Gefahren durch Regen- und Tauwetter im Schwarzwald und Allgäu

Die nächste Woge Warmluft könnte vor allem Richtung Schwarzwald und Allgäu problematisch werden

Wie wir bereits in unserem Wochenend-Wetter angedeutet haben, sinkt ab dem heutigen Samstag bis Sonntag von Norden her die Schneefallgrenze. So kann es im Bergland noch teils kräftig schneien, selbst im nördlichen Flachland können einzelne Schneeschauer niedergehen. Doch ist diese "Abkühlung" nur von kurzer Dauer - mit dem nächsten Tief liegen wir zu Wochenbeginn mit den Temperaturen erneut an der Oberkante des Möglichen - und das könnte Probleme mit sich bringen:

Bergland: Von Schnee zu Regen

Startet dieses Wochenende noch verbreitet mild, so erleben wir mit der Kaltfront des Orkantiefs MARITA mit Zentrum vor der norwegischen Küste etwas, das wir subjektiv eventuell als deutlich kälter empfinden werden: Aus dem teils länger anhaltenden Dauerregen wird sich im Norden und in der Mitte Deutschlands ein Übergang zu Schauerwetter einstellen. Bei diesen einzelnen Schauern sind dort dann auch Schneeschauer bis in 400 oder 300 Meter Höhe zu erwarten. Auch Graupelschauer oder gar einzelne Graupelgewitter sind in der Nordhälfte bis in den Sonntag hinein nicht ausgeschlossen. Dennoch: Berücksichtigt man, dass uns Ende Januar / Februar im langjährigen Mittel Höchstwerte zwischen 2 und 6 Grad von Ost nach West zustehen, so ist auch der vielerorts als kälter empfundene Sonntag mit maximal 4 bis 9 Grad immer noch recht mild. Am Oberrhein werden sogar 10 bis 14 Grad erreicht.

Vor allem aber wer in den Höhenlagen der südlichen Gebirge unterwegs ist, allen voran im Hochschwarzwald, wird bis Sonntag ziemlich wildes und zunächst auch winterliches Wetter erleben. Denn es kommt in Lagen oberhalb von etwa 800 bis 1.000 Metern zeitweise teils kräftiger Schneefall auf, der zudem noch von Sturmböen, auf dem Großen Feldberg selbst auch noch von Orkanböen, begleitet wird. Nach Neuschneemengen von etwa 10 bis 15 cm in dieser Höhe geht der Schnee dann im Verlauf des Sonntags wieder in länger anhaltenden Regen über bei rasch steigender Schneefallgrenze. Ganz ähnlich sieht es auch in entsprechenden Höhenlagen des Allgäus aus. 

In Hochlagen starkes Tauen, lokale Überschwemmungen möglich

Da die Kaltfront des Tiefs MARITA längere Zeit über dem Süden Deutschlands verharrt und nachfolgend in die Warmfront des nächsten, nicht benannten Tiefs übergeht, sind auch sonst die Niederschlagsmengen besonders im Süden Deutschlands ganz beachtlich. Vor allem im Weststau des Schwarzwaldes können dabei binnen 48 Stunden bis zu 100 Liter pro Quadratmeter fallen! Weitere Unwetterwarnungen vor Stark- und Dauerregen gibt es postleitzahlengenau auf den Seiten unserer Unwetterzentrale

Der Regen in Kombination mit dem starken Tauwetter kann dabei ab dem Sonntag und auch in den folgenden Tagen zu einem Anschwellen der Flusspegel führen. Für die großen Flüsse wie Rhein, Elbe oder Donau besteht dabei keine Hochwassergefahr. Wohl aber können deren Nebenflüsse Hochwassermarken erreichen. Vor allem aber kleinere entwässernde Gebirgsbäche können in dieser Zeit zu reißenden Gewässern werden mit Gefahr lokaler Überflutungen. Dementsprechend sollte man deren Nähe in den kommenden Tagen meiden und während des Regens vor allem in Gebirgsnähe mit Aquaplaning rechnen. Unterwegs helfen hier Wetterwarnungen der AlertsPro App

Die neue Woche beginnt dann wieder extrem mild. Denn der so genannte Warmsektor des nächsten Tiefs zieht über Deutschland hinweg, wobei sich die mildeste Luft über dem Süden Deutschlands befindet. Das bedeutet erneut Höchstwerte zwischen 9 bis 10 Grad an der Ostsee, und stellenweise um oder über 16 Grad am Oberrhein. Der Wind wird dabei unser ständiger Begleiter bleiben, auf dem Brocken gibt es immer wieder Orkanböen bis nahe 150 km/h, und in der Nacht zum Dienstag sind auch im Flachland gebietsweise Sturmböen um 80 km/h zu erwarten. Dies werden wir am Montag dann detailliert in unserem Wetter für die Woche behandeln.