Enorme Regenmengen in Süddeutschland

Der Dauerregen ist abgezogen. Blicken wir auf die Regensummen in Süddeutschland:

Am Freitag sowie in der vergangenen Nacht gab es weitere, mitunter ergiebige Niederschläge. Blicken wir zurück, wo lagen die Regenschwerpunkte?

Der Wetterablauf im Rückblick

Ein Frontensystem überquerte in der Nacht zum Freitag die Mitte Deutschlands, wo im Durchschnitt Mengen von 5 bis 10 Liter registriert wurden. Im späteren Verlauf der Nacht bzw. am frühen Morgen erreichte die Kaltfront die Südhälfte Deutschlands, dabei schob sich neue und zugleich kalte Luft unter die gealterte milde Luft, welche bis dahin noch in Baden-Württemberg und Bayern vorrätig war. Dieser Vorgang löste schauerartig verstärkte Niederschläge aus. Im Bereich zwischen Mosel und Donau gab es bereits verbreitet 10 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Zudem näherte sich von Westen her die Warmfront eines Randtiefs. Es folgten weitere, regional kräftige Dauerniederschläge in der Südhälfte, wobei Starkregen- bzw. Dauerregenschwellen erreicht und teils deutlich überschritten wurden.

Es regnete den Freitag durchgängig weiter, mitunter bis in die Nacht zum Samstag hinein. Bemerkenswert und zugleich dramatisch ist die Meldung der Station Krunkelbachhütte im Südschwarzwald: Von Freitag 7 Uhr bis Samstag 7 Uhr wurden insgesamt 132 Liter, davon 122 in 12 Stunden gemessen. Im Süden Deutschlands sind binnen 48 Stunden verbreitet Regenmengen zwischen 40 und 80 Litern registriert worden, stellenweise auch über 100 Liter. Ebenfalls zu erwähnen sind die 1-stündigen Mengen: So meldeten Waibstadt (BW) 21.9 Liter pro Stunde, Breitnau (BW) 21.8 Liter und Winden (RP) 21.0 Liter. Derart kräftige Niederschläge sind im November ganz und gar nicht typisch. Man erwartet solch intensive Regengüsse eher im Sommer. Man erkennt, dass es sich um eine energiereiche Luftmasse gehandelt haben muss, die von ihren Eigenschaften her dem subtropischen Bereich zugeordnet werden kann.

Dauerregen beendete lange Trockenperiode

Mit dem Dauerregen endete eine lange Trockenzeit. In einigen Regionen Süddeutschlands gab es seit Beginn des Jahres deutlich zu wenig Regen. Gebietsweise konnte in den letzten acht Monaten kein nennenswerter Niederschlag verbucht werden. Demnach ist es nicht weiter verwunderlich, dass bis zum letzten Mittwoch meist nur zwischen 50 und 90 Prozent des sonst üblichen Jahresniederschlages gefallen sind. Inzwischen hat sich das Niederschlagsdefizit deutlich verringert, teils wurde es auch komplett abgebaut bzw. herrscht nun in einzelnen Regionen Süddeutschlands ein Überschuss in puncto Jahresniederschlag. Dieser Wechsel von zu trocken auf zu nass binnen kurzer Zeit kann als extrem bezeichnet werden.