Wie startet der Herbst?

Der Nordwesten erlebt bereits heute seinen Temperatursturz, der Südosten morgen. Und danach? Wie geht es in den Herbst?

Am letzten Augusttag hat der Sommer noch einmal gezeigt, was er konnte. Vor allem im Osten wurden einige neue Hitzerekorde für die letzte Augustdekade, also das letzte August-Drittel, aufgestellt. Wie gestern berichtet, folgt dann bis morgen überall der Übergang hin zu deutlich kühlerer, polarer Luft. Doch wie geht es danach weiter? 

Der höchste Temperaturwert gestern stammt aus Bad Muskau im Osten Sachsens. Dort kletterte das Quecksilber bis auf 37,3 Grad. In Berlin-Dahlem wurde mit einer Höchsttemperatur von 34,9 Grad der heißeste 31. August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1908 registriert. Damit verabschiedete sich der meteorologische Sommer 2015 so, wie er sich über weite Strecken gezeigt hatte.

Jacke statt T-Shirt

Doch wie bereits in der gestrigen Wochenübersicht erwähnt, verabschiedet sich nun die schwüle Hitze heute auch aus dem Südosten Deutschlands. Danach werden wir zunächst noch gebietsweise die 20-Grad-Marke leicht überschreiten, vor allem im Süden und Osten. Am Wochenende wird dies dann selbst dort kaum noch gelingen, da das Temperaturniveau weiter zurück gehen wird, auf Höchstwerte von meist nur noch zwischen 14 und 19 Grad. Gerade im Vergleich zu den zurückliegenden Tagen wird man dann doch relativ schnell zu Sweatshirt und Jacke statt zum T-Shirt greifen. Und gelegentlich auch zum Regenschirm, vor allem im Norden unseres Landes. 

Wie gestern besprochen ist die Ursache polare Meeresluft, die zwischen dem ostwärts Richtung Südskandinavien ziehenden Tief JONAS und einem kräftigen Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik vom Nordmeer her über die Nordsee nach Deutschland strömt. Damit einhergehend gestaltet sich das Wetter auch in dieser Woche weiterhin unbeständig bei weiter sinkender Temperatur, während sich im Laufe des Wochenendes die gesamte Druckkonstellation allmählich ostwärts verlagert. Damit setzt sich im Süden bereits leichter Hochdruckeinfluss durch, nach Norden hin bleibt es in der Nähe zum steuernden Tief eher wechselhaft.

Zum Wochenwechsel vorerst am kühlsten

Im Laufe der nächsten Woche erreicht dann das Hoch vom Ostatlantik her aller Voraussicht nach Skandinavien, anfangs muss vor allem im Nordosten noch mit Schauern gerechnet werden. Damit sollte zum Wochenwechsel vorerst der kälteste Punkt erreicht sein, während es im Laufe der nächsten Woche mit hoher Wahrscheinlichkeit zunehmend freundlich und wieder etwas wärmer werden wird, sodass zunächst im Südwesten die 20-Grad-Marke wieder leicht überschritten werden kann.

Und wie geht es dann bis Mitte September weiter? Dazu muss zunächst gesagt werden, dass Prognosen für einen solch langen Vorhersagezeitraum nicht viel mehr als einen ungefähren Trend darstellen können und noch mit einigen Spekulationen behaftet sind. Werfen wir aber einen Blick in die Vorhersagemodelle. Diese prognostizieren mehrheitlich eine im Vergleich zu den Klimawerten zu kühle Phase zum Wochenwechsel, ab Mitte der kommenden Woche deutet sich dagegen wieder eine leichte Erwärmung auf normale oder leicht übernormale Temperaturwerte an. Hitze-Episoden stehen dabei jedoch nicht in Aussicht.

Bei der Wetterlage für Mitteleuropa gibt es eine leichte Favorisierung für leichten Hochdruckeinfluss. Die Mehrheit der Berechnungen geht dabei von einem Hoch über Großbritannien aus. Dies spricht für überwiegend ruhiges Wetter, wobei nach Süden und Westen hin sich die Sonne häufiger zeigen kann, im Norden und Osten dagegen auch längere wolkige Phasen möglich sind. Ein nicht unerheblicher Anteil der Berechnungen des ECMWF-Vorhersagemodells berechnet andererseits auch, dass bei leichtem Hochdruckeinfluss im Gegenteil ein Tief über Großbritannien liegen könnte. Damit wäre es dann nach Nordwesten hin eher unbeständig, andererseits gibt es bessere Chancen, dass im Süden bei ruhigerem Wetter auch noch einige Sommertage (ab 25 Grad Höchsttemperatur) entstehen könnten. 

Fazit: Es ist im Detail natürlich noch nichts entschieden, aber gerade für die kommende Woche stehen die Chancen gut für einige freundliche und zumindest mäßig warme Tage. Den Wettertrend für die kommenden 14 Tage kann man auch auf Wetter24.de oder im Premium-Abo der WeatherPro App für den eigenen Ort nachsehen.