Kurzrückblick und Ausblick Sturm / Orkan

Nach Sturmtief MIKE folgt heute bereits das nächste noch etwas stärkere Tief NIKLAS. Wir blicken kurz zurück und voraus.

Die Wetterlage gestaltet sich in der Karwoche allgemein sehr windig. Das erste Sturmtief MIKE hatte mit seinem Starkwindfeld bereits am Sonntag den Westen und Nordwesten Deutschlands erfasst. Vor allem am Abend gab es mit Durchzug der Kaltfront gebietsweise Böen der Stärke 9 bis 10, vereinzelt der Stärke 11 (z.B. Wunstorf 107 km/h, Düsseldorf 104 km/h). In weiteren Verlauf der Nacht zum Montag gab es dann auch in Nordosten häufig kräftige Windböen der Stärke 9 bis 10.

Am Montag hielt auf der Rückseite von Tief MIKE in der gesamten Nordhälfte Deutschlands die Sturmwetterlage an. Bis zum frühen Nachmittag traten in Verbindung mit kräftigen und teils gewittrigen Schauern verbreitet Böen der Stärke 8 bis 9, gebietsweise auch Stärke 10 auf. Im Bergland sowie in Küstennähe wurden auch einige orkanartige Böen der Stärke 11 registriert. Auf der Ostfriesischen Insel Spiekeroog wurde sogar eine Windspitze von 119 km/h (Stärke 12) erreicht.

In der Nacht zum Dienstag ließ der Wind nur vorübergehend etwas nach, ehe bereits in den frühen Morgenstunden des Dienstags von Nordwesten her das Sturmfeld des nächsten Sturmtiefs NIKLAS heran rauschte. Hierbei wurden von Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bis hin zum Großraum München bereits verbreitet schwere Sturmböen der Stärke 10, teils auch orkanartige Böen der Stärke 11 gemessen. Örtlich gab es in Zusammenhang mit gewittrigen Schauern selbst im Flachland bereits Orkanböen der Stärke 12! So wurden in München am Museumsturm 131 km/h, in Eltville am Rhein 126 km/h und in Beverungen-Drenke 122 km/h registriert. Tief NIKLAS zieht im heutigen Tagesverlauf dann sehr schnell mit seinem Kern über die südliche Nordsee und Dänemark hinweg zur südlichen Ostsee. Seine Fronten überqueren Deutschland sehr schnell von Nordwesten nach Südosten. Wegen der großen Luftdruckunterschiede ist eine landesweite und gegenüber dem Vorgängertief MIKE allgemein noch etwas stärkere Sturmlage zu erwarten. Insbesondere auf der Rückseite der Kaltfront, mit der ein Schwall kalter Luft polaren Ursprungs nach Deutschland gelenkt wird, können durch starke Schauer und Gewitter im weiteren Tagesverlauf einzelne Orkanböen auch im Tiefland weiterhin auftreten. Am Dienstagabend erreicht das zentrale Starkwindband dann in etwa die Oder-Neiße-Grenze und zieht nachfolgend weiter nach Polen. Die akute Sturmgefahr lässt dann nach.  

Am Mittwoch zieht das Sturmtief NIKLAS weiter zum Baltikum und schwächt sich allmählich ab. Auf der Rückseite strömt vor allem in höheren Schichten der Troposphäre kalte Polarluft nach Deutschland. Dadurch bauen sich recht große vertikale Temperaturgegensätze auf, die Luftschichtung wird labil. Hierbei ziehen immer wieder teils kräftige Schauer durch, teils mit Graupel oder Schnee, ab 300 bis 500 Meter zumeist als Schnee. Örtlich sind auch kurze Gewitter möglich. Vor allem in Schauernähe können hierbei erneut teils schwere Sturmböen auftreten, in höheren Lagen auch orkanartige Böen.

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