Wochenend-Wetter 14./15.03.2015

Sonne oder Wolken? Regen oder Schnee? Oder trocken? All das ist möglich in Deutschland an diesem Wochenende. Nur wann und wo?

Und wieder ist es Freitag und damit Zeit für unser Wochenend-Wetter. Dieses wird dabei nicht ganz so frühlingshaft ausfallen, wie wir es letzte Woche erleben durften, der Grund dafür ist in höheren Luftschichten über unseren Köpfen zu suchen. Wer also muss mit Regen oder Schneeregen rechnen und wer kann sich auf Sonne freuen? Hier die Antworten:

Wetterlage

Schaut man sich die Wetterlage zum Beispiel mit MeteoEarth.com an, so könnte man meinen, dass eigentlich ein ruhiges und schönes Wochenende vor uns liegen dürfte. Denn dort sind überwiegend rote Isobaren zu erkennen, was hohen Luftdruck bedeutet. Und tatsächlich ist das Hoch "Luisa" über Südskandinavien und Nordwestrussland ein ziemlich kräftiger Vertreter. Dennoch blickt man heute in Berlin, Dresden, Magdeburg und später auch Hannover in einen wolkenverhangenen Himmel. 

Die Ursache hierfür erkennt man nur ansatzweise an der Druckverteilung am Boden, wie sie bei MeteoEarth.com anhand der Isobaren, also Linien gleichen Luftdrucks, zu sehen ist. Schauen wir in höhere Luftschichten, zum Beispiel in gut 5 km Höhe, so ist der Verursacher schon besser auszumachen. Dort befindet sich nämlich über dem östlichen Mittelmeer bzw. über dem Balkan ein Höhentief mit kälterer Luft als in der Umgebung, am Boden ist dort ansatzweise das dazu  korrespondierende Tief "Günter" zu erkennen.

Auch über Westfrankreich lässt sich ein solches erkennen, es ist aber für unser Wetter nur indirekt entscheidend. Wichtig ist, dass nun "Günter" am Wochenende entgegen der Hauptwindrichtung unter Abschwächung westwärts über Deutschland hinweg zieht und zum Sonntag hin in die Zirkulation des Höhentiefs über Frankreich einbezogen wird. Damit dreht die Höhenströmung teilweise bereits von Ost auf Südost, wodurch etwas mildere Luft nach Deutschland ziehen kann. 

Samstag meist nasskalt

Unter der sinkenden Temperatur in der Höhe bei Durchzug des Höhentiefs entstehen neben Wolken dabei auch Niederschläge, die im Osten unseres Landes bereits in der Nacht zum Samstag aufkommen werden, vor allem von Bandenburg, Berlin und Sachsen bis nach Sachsen-Anhalt und Ostthüringen. Dabei sollten alle Autofahrer aufpassen, die in den östlichen Mittelgebirgen unterwegs sind, denn ab 300 bis 400 Metern kann es dabei auch schneien und vorübergehend für Straßenglätte reichen. Auch weiter westlich wird es im Verlauf allmählich wolkiger, bleibt aber noch meist trocken. Richtung Schwaben, Südbaden und auch am Rhein ist es noch längere Zeit locker bewölkt oder sogar teils klar mit leichter Nebelneigung. 

Wir stehen also insbesondere dort kalt auf, wo die Wolken am Samstag noch fehlen, denn im Süden und Westen reicht es dann noch für meist leichten Frost, auch im Bergland starten wir mit Minusgraden ins Wochenende. Dafür darf man vom Saarland über die Pfalz bis in große Teile Baden-Württembergs und Bayerns noch auf einige Sonnenscheinstunden hoffen, während sonst die Bewölkung von Osten her doch recht rasch zunehmen wird, oft ist es bereits dicht bewölkt oder trüb-grau.

Auch der leichte Regen, in der Mitte anfangs auch Schneeregen weitet sich noch etwas nach Westen hin aus, allerdings fallen vom östlichen Niedersachsen über Nordrhein-Westfalen bis nach Hessen und Rheinland-Pfalz sowie bis nach Nordbayern nur wenige Tropfen oder Flocken, oft ist es trocken. Mit Höchstwerten von meist 3 bis 7 Grad wird man dabei die Jacke zum Samstagsspaziergang etwas höher schließen, mit Sonnenunterstützung am Oberrhein sind auch 8 bis 11 Grad möglich. Der Wind spielt dabei meist kein großes Thema, sorgt nach Norden hin allerdings dafür, dass sich die ohnehin nur einstellige Temperatur noch etwas kälter anfühlen wird. Insbesondere an der Ostsee weht der Nordostwind dabei unangenehm frisch.

Sonntag ruhiger, vor allem im Osten schöner

Wie bereits beschrieben verabschiedet sich unser Höhentief dann am Sonntag allmählich westwärts. Nach teils tagelangem Grau ist dies die gute Nachricht für alle Sachsen, Berliner und Ostbrandenburger. Denn nach teils noch grauem Start mit Restgeniesel zeigen sich dort wieder größere Wolkenlücken, nachmittags sieht es mitunter öfter mal freundlich aus. Auch in Bayern beschränkt sich die Sonne nicht mehr wie am Samstag darauf, sich nur im Süden blicken zu lassen, sondern kann sich im ganzen Freistaat gelegentlich zeigen, wenn nicht zähe Nebelecken einen Strich durch die Rechnung machen sollten.

Im übrigen Deutschland sieht der Himmel ähnlich aus wie am Samstag, wobei die Sonne vor allem im Nordwesten kaum Chancen hat, sich durchzusetzen. Hier sollte man auch noch vereinzelt mit leichtem Nieselregen, im Oberharz und Hochsauerland auch noch ab 600 Metern mit wenigen Schneeflocken rechnen. 

Nach Abzug der kalten Höhenluft wird es tagsüber aber vor allem wärmer - den größten Temperatursprung bekommen die Sachsen mit: Nach einem Samstag mit 3 bis 5 Grad Höchsttemperatur sind am Sonntag mit Sonnenunterstützung bereits wieder bis zu 13 Grad im Flachland möglich! Aber auch sonst liegt das Temperaturniveau mit 8 bis 11 Grad am Nachmittag über dem vom Samstag. Der Wind weht meist mäßig aus östlichen Richtungen, und wer im höheren Harz und Erzgebirge unterwegs ist, der bekommt auch ein paar stürmische Böen mit.

Fazit

Für die meisten von uns ist der Sonntag der schönere Tag. Vor allem der Osten Deutschlands, insbesondere die Region von Ostbrandenburg über Sachsen bis nach Oberfranken, wird nach einem nasskalten Samstag den Sonntag als deutlich angenehmer empfinden. Richtung Rhein und Ems sowie in Schleswig-Holstein dagegen sind die Unterschiede am geringsten.

Gering sind auch die Unterschiede in Alpennähe, dort steht ein insgesamt freundliches, wenn auch zeitweise frischeres Wochenende ins Haus. Der Sieger in Sachen Sonnenscheindauer wird wohl insgesamt das Chiemgau sein.