Klima in Finnland

Wann ist die perfekte Reisezeit für Finnland? Wetter und Klima des Landes auf einem Blick!

In Finnland kann das Wetter sich rasch ändern. Ein Wechsel von Sonnenschein auf Regen oder umgekehrt ist nichts Ungewöhnliches. Im Land der Tausend Seen kommen die vier Jahreszeiten zur vollen Geltung: Im Sommer können die Besucher die „nachtlosen Nächte“ bewundern, in denen es im ganzen Land nie richtig dunkel wird. Im Winter und besonders im Frühling herrschen im Finnischen Lappland traumhafte Bedingungen für einen Skiurlaub. Aber auch der Herbst hat seine Reize: Die sogenannte „Ruska-Zeit“ mit ihrer Farbenpracht ist ein beeindruckendes Naturphänomen.

Klimaübersicht

Finnland verfügt über ein kaltgemäßigtes Klima, wobei es an der Grenze zwischen maritimer und kontinentaler Klimazone liegt. Die Tiefdruckgebiete der Westwindzone sorgen einerseits für feuchte und wechselhafte Wetterlagen; andererseits wird Finnland durch das Skandinavische Gebirge vom Atlantik abgeschirmt, wodurch stabile kontinentale Hochdrucklagen entstehen können. Daher sind kalte Winter und vergleichsweise heiße Sommer häufig. Bei einer geographischen Lage zwischen dem 60. und 70. nördlichen Breitengrad profitiert das Land von der Existenz des Golfstroms, der Ostsee sowie der zahlreichen Binnenseen, so dass das Klima in Finnland deutlich milder ist, als in anderen Orten auf denselben Breitengraden.

Stark variierende Temperaturen

Bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von über 1000 Kilometern variieren die Temperaturen zwischen den verschiedenen Landesteilen relativ stark. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt in Helsinki - gelegen im Süden Finnlands - knapp 6 Grad. Nach Norden hin wird es deutlich kälter, so dass die Durchschnittstemperatur in Sodankylä im Finnischen Lappland nur noch bei -0,4 Grad liegt. Im kältesten Monat, dem Januar oder Februar, variiert die Mitteltemperatur zwischen -4 und -14 Grad. Die kälteste jemals in Finnland gemessene Temperatur betrug -51,5 °C in Pokka bei Kittilä am 28. Januar 1999. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 15,6 Grad. In Südfinnland kann es im Sommer über 15 Sommertage geben, an denen die Temperatur über 25 Grad ansteigt. Im nördlichen Lappland sind es dagegen häufig nur zwei. Die höchste Temperatur mit 37,2 Grad wurde am 28. Juli 2010 in der nordkarelischen Liperi gemessen.

Stolze Regenmengen

Unterschiede zwischen dem Süden und dem Norden des Landes gibt es auch in Bezug auf den Niederschlag. Während die jährliche Niederschlagssumme an den Küsten Südfinnlands über 700 mm beträgt, fällt im Norden im Mittel nur 500-600 mm Regen oder Schnee. Der regenreichste Monat ist der Juli mit einer durchschnittlichen Niederschlagssumme von 75 mm. Falls man also einen Urlaub nach Finnland plant, sollte man auf das wechselhafte Sommerwetter Rücksicht nehmen. Dagegen eignet sich der März besonders für einen Skiurlaub, denn da fällt am wenigsten Niederschlag.

Eine bleibende Schneedecke fällt in Lappland Ende Oktober und schmilzt meist im Mai, was für eine lange Skisaison sorgt. Im Südwesten Finnlands bleibt der Schnee hingegen oft erst im Januar liegen, und schmilzt im Laufe des März. Die Schneedecke entwickelt eine Dicke von 20-30 cm im Süden bzw. 60-90 cm im Osten und Norden. Vor allem im Süden Finnlands folgt einer langen und milden Regenperiode oft ein massiver Wintereinbruch mit eisigen Temperaturen. Die Wetterstatistiken zeigen durch vermehrte Regen- und Sprühregenfälle, dass die Winter allerdings zunehmend milder werden. Heutzutage regnet es häufig im Dezember, manchmal auch noch im Januar und Februar. Der Klimawandel lässt den Winter auch später starten als in der Vergangenheit.

Das Land der Mitternachtssonne und Polarnacht

Aufgrund der nördlichen Lage Finnlands wird es von Ende Mai bis Anfang August nicht richtig dunkel. In den Gebieten nördlich des Polarkreises scheint im Sommer die Mitternachtssonne („yötön yö“), in Utsjoki im finnischen Teil Lapplands exakt vom 17. Mai bis zum 27. Juli. Entsprechend steigt dort im Winter die Sonne für 51 Tage kein einziges Mal über den Horizont, bezeichnet als „Kaamos“ (Polarnacht), und auch in den südlichen landesteilen herrscht im Dezember nur rund 6 Stunden Tageslicht.

Rückblick auf das bisherige Sommerwetter

Der diesjährige Sommer in Finnland war im Mittel zu kühl und nass. Die niedrigste Temperatur im Juni lag bei -3,5 Grad und wurde am 13. Juni auf dem Saana-Fjell gemessen. Der einzige Sommertag war der 29. Juni, als in Mikkeli 25,4 Grad erreicht wurden. Die Regenmengen waren vielerorts deutlich zu groß. Abgesehen von den drei Sommertagen herrschte auch im Juli wechselhaftes und kühles Wetter. Die höchste gemessene Temperatur betrug 31,4 Grad am 3.7. in Kouvola im Süden Finnlands. Im Nordosten Lapplands lag die Durchschnittstemperatur lokal bei unter 10 Grad. An der Südwestküste sowie in Kainuu (eine Landschaft nördlich von Karelien) fiel es über 100 mm Regen, in Nordlappland lag die Niederschlagsmenge mancherorts dagegen unter dem Durchschnitt. Gewitter gab es den kühlen Temperaturen zur Folge nur wenig.

Anfang August wurde dem unbeständigen Wetter ein Ende gesetzt, als sich die Hochdrucklage über Skandinavien durchsetzte: Der lang ersehnte Sommer mit Sonnenschein und warmen Temperaturen war endlich da. Insgesamt gab es in dem Zeitraum zwischen 06. und 25. August nacheinander 15 Sommertage, an denen die Temperatur vielerorts über 25 Grad anstieg. In Lappland war es am Anfang des Monats noch recht kühl, jedoch nicht unfreundlich. Vor allem im Süden ist der August auch zu trocken gewesen.

Allerdings geht der Sommer in Finnland langsam zu Ende: Bereits gestern breiteten sich von Südwesten her neue Schauer aus. Heute zieht von Westen her ein neues Regengebiet heran, womit ein Temperaturrückgang auf unter 20 Grad zu erwarten ist.