Juni 2015: Mal warm, mal kühl und oft zu trocken

Von Schafskälte bis Hochsommer war in diesem Monat alles dabei. Nur der Süden bekam genug Regen, sonst war es überall sehr trocken. Hier die Bilanz.

Laut Statistik lag die Mitteltemperatur im ersten Sommermonat zwar ein paar Zehntel über den Klimawert, doch gefühlt kam uns der Juni teilweise sehr kühl vor. Aber das große Thema war eigentlich die Trockenheit, nur der äußerste Süden bekam mehr Regen als im Durchschnitt.

Schafskälte brachte im Norden häufig Bodenfrost

Der Juni 2015 fing hochsommerlich an und endet auch so, doch dazwischen war es teilweise sehr kühl, vor allem nachts. Ganze 11 Nächte mit Bodenfrost brachte der Juni in Schleswig-Holstein, sogar die Heizungen sind teilweise wieder angesprungen. Die Schafskälte war in diesem Jahr ganz besonders ausgeprägt, selbst tagsüber stiegen die Temperaturen z.B. in Hamburg nicht mehr über die 20-Grad-Marke. Der wärmste Tag des Monats war bereits am 5. Juni, da stieg das Quecksilber bis auf 35,9 Grad in Ihringen (B-W am Kaiserstuhl im Breisgau-Hochschwarzwaldkreis), aber auch die letzten Junitage zeigen sich durchaus sommerlich mit Temperaturen knapp über 30 Grad. Somit kommen wir im Mittel (Tages- und Nachttemperaturen) auf eine Durchschnittstemperatur von knapp 16 Grad, ein paar Zehntel über den Klimamittelwert. Schaut man sich diese aber etwas genauer an, so ist es im Norden "zu kühl" und im Süden "leicht zu warm" gewesen.

Extreme Trockenheit, teils Dürre, nur der Süden sehr nass

Viel extremer zeigt sich aber die Niederschlagsbilanz des Monats. Auch da zeigte sich ein Süd-Nord-Gefälle. Während man am Alpenrand aufgrund von Starkregen teilweise Hochwasser und Erdrutsche verzeichnete (lokal Niederschlagsmengen von über 200 L/qm), fielen im Norddeutschen Tiefland lokal noch nicht einmal 30% des Monatsniederschlags. Besonders betroffen sind die Regionen von der Lüneburger Heide über Altmark und Börde bis zum Thüringer Becken, dort ist bereits in den Monaten April und Mai zu wenig Regen gefallen, so dass man sogar schon von Dürre reden musste. Tief NILS brachte in der zweiten Monatshälfte wechselhafteres Wetter und zumindest etwas Entspannung in Sachen Niederschlag, immerhin konnte sich die Natur etwas erholen, doch ein Ende der Trockenheit gab es nicht und sie wird sich in den nächsten Tagen und Wochen unter überwiegend Hochdruckeinfluss wieder verschärfen.

 

Top 5 der höchsten NiederschlagsmengenTop5 der niedrigsten Niederschlagsmengen
237,3 Sonthofen-Breiten (Bayern)15,7 Dahme/Ostsee (SH)
233,1 Benediktbeuern (Bayern)16,3 Philippsthal/Werra (Hessen)
229,5 Nebelhorn (Bayern)16,9 Syke (Niedersachsen)
222,6 Oberstorf-Birgsau (Bayern)16,9 Fehmarn-Wulfen (SH)
209,5 Mindelheimer Hütte (Bayern)17,1 Timmendorfer Strand (SH)

 

 

Am sonnigsten an der Ostseeküste

Um die Statistik vollständig zu machen, fehlt noch die Sonnenscheinbilanz - und die war recht durchschnittlich. Mit über 200 Stunden Sonne war die mecklenburgische Ostseeküste mal wieder die sonnigste Region Deutschlands.