Silvester 2014 vs. 2015

Silvester 2014 sah es in Süddeutschland völlig anders aus als derzeit. Wer erinnert sich? Außerdem: eine kurze Bilanz zum Jahr 2015

Wir haben es in den vergangenen Tagen ja bereits beschrieben - der Jahreswechsel wird dieses Jahr überwiegend grün ausfallen. Bis auf eine vorübergehende Phase mit Schneefall wird es allenfalls in einigen höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge vorübergehend weiß werden. Das sah vor einem Jahr vor allem im Süden Deutschlands völlig anders aus.

Silvester 2014: Viel Schnee an den Alpen

Über die Weinachtsfeiertage 2014 zog dabei von Nordwesten her das Tief HILTRUD auf Bayern zu und bescherte zunächst den Bergen reichlich Neuschnee. Die kältere Luft, die auf seiner Rückseite folgte, ließ dabei die Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen sinken. Dabei verstärkten sich die Schneefälle an den Alpen durch Staueffekte aufgrund der nördlichen Strömung.

Es folgten die Tiefs INDIRA und JANINE nach, die weiterhin für reichlich Neuschnee sorgten. Die Folge waren verbreitet Schneehöhen von 10 bis 30 cm im Süden Deutschlands, 50 bis 80 Zentimeter lagen am Silvestermorgen 2014 am Nordrand der Alpen, auf der Zugspitze lag der Schnee damals zwei Meter hoch. Die Winterdienste und Anwohner hatten ihre sichtlichen Mühen damit, der Schneemassen Herr zu werden, wie unser Video vom 29.12.2014 zeigt:

Silvester 2015: Schneearmut und grüne Wiesen

Dieses Jahr Silvester wird es dagegen völlig anders aussehen: Der überwiegende Großteil Deutschlands ist schneefrei, selbst auf den Gipfeln Bayerns und Baden-Württembergs war am Mittwochmorgen allenfalls hier und da ein Zentimeter Schnee anzutreffen, und selbst auf der Zugspitze ist die Schneehöhe mit 90 cm mehr als dürftig zu nennen. Wer sich unser Ortewetter für Garmisch-Partenkirchen ansieht, wird in der Webcam selbst auf den Bergen im Hintergrund allenfalls weiße Flecken wahrnehmen. Auf mehr Schnee darf man nun in den ersten Tagen des kommenden Jahres hoffen, während vor allem nach Osten hin die Schneefallgrenze sinkt.

Das Jahr 2014 war wärmer als das Jahr 2015

Der November und nun auch der Dezember 2015 werden nun die wärmsten in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen sein, der Dezember sogar mit Abstand. Da dürfte es den ein oder anderen wundern, dass trotz dieser extremen Ausreißer zum Ende des Jahres hin und nach den Hitzewellen im Sommer das Jahr 2015 dennoch weniger warm ausfallen wird als 2014.

Dennoch: Bis zum 27. Dezember ist das Jahr 2015 immerhin knapp 1,8 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Mit einer Durchschnittstemperatur von bereits unter 9,8 Grad wird es damit hinter dem Rekordjahr 2014 (10,3 Grad) und 2000 bzw. 2007 (9,9 Grad) liegen. Ursache waren unter anderem ein etwas zu kalter September und Oktober. Die größten Abweichungen nach oben gab es dabei im Süden und Osten mit häufig über +2 Grad, im Nordwesten die geringsten. Dort war es aber immer noch überall über 1 Grad wärmer als im Klimamittel.

In Sachsen Niederschlag und Sonnenscheindauer fällt das Jahr 2015 in der Gesamtstatistik kaum auf. Es wird wohl ein geringes Niederschlagsdefizit von wenigen Prozenten geben, allerdings im Rahmen statistischer Schwankungsbreite, ebenso ist die Sonnenscheindauer geringfügig höher als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990, aber ebenfalls nur um wenige Prozent.