Wetter weltweit: Von Schneesturm in Nordamerika über Hitze in Afrika bis zu Kälte in Europa

Die Wetter-Highlights weltweit. Auch bei uns ist einiges los:

Es ist Sonntag, und das heißt: Es ist wieder an der Zeit, den Blick über den Globus schweifen zu lassen und zu sehen, wo auf der Welt in der kommenden Woche spannendes Wetter auf uns warten dürfte. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit haben wir uns die Highlights herausgesucht:

  1. Ostkanda / Nordost-USA: (Schnee-)sturm zu Wochenbeginn

    Für die Pendler, die im Nordosten der USA und im Osten Kanadas in die neue Woche starten, könnte es erhebliche Probleme geben. Ursache ist ein kräftiges Sturmtief, das am heutigen Sonntag bereits im Bereich der Großen Seen in Richtung kanadischer Grenze gebietsweise über 20 cm Neuschnee bringen dürfte, zusammen mit Sturmböen auch mit erheblichen Verwehungen.
    Dieses Tief zieht nun auf seiner "warmen" Vorderseite mit teils kräftigem, schauerartigen Regen weiter in Richtung Neuengland.

    So muss man zu Wochenbeginn dort vor allem von Connecticut über Maine bis in den Osten Kanadas hinein teils mit ergiebigem Regen, teils mit Schneeregen rechnen, der von Nordwesten her mehr und mehr in Schneeregen und Schnee übergehen wird (interaktiv nachvollziehbar bei MeteoEarth.com). Die Niederschläge lassen allerdings dann rasch nach, da auf der Rückseite dieses Tiefs der Weg frei ist für sehr trockene und kalte arktische Luftmassen, sodass das Quecksilber tief in den Frostbereich fallen wird. An den Großen Seen kann es dann noch gebietsweise zum "Lake Effect Snow" kommen, wobei sich strichweise einige Zentimeter Neuschnee an der windabgewandten Seite der Gewässer auch in den Folgetagen noch ansammeln könnten. 
  2. Südafrika: Rekord-Hitzewelle und Dürre halten an

    In Südafrika geht dabei die bereits monatelang anhaltende Hitzeperiode weiter. Auch in den kommenden Tagen werden im Landesinneren im Grenzbereich der Länder Südafrika, Namibia und Botswana erneut Höchstwerte gebietsweise über 40 Grad erwartet. Leichte Labilität vom Atlantik her sorgt dabei allenfalls im Südwesten Südafrikas für erhöhte Schauer- oder Gewitterneigung. Die punktuell auftretenden Niederschläge dürften allerdings die Dürre-Problematik nicht beenden. Wie ungewöhnlich die aktuell anhaltende Hitzewelle ist, zeigt diese lange Liste der neuen Hitzerekorde, die alleine im jungen Jahr 2016 bisher aufgestellt worden sind.
  3. Süd-Australien: Buschbrandgefahr

    Nicht ganz so nachhaltig, aber mit entsprechenden Gefahren versehen zeigen sich auch einige Gebiete Australiens sehr heiß und trocken (in El Niño-Jahren wie zurzeit tendiert der Kontinent zu eher trockenen Bedingungen, dies hat sich allerdings bisher nur teilweise bestätigt).

    Dies betrifft in den kommenden Tagen, speziell am Montag den Bundesstaat South Australia. Nach trockener Hitze in den vergangenen Tagen verstärkt sich zum Wochenwechsel von Westen her an einer Konvergenzlinie (eine Linie, an der gegenläufige Windrichtung herrscht und die Luft folglich am Boden zusammen fließt) der Tiefdruckeinfluss. In Folge können einzelne Schauer oder Gewitter entstehen, die vermutlich nur punktuell nennenswerte Niederschläge bringen werden, in ihrem Umfeld aber sehr wohl den Wind bis hin zu Sturmböen auffrischen lassen können. Dementsprechend herrscht in den Distrikten North West Pastoral, Flinders und Riverland im Südosten des Bundesstaates eine Warnung wegen hoher Brandgefahr.
  4. Japan / Südostasien: Erster, richtiger Schnee der Saison und Tropengewitter

    Im Südosten Asiens gibt es derweil Sommerliches und Winterliches zu berichten. Ein Tiefdrucksystem, das dabei am heutigen Sonntag vom Nordosten Chinas ostwärts auf den Pazifik hinaus ziehen wird, bringt auf seiner Rückseite sehr kalte Luft von Ostsibirien über das Japanische und Ostchinesische Meer. Auf dem Weg über die Wasseroberfläche wird diese Kaltluft dabei zum einen leicht erwärmt, zum anderen nimmt sie einiges an Feuchtigkeit auf. Diese wird dann in Form von mäßigem, teils auch starkem Schneefall die nördlichen Inseln Japans erreichen. Die Vorwitterung dort ist mit der von Deutschland vergleichbar - auch in Japan erlebte man in den letzten Wochen ungewöhnlich mildes Wetter, das dort ebenfalls zum Teil Pflanzen viel zu früh zum Blühen brachte. Nun freuen sich vor allem die Wintersportfreunde in Hokkaido und in den höheren Lagen des nördlichen und mittleren Honshu auf den ersten nennenswerten Schnee der Saison.

    Auf den südlichen Philippinen dagegen muss man sich auf stellenweise schwere Gewitter einstellen. Diese entstehen am Rande eines Tropischen Tiefs, das sich zu Wochenbeginn gut 300 km südöstlich der Südinsel Mindanao befindet. Dabei besteht die Gefahr von Überflutungen und Erdrutschen, wenngleich auf regional eng begrenztem Raum.
  5. Europa: Im Westen viel Regen, im Osten Schnee, nachfolgend überall kälter

    In Europa wird sich in der kommenden Woche wohl eine breite Palette an Wettererscheinungen zeigen, wobei zum Ende hin insgesamt die Tür für die Kaltluft geöffnet werden wird. Daran mag man in Spanien oder Portugal zurzeit vielleicht gar nicht denken, allerdings geht es dort heute und auch zu Beginn der neuen Woche noch gebietsweise sehr nass zu. Unsere Unwetterzentrale in Spanien hat gebietsweise, vor allem im Nordwesten der Iberischen Halbinsel, Unwetterwarnungen der Stufe ROT vor Starkregen sowie Sturmböen aktiv. Ursache ist der kräftige Tiefdruckwirbel CAROLINA, der als steuerndes Element zu Wochenbeginn zu den Britischen Inseln ziehen wird.

    Südlich seines Zentrums bildet sich in Folge das Tief DANIELLA als so genanntes Wellentief. Der Frontenzug dieses Wellentiefs ist dabei etwa parallel zur Windströmung orientiert und verläuft dabei von der südlichen Biskaya etwa über die Alpen bis in den Norden der Balkanhalbinsel. Den Effekt werden wir auch in Deutschland bemerken, da es im Süden Deutschlands in den kommenden Tagen zu teils länger anhaltenden und teils ergiebigen Niederschlägen kommen wird, allerdings zunächst bei Schneefallgrenzen um 1000 oder teils über 1000 m Höhe. Mit dem Nachlassen dieser Niederschläge sinkt die Schneefallgrenze dann in den kommenden Tagen etwas ab. Am meisten Niederschlag wird dabei zu Wochenbeginn dementsprechend noch vor allem gebietsweise in den österreichischen Alpen erwartet, in höheren Lagen dürfte es dort also oft zu bemerkenswerten Neuschneemengen kommen. Am extremsten werden die Niederschläge wohl im Stau des Dinarischen Gebirges an der Adria ausfallen, dort werden in 48 Stunden bis zu 60 Liter pro Quadratmeter in nur 48 Stunden erwartet, bei einer Schneefallgrenze von teils über 2.000 Metern.

    Zum Schluss sollten wir uns dabei vor allem noch dem oben bereits erwähnten Tief DANIELLA zuwenden, das sich zu Wochenbeginn noch über dem Alpenraum befindet. Es hat nämlich für den weiteren Ablauf unseres Winters auch hier in Deutschland wohl eine weichenstellende Bedeutung. Dieses Tief wird in der ersten Wochenhälfte nun von den Alpen über den Südosten Polens und Weißrussland hinweg nordost- bis ostwärts nach Russland ziehen. Dabei kann es sich an der markanten Luftmassengrenze hin zu der sehr kalten Luft über Nordeuropa kräftig verstärken.

    Den Effekt dieses Tiefs werden unter anderem die Einwohner von Moskau wohl ab Dienstag deutlich zu spüren bekommen. Denn nach einem sehr frostigen und noch locker bewölkten Morgen mit teils unter -20 Grad werden im Tagesverlauf dichte Wolken mit teils kräftigem Schneefall aufziehen, wobei sich der Frost auf der Vorderseite dieses Tiefs deutlich abschwächen wird. Bis in den Mittwoch hinein ist dann mit weiterem Neuschnee zu rechnen, der teilweise von Sturmböen begleitet auch zu Schneeverwehungen führen kann. Dies gilt natürlich nicht nur für Moskau, sondern für eine weite Region im Westen und Nordwesten Russlands (ab 24 Stunden vorher ebenfalls nachzuvollziehen ebenfalls über MeteoEarth.com).

    Doch wieso hat dieses Ereignis eine Bedeutung für uns? Das ist an den Vorgängen zu sehen, die sich auf der Rückseite dieses Tiefs ereignen. Denn nach Durchzug dieses Sturmtiefs ist der Weg frei für Kaltluft aus Osteuropa, die sich in Folge allmählich west- und südwärts und damit auch in Richtung Deutschland in Bewegung setzt. Daher sackt auch hierzulande im Wochenverlauf die Temperatur mehr und mehr in den Keller, und so herrscht in Deutschland am kommenden Wochenende in weiten Teilen Dauerfrost, gebietsweise mit Schneeschauern, aber auch Sonnenschein. Nur im äußersten Westen klettert das Quecksilber am Tage wohl dann nur noch knapp über den Gefrierpunkt. Der Winter scheint sich also allmählich bei uns einzunisten. Mehr dazu morgen, wie jeden Montag, in der Wochenübersicht an dieser Stelle.