Tornado in USA: erstes Todesopfer

Nach ruhigem Start forderte die Tornado-Saison 2015 vergangene Nacht ihr erstes Todesopfer im US-Bundesstaat Oklahoma.

Mit dem Monat März beginnt in den USA die Tornado-Saison. Der bislang ruhige Start hat dabei in der vergangenen Nacht ein jähes Ende gefunden: Aus dem zentralen Süden liegen bislang sieben Meldungen über Tornados vor, ein mutmaßlicher von ihnen kostete einem Menschen in der Nähe von Tulsa das Leben.

Besonders Sand Springs betroffen

Sieben Tornado-Meldungen liegen bislang aus dem zentralen Süden der USA vor, die meisten von ihnen aus dem US-Bundesstaat Oklahoma, teils auch aus wenig bewohnten Gebirgsregionen in Arkansas. Meldungen über größere Schäden von dort liegen jedoch nicht vor.

Anders dagegen der mutmaßliche Tornado, der vor wenigen Stunden, 22:34 Uhr Ortszeit (4:34 Uhr unserer Zeit) in Sand Springs in der Nähe von Tulsa, Oklahoma wütete. Von offizieller Stelle wurde mittlerweile ein Todesopfer bestätigt, als er durch ein Mobilheim-Park (River Oaks and River West Mobile Home Park) wirbelte und 40 bis 50 der mobile homes beschädigte. Aus dem Büro des Sheriffs von Tulsa verlautete, dass die Heime verschieden schwer beschädigt seien, das Unwetter aber mehr oder weniger den ganzen Park zerstört habe. Drei Verletzte wurden in ein Krankenhaus gebracht, von denen zwei in kritischem Zustand seien, so ein lokaler Nachrichtensender. Dennoch handelt es sich bei diesem Tornadofall bislang um einen Verdachtsfall, da noch nicht geklärt ist, ob wirklich ein Luftwirbel oder geradlinige Fallwinde die Schäden verursacht haben.

Auch in Moore, einem Vorort von Oklahoma City, hat es einen Tornado gegeben, dieser kann auch durch entsprechendes Augenzeugenmaterial per Video als gesichert gelten, über größere Schäden ist dabei nichts bekannt, allerdings sind und waren etwa 75.000 Menschen in Oklahoma City und Tulsa County ohne Strom. 


Diverse Amateurvideos der Tornados der vergangenen Stunden aus dem zentralen Süden der USA

Ruhiger Start in die Saison

Die Tornadosaison, also die Zeit, zu der vermehrt Tornados auftreten können, begann zunächst sehr ruhig. Sie beginnt mit dem Monat März, der Höhepunkt im zentralen Süden ist dann meist Anfang Mai und Juni erreicht (mehr Details hierzu in der Tornadoliste von Thomas Sävert). Prinzipiell sind aber das ganze Jahr über Tornados möglich.

Doch zunächst war der Start in den März sehr ruhig. Ursache war die für die Jahreszeit zu kalte Luft, die sich bis weit in den Süden der USA ausgedehnt hatte. Dementsprechend war nicht genug Energie vorhanden, um kräftige Schauer oder gar kräftige Gewitter, so genannte Superzellen, zu produzieren, die dann auch einen Tornado entstehen lassen können. So gab es bis gestern nur die Meldung einer einzelnen, schwachen Wasserhose aus Arkansas, die keinerlei Schäden anrichtete.

Doch gestern konnte auf der Vorderseite eines Tiefs über Texas sehr warme und sehr feuchte Luft vom Golf von Mexiko in den Süden und Südosten der USA gelangen. An der Luftmassengrenze hin zu kälterer Luft von Nordwesten her waren dann die Entstehungsbedingungen sehr günstig: Bewegung in der Höhe und ein großes Temperaturgefälle sorgten für den entsprechenden Auftrieb, und entlang der Luftmassengrenze gab es eine hohe Windscherung, der Wind nahm also mit der Höhe stark zu und wehte aus einer anderen Richtung. Dadurch geriet der Aufwindbereich in Rotation, und die zur Verfügung stehende Energie konnte sich in dem Luftwirbeln des Tornados konzentrieren. Aber nicht nur Tornados traten auf, die entsprechenden Gewitter brachten auch große Hagelkörner mit sich, und noch zur Stunde wird vor lokalen Überflutungen durch Starkregen gewarnt, während die Luftmassengrenze allmählich weiter nach Südosten wandert.