll es innerhalb der nächsten sechs, sieben Tage auch in Teilen Schottlands sowie an der Südwestküste Norwegens werden. In diesem Sinne sei auch der Wind erwähnt, welcher sich in der neuen Woche phasenweise stürmisch bemerkbar macht, vor allem im westlichen Mittelmeerraum inklusive Spanien und Portugal sowie von Schottland bis nach Nordskandinavien.

Achterbahnfahrt der Temperatur im Nordosten Amerikas

Sehr große Temperaturschwankungen stehen dem Nordosten der USA und dem östlichsten Kanada bevor. Die Reise geht von sehr kalt über markantes Tauwetter und möglichen Sturm inklusive Starkregen am Dienstag bis hin zu ausgesprochen mildem Wetter am kommenden Wochenende, bevor dann in der übernächsten Woche ein neuerlicher Kaltluftvorstoß angedeutet wird. Diese Achterbahnfahrt wird durch ein sehr dynamisches Muster der Höhenströmung erzeugt. Doch gilt es zunächst, die bittere Kälte an diesem Sonntag zu überstehen. In vielen Bundesstaaten im Nordosten der USA herrscht aktuell die kälteste Phase des Winters. Selbst in Florida war die Kaltluft in abgeschwächter Form angekommen und hat dort besonders den Obstbauern in den nördlichen Teilen des Bundesstaates in den letzten Tagen Sorgen bereitet, vor allem durch leichte Nachtfröste.

Auch in Japan ein Auf und Ab in puncto Temperatur

Noch an diesem Wochenende wurde aus vielen Regionen Japans rekordverdächtige Wärme vermeldet. Nicht nur in Tokio sind zahlreiche Menschen bei leicht über 20 Grad mit T-Shirt gesichtet worden, auch dort nicht typisch. Nun wird zum Wochenbeginn ein Kaltluftvorstoß erwartet, welcher die Temperatur wieder auf ein normales, teils auch leicht unterdurchschnittliches Niveau senkt.