Wochenend-Wetter 28./29.03.15

Wer an diesem Wochenende etwas im Freien plant, sollte den Samstag wählen, denn Sonntag wird es zunehmend ungemütlich in Deutschland:

Von frühlingshaftem Wetter kann an diesem Wochenende keine Rede sein. Was aber nicht heißt, dass es vor allem am Samstag einige schöne und sonnige Momente hierzulande geben kann. Am Sonntag sieht die Wetterlage allerdings völlig anders aus, denn ein kleines Randtief bringt uns reichlich Regen und deutlich auffrischenden Wind mit. Zu den Details:

Wetterlage

Heute zieht das Tief "Klaus" von Dänemark aus weiter in Richtung Ostsee und folgt dabei seinem Vorgänger "Jörg" nach, sodass sich in Skandinavien allmählich tiefer Luftdruck breit macht. Gleichzeitig verstärkt sich von den Azoren her am Samstag der Hochdruckeinfluss, wodurch sich das Wetter vorübergehend beruhigt. Allerdings zieht nördlich von uns Randtief "Lucien" über Schottland vor die Küste von Norwegen. Dieses Tief sorgt zum einen für einen auffrischenden Wind und später durch seinen Tiefausläufer im Nordwesten auch für erste Niederschläge. Zum Sonntag folgt schon das nächste Randtief auf etwas südlicherer Zugbahn nach, das daher auch Regen mit nach Deutschland bringen wird. Durch die weiter zunehmenden Luftdruckgegensätze steigt zum Abend hin dann die Sturmgefahr.

Samstag

Das Wochenende beginnt in Deutschland mit einigen Wolkenfeldern, zum Teil, vor allem im Westen und Südwesten, aber auch schon freundlich mit Sonnenschein. Die Überreste von Tief "Klaus" machen sich dabei im Osten Deutschlands, vor allem zwischen Südbrandenburg und Sachsen, noch durch dichtere Wolken und ein paar wenige Regentropfen bemerkbar. 

Auf eine sogar teils sonnige Phase kann man dann am Vormittag im Westen Deutschlands hoffen, wo vorübergehend nur wenige Wolken zu sehen sein werden. Diese währt unterschiedlich lang: In Ostfriesland tauchen schon rasch die Wolken des kommenden Tiefs "Lucien" auf, dafür bleibt es in weiten Teilen der Pfalz, sowie Baden-Württemberg bis in den Westen Bayerns längere Zeit heiter. Auch im Nordosten gibt es am Nachmittag einige sonnige Phasen. Der Samstag eignet sich damit also durchaus für einen längeren Spaziergang, im Breisgau sogar für ein entspanntes Eis in einem Straßencafé, da dort die Temperatur bis 16 Grad steigen kann. Sonst liegen die Höchstwerte zwischen 9 und 14 Grad, an der Küste und im Nordosten Bayerns noch etwas darunter.

Am Abend fällt dann von der Nordsee bis nach Rheinland-Pfalz, den Kasseler Bergen und bis zur Mecklenburger Bucht der erste Regen, und auch der Wind frischt dort auf, an der Nordsee sind dabei auch stürmische Böen möglich, im westlichen Bergland auch Sturmböen.

Sonntag

Der Sonntag ist dann wohl eher etwas für das gemütliche Heim, denn über das Wetter werden sich wohl allenfalls die Natur und damit die Landwirte und Hobbygärtner freuen. Denn von Westen her breitet sich zunächst leichter Regen aus, der im Tagesverlauf im Nordwesten auch etwas kräftiger wird, das ist der viel zitierte "Landregen". Sonne ist dabei Mangelware, Chancen, sie zu sehen, hat man am ehesten noch im Süden und an der Neiße.  Je mehr wir dabei auf den Abend zukommen, umso mehr wird man im Nordwesten bemerken, dass das kleine, vor die Deutsche Bucht ziehende Randtief durchaus einiges zu bieten hat. Denn dort erfolgt dann der Übergang zu Schauerwetter, wobei es dann auch zeitweise kräftig schütten kann, auch Blitz und Donner sind dabei vereinzelt möglich. Bis dahin wird aber wärmere Luft herangeführt, so liegen die Höchstwerte auch ohne viel Sonnenschein meist zwischen 10 und 15 Grad.

Vor allem aber rückt zum Abend der Wind mehr und mehr in den Fokus. Während man diesen im Südosten noch kaum bemerken wird, frischt er im Westen Deutschlands deutlich auf und weht in Böen stürmisch, in Höhenlagen der westlichen Mittelgebirge auch mit Sturmböen, in Höhenlagen auch schweren Sturmböen. Auf den Gipfeln des Schwarzwaldes und auf dem Brocken weht der Wind in Spitzen bereits bis Orkanstärke. Schwerpunkt für das Flachland scheint dabei Nordrhein-Westfalen zu sein, wobei vor allem in Richtung Rhein und westlich hiervon zum Abend auch einzelne schwere Sturmböen bis etwa 90 km/h in tiefen Lagen nicht auszuschließen sind. Dies ist dann der Auftakt der schon beschriebenen Sturmserie, die uns mit unserer Unwetterzentrale vor allem in der nächsten Woche noch sehr beschäftigen wird.

Alles in allem also kein gemütliches Wetter am Sonntag in Deutschland. Aber einen Trost gibt es: Wem es nicht gefällt, der muss es aufgrund der Zeitumstellung nur 23 statt 24 Stunden aushalten. Wir wünschen ein schönes Wochenende!