Wetter weltweit - Trend für Europa und tropische Depression?

Was macht der Sommer in Europa? Zudem berichten wir über eine tropische Depression - Das Wetter weltweit:

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.

KUJIRA nimmt Kurs auf China

Ein markantes Tief liegt mit seinem Kern über dem Südchinesischen Meer, etwa 400 km östlich von Vietnam und zieht langsam nordwärts in Richtung Hainan und China. Am frühen Sonntagmorgen wurde das Tief als sogenannte tropische Depression gelistet. Das sind tropische Sturmwirbel, in denen der maximale Mittelwind 33 Knoten (62 km/h) oder weniger beträgt. Diese Depression weist bereits eine geschlossene Zirkulation auf und ist aus „organisierten“ Gewittersystemen hervorgegangen, die sich in einer Monsunzone entwickelt hatten. Die Bedingungen für eine Verstärkung des Sturms sind nur bedingt gegeben. Zwar stellt das warme Meer (30 bis 32 Grad Oberflächentemperatur) genügend Feuchte und somit Energie zur Verfügung, allerdings befindet sich das Tief in einer Monsunzone umgeben von weiteren Tiefs. Bildlich und etwas überzogen gesprochen: In einem Kindergarten ist nur ein Spielzeug vorhanden, welches mehrere Kinder unbedingt haben wollen. Es kommt zum Gerangel und am Ende geht vielen die Puste aus. Ähnlich ist die Situation vor Ort. Die Depression möchte sich unbedingt die Energie der Umgebung zu Nutzen machen, allerdings sind andere Systeme ebenfalls an dieser Nährquelle interessiert. Sie rauben sich gegenseitig die Substanz zur Verstärkung. Es ist demnach nicht sehr wahrscheinlich, dass der Wirbel jemals zu einem Taifun heranwächst.

Die Hauptgefahr besteht demnach nicht unbedingt durch Wind, sondern vielmehr durch das enorme Feuchteangebot in Form von heftigem Regen. Regional sind Überflutungen und punktuell Erdrutsche zu befürchten, wenn KUJIRA zum Dienstag Hainan und nachfolgend die Küste Chinas erreicht. Eine Abschwächung wird erst im Verlauf der zweiten Wochenhälfte erwartet.

Kühles Europa?

Es sieht auch weiterhin nach kühlem Wetter für große Teile Mitteleuropas aus. Sonnenhungrige und Wärmeliebhaber sollten sich für die nächsten Tage nicht allzu viele Hoffnungen machen. Tiefdruckgebiete über dem Nordostatlantik und dem skandinavischen Raum lenken wiederholt feuchte und kühle Luft heran. So erinnern die zu erwartenden Temperaturen in den nächsten Tagen doch mehr an den Herbst. Sommerlich warme Luftmassen sind derzeit am ehesten in Südeuropa anzutreffen. So sind 25 bis örtlich 35 Grad in den Urlaubsländern rund ums Mittelmeer, auf der Iberischen Halbinsel zum Beispiel, keine Seltenheit. Frühestens ab Donnerstag könnte es aber auch bei uns in Deutschland wieder wärmer und freundlicher werden.

Dennoch; ein stabiles Schönwetterhoch wird sich aller Voraussicht nach auch in der neuen Woche nicht etablieren können. Bessere Chancen hierfür werden für die erste bzw. zweite Juliwoche eingeräumt. Am meisten Niederschlag wird bis einschließlich nächsten Sonntag im Alpenraum, für Teile des Balkans und in Skandinavien erwartet. Aber auch in Deutschland sind kräftigere Niederschläge möglich mit Schwerpunkt am Montag und Dienstag. In Spanien können vor allem am Dienstag in der Mitte sowie allgemein in der Nordhälfte regional schwere Gewitter nicht ausgeschlossen werden - durchaus mit Unwetterpotential durch großen Hagel, Starkregen und Sturmböen.

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