Temperaturbilanz Juli bisher: Auf und Ab, neue Hitzerekorde

Die Temperatur im Juli präsentierte sich bisher in stetigem Auf und Ab. Gleich am ersten Wochenende des Monats gab es einige neue Allzeit-Rekorde.

Mal heiß, mal kühl

Der bisherige Juli 2015 war in weiten Teilen Deutschlands geprägt von einem Wechsel zwischen warmen bis heißen und eher kühlen oder allenfalls mäßig temperierten Witterungsabschnitten. Während unter (Zwischen-) Hochdruckeinfluss und auf der Vorderseite von Tiefdruckgebieten subtropische Luft aus mediterranen Gefilden nach Deutschland angezapft wurde, gab es auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten immer wieder Vorstöße kühler Meeresluft. Dabei schwankte die Höchsttemperatur vielerorts innerhalb weniger Tage um 15 Grad oder mehr.

Neuer Hitzerekord in Unterfranken

Am Nachmittag des ersten Julisonntags (5.7.) erreichte die Hitzewelle durch Hoch "Annelie" in Deutschland ihren Höhepunkt. Während im Nordwesten des Landes nicht mehr ganz so heißes Wetter herrschte, erreichten vor allem in der Südhälfte Deutschlands einige Orte extreme Temperaturen. Der absolute Höchstwert wurde mit 40,3°C im unterfränkischen Kitzingen (Bayern) gemeldet, dicht gefolgt von der MeteoGroup-Wetterstation in Wertheim (Baden-Württemberg) mit 40,2°C und Kahl am Main mit 39,8°C (Bayern).

Die bisher höchste, jemals in Deutschland gemessene und offiziell gültige Temperatur lag bei 40,2 Grad. Diese wurde gleich vier Mal erreicht: Das erste Mal am 27.7.1983 in Gärmersdorf bei Amberg in der Oberpfalz. Eingestellt wurde dieser Rekord im Hitze-August 2003, und zwar am 9.8.2003 in Karlsruhe sowie am 13.8.2003 in Freiburg im Breisgau und erneut in Karlsruhe.

Monatsbilanz bisher: überall zu warm, vor allem im Süden

Zwar gab es neben diesen Rekordtemperaturen auch kühle Tage (so meldete Hamburg am 19.7. lediglich ein Maximum von 15,6°C und damit einen wahren Temperatursturz gegenüber dem zwei Tage zuvor erreichten Höchstwert von 30,2°C), trotzdem sieht die bisherige Bilanz für ganz Deutschland zu warm aus.

Betrachtet man das Temperaturmittel vom 1. bis zum 27.7., liegt die mittlere Abweichung im deutschlandweiten Schnitt bei 3,25 Grad. In Schleswig und Emden waren die ersten dreieinhalb Wochen des Monats Juli jeweils 1,2 Grad zu warm. In Erfurt betrug die Abweichung der Temperatur vom langjährigen Durchschnittswert 3,5 Grad. Konstanz verzeichnete sogar eine positive Temperaturabweichung von 5,2 Grad.

In den letzten Julitagen werden zwar mehr oder weniger unterdurchschnittliche Temperaturen in Deutschland erwartet (Ausnahme wird der äußerste Südwesten sein, wo zum Freitag, 31.7., hin gebietsweise ein Sommertag nach meteorologischer Definition mit mindestens 25°C Höchsttemperatur erreicht wird), was aber kaum etwas daran ändern wird, dass der Juli 2015 nicht nur mit einem neuen Allzeit-Temperaturrekord in die Historie eingeht, sondern auch nahezu flächendeckend zu warm ausfallen wird.