Haloerscheinungen – kaum beachtete Lichtphänomene des Himmels

Wann treten Halos auf und woran erkennt man sie eigentlich? Ein kleiner Exkurs...

Haloerscheinungen (auch „Halos“ genannt) sind optische Phänomene, die durch Lichtbrechung und -spiegelung an feinen Eiskristallen entstehen. Ihre Farben und Formen erinnern teilweise an den Regenbogen, dieser entsteht aber durch Lichtbrechung in Wassertropfen. Für die Entstehung von Halos ist ein kaltes Umfeld erforderlich, das die Bildung von vielen kleinen Eiskristallen ermöglicht.

Vorboten von Wetterfronten

Da in der höheren Troposphäre – dem Teil der Atmosphäre, in dem sich unser alltägliches Wetter abspielt – stets Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt herrschen, sind hier die Bedingungen für ein Eiskristallwachstum das ganze Jahr über gegeben. Fehlt nur noch die Feuchtigkeit, die vor allem im Grenzbereich unterschiedlicher Luftmassen in die Höhe transportiert wird, so zum Beispiel an einer Warmfront durch das Aufgleiten von warmen auf kalten Luftmassen. Dabei entstehen dann im Vorfeld von Wetterwechseln die feinen, aus Eiskristallen bestehenden Cirruswolken, in denen recht häufig Haloerscheinungen zu beobachten sind. Meist sieht man einen klassischen Ring um die Sonne, teilweise auch helle Lichtflecken an den Seiten – die sogenannten Nebensonnen – oder den Ring berührende Bögen. In besonderen Fällen können noch viele weitere, teils recht komplexe Formen auftreten, einige von ihnen sind sogar so selten, dass sie erst wenige Male beobachtet wurden.

Halos zum Greifen nahe

Bei winterlichem Wetter können sich die für Haloerscheinungen verantwortlichen Eiskristalle auch in direkter Umgebung bilden. Die besten Bedingungen dafür sind in unseren Breiten vor allem in den höheren Gebirgslagen gegeben. So kann man schon mal beim Skiurlaub in eine Nebelschicht hineinfahren und plötzlich von farbigen Ringen, Bögen und Lichtflecken umgeben sein. Frostige Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit erlauben eine Ausbildung feiner Eiskristalle auch in Bodennähe. Dann erscheinen die Halos teilweise so plastisch, dass man das Gefühl hat, nach ihnen Greifen zu können. Eine solche Szenerie zeigt sehr schön dieses Video:

Wenn in den Mittelgebirgen wieder der Winter zurückkehrt, lohnt sich hier vielleicht mal ein Blick in den Himmel, bei Interesse an mehr Informationen zum Thema Haloerscheinungen, auch auf die Seiten des Arbeitskreis Meteore.