Der Oktober 2015 - eine Halbzeitbilanz

Früher Wintereinbruch, dennoch ein wettermäßig normaler Oktober?

Wie geht das Wetter weiter - eine Halbmonats-Bilanz.

Für einige  war es ein früher Wintereinbruch, zum Beispiel hat es im Harz in Braunlage seit 1981 nicht mehr so frühzeitig im Oktober geschneit, für andere ist es ein ziemlich normaler, wenn auch leicht unterkühlter Oktober. Heute ist Monatshalbzeit, der richtige Zeitpunkt - um einen Blick darauf zu werfen, wie die Wetterbilanz in Deutschland tatsächlich aussieht.

Am 14. Oktober gab der Winter in den Mittelgebirgen, aber auch in Teilen Mitteldeutschlands, von Thüringen bis Ostwestfalen ein erstes Stelldichein. Es schneite bis in tiefe Lagen, die Landschaft war angezuckert. Für viele Menschen eine Überraschung, da man meist noch nicht auf Winter eingestellt ist. Was ist aber dran an einem Wintereinbruch im Oktober, ist das normal? Darf das um diese Jahreszeit sein?

Ein Wintereinbruch Mitte Oktober ist nicht außergewöhnlich

Ein großes Tiefdruckgebiet liegt über Norditalien. Es schickt in großem Bogen feucht-warme Mittelmeerluft über die Alpen hinweg nach Deutschland. Dort trifft sie auf die hier lagernde Kaltluft, so gibt es großflächig Hebungsprozesse und damit verbunden Niederschläge. Auf eng begrenztem Raum fällt dabei Schnee bis in tiefe Lagen. Tatsächlich ist so ein Wintereinbruch um diese Jahreszeit nichts Besonderes und kommt fast jährlich irgendwo in Deutschland vor.

Wie sieht die Halbmonats-Bilanz von Deutschland aus?


Schauen wir mal auf die letzten 15 Tage. Da war wettermäßig alles dabei. Es gab Ansätze von goldenem Oktoberwetter. Zum Beispiel wurden am Feiertag, am 3. Oktober in Berlin und Umgebung bei strahlendem Sonnenschein über 20 Grad erreicht. Bald folgte aber ein Kaltluftvorstoss aus Osten - und der hat uns nun seit Tagen fest im Griff. Am 12. Oktober wurde es das erste Mal frostig mit -0,2 Grad Tiefsttemperatur in Berlin. Insgesamt fällt die Halbmonats-Bilanz der Temperatur für die Gebiete nördlich der Mittelgebirge leicht unterkühlt bis durchschnittlich aus. In der Südhälfte Deutschlands liegen wir - dank öfter Hochnebel und somit weniger Abkühlung - leicht über dem langjährigen Durchschnitt. Regen- und sonnenmäßig gibt es bislang keine groben Abweichungen, am ehesten in der Osthälfte Deutschlands hat es bislang etwas zu viel geregnet. Besonders in Bayern sowie hinauf bis zum Fläming sowie im südlichen Niedersachsen gab es bislang rund 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter, die trockenen Regionen im Land waren direkt entlang der Oder sowie in Ostfriesland und im Nordsee-Umfeld.

 Wie sieht die zweite Monatshälfte wettermäßig aus?


Wie geht es nach diesem Kälteeinbruch und frühen Wintereinbruch weiter? Ein Blick auf die langfristigen Wetterunterlagen zeigt, am Beispiel Berlin, dass wir uns zwar von diesem Kälteschock der letzten Tage etwas erholen, von Goldenem Oktoberwetter sind wir aber weit entfernt. Die Temperaturen gehen zwar leicht aufwärts, wir pendeln uns aber meist bei Höchsttemperaturen zwischen 10 und 12 Grad ein. Also, weder Fisch noch Fleisch, wir dümpeln mit ähnlichem Wetter dahin, wie zuletzt gehabt.