Wochenwetter KW 10

Die Woche vom 02. bis zum 08.03.2015 hält zunächst einige Wetterkapriolen bereit. Am Wochenende beruhigt sich das Wetter. Klopft der Frühling an?

Die Kalenderwoche 10 begann bereits in der Nacht zum Montag sehr turbulent mit Schauern und Gewittern bei örtlich schweren Sturmböen, bei Fulda hat mutmaßlich sogar ein Tornado 16 Dächer zerstört. Wie turbulent es weitergeht, haben wir wie jeden Montag in unserer Wochenübersicht zusammengefasst:

Aprilwetter im März

Das turbulente Wetter verdanken wir einer Lage, die zu dieser Jahreszeit typisch ist. In einer strammen, westlichen Strömung, die man auf MeteoEarth.com anhand des rötlich eingefärbten Windstreams erkennt, entstehen immer wieder kleine Randtiefs und Störungen. Diese sorgen für eine hohe Dynamik, auch für kräftige Auf- und Abwärtsbewegungen in der Atmosphäre. Unterstützt wird dies durch teils sehr kalte Höhenkaltluft, die jetzt noch aus polaren Regionen zu uns kommen kann. Das Ergebnis sind weit in den Himmel wachsende Wolkentürme und Schauer, die je nach Intensität auch Schnee oder Graupel bis ins Flachland bringen können, kurz danach kann die Sonne von einem zeitweise tiefblauen Himmel scheinen. Ein Wetter, das hierzulande eigentlich als "Aprilwetter" bekannt ist. Dieser Begriff ist jedoch nur in Deutschland und England geläufig, unsere niederländischen Nachbarn bezeichnen sie als "März-Schauer" (Maartse Buien).

Während es dabei in den kommenden Tagen im Süden ruhiger zugeht als im Norden, wird sich das Wetter zum Wochenende dank eines Hochs, das sich von Westeuropa nach Großbritannien ausbreitet, in Deutschland allgemein beruhigen. Um dieses Hoch herum wird dabei wohl deutlich mildere Luft von der Nordsee her nach Deutschland geführt, damit steigt zumindest dort die Temperatur allmählich an.

Sehr unbeständiger Wochenstart

Am Montag zieht das kleinräumige Wellentief "Zacharias" mit seinem Zentrum über die Ostsee weiter ostwärts. Dieses Tief wurde übrigens in einer Aktion auf den Facebookseiten unserer Unwetterzentrale von unseren Lesern getauft. Und auf der Rückseite gelangt nun kältere Luft nach Deutschland, insbesondere in gut 5 km Höhe sinkt die Temperatur im Tagesverlauf teils unter -35 Grad. Dabei kommt es vor allem in der Südhälfte und im Norden immer wieder zu schauerartigen, also teils kräftigen Regengüssen. Ansonsten kann sich von Nordrhein-Westfalen und dem südlichen Niedersachsen bis nach Berlin, Brandenburg und Sachsen zeitweise die Sonne zeigen und für recht freundliche Abschnitte sorgen. Von Westen her tauchen am Nachmittag allerdings schon wieder häufiger Schauer auf, wobei auch Graupel oder Schnee mitmischen kann, einzelne Gewitter sind auch möglich. Mehr noch: Im Norden Deutschlands kann es sogar bei kräftigsten Schauern im Einzelfall bis in tiefe Lagen hinab schneien und vorübergehend weiß werden, ansonsten liegt die Schneefallgrenze je nach Intensität zwischen 300 und 500, im Süden teils über 800 Metern. Zudem bleibt der Wind ein Thema, in Schauernähe muss man insbesondere zum Nachmittag und Abend in der Mitte Deutschland mit vereinzelt sogar schweren Sturmböen rechnen! Auch auf den Bergen herrscht Sturmgefahr. Der Osten Deutschlands hat beim Wetter die Nase vorn, hier bleibt es längere Zeit trocken bei nur geringer Schauerneigung bis zum Abend. Maximal werden dabei meist 5 bis 10, im Breisgau bis 12 Grad erreicht, wobei die Temperatur in Schauern spürbar zurück gehen wird.

In der Nacht zum Dienstag lassen die Schnee-, Schneeregen- und Graupelschauer von Westen her allmählich nach, in diesem Fall muss man allerdings im Osten noch bis zum Morgen mit Überraschungen rechnen. In der Südhälfte geht die Temperatur oft in den leichten Frostbereich, sodass mit Glätte zu rechnen ist.

Der Dienstag bringt die nächste Runde Regen-, Schneeregen- und Graupelschauer in den Nordwesten Deutschlands, an der Ems geht es schon am Morgen los, im Verlauf breiten sie sich dann weiter nach Osten und Süden aus, schwächen sich aber gleichzeitig auch ab, ab etwa 500 Meter fällt Schnee. Dementsprechend muss nach Nordwesten hin mit den kräftigsten Entwicklungen gerechnet werden, wobei vereinzelt auch Blitz und Donner sowie Sturmböen auftreten können, auch im Bergland bleibt es teils stürmisch. Im südlichen Baden-Württemberg und Bayern sieht es sogar meist trocken und recht freundlich aus, auch ist der Wind dort nicht so stark. Die Temperatur bleibt bei maximal 5 bis 9 Grad, im Südwesten können mit Sonnenunterstützung auch bis 12 Grad erreicht werden.

Leicht zweigeteilt präsentiert sich das Wetter dann auch am Mittwoch: In der Nacht ziehen die Schauer weiter in Richtung Alpenrand, dort kann es dann tagsüber auch längere Zeit schneien. Ansonsten konzentrieren sich die Regen-, Graupel-, und Schneeregenschauer eher auf ein Gebiet nördlich einer Linie Eifel - Sauerland - Börde - Nordbrandenburg. Ansonsten gehen kaum Schauer nieder, gerade von Südhessen über Thüringen bis nach Nordbayern und Sachsen bleibt es sogar oft trocken. Im Norden ist es dabei noch windig mit starken bis stürmischen Böen aus West, in Süddeutschland ist der Wind dagegen kaum noch ein Thema. Es wird etwas kälter bei Höchstwerten von allgemein 5 bis 9 Grad, im Bergland 0 bis 4 Grad.

Am Donnerstag verstärkt sich der Hochdruckeinfluss von Westeuropa her allmählich und weitet sich auch auf den Norden Deutschlands aus. Dies bemerkt man vor allem am Wind, der sich allmählich zur Ruhe legt und allenfalls noch an den Küsten teils frisch weht. Auch lässt die Schaueraktivität deutlich nach, meist dürfte es in Deutschland trocken bleiben, zwischen Niedersachsen und Sachsen und in Gebirgsnähe muss man am ehesten noch mit einzelnen Schauern mit Regen, Schneeregen oder Graupel rechnen, an den nördlichen Gebirgsrändern selbst auch noch anfangs mit teils länger anhaltendem Schneefall, die Schneefallgrenze liegt bei etwa 300 bis 500 Metern. Wer an den Alpen wohnt, der sollte damit rechnen, dass es den ganzen Tag über noch weiterschneien kann mit einigen Zentimetern Neuschnee. Dagegen kann sich insbesondere in Norddeutschland die Sonne oft und gut durchsetzen und für einen durchaus freundlichen Tag sorgen, nach Osten und Süden hin halten sich die Wolken dagegen länger. Die Höchsttemperaturen liegen meist zwischen 3 und 8 Grad, am Alpenrand und im Bergland bei -1 bis +3 Grad.

Ausgleichende Gerechtigkeit, aber nach wie vor zweigeteiltes Wetter steht dann für den Freitag an. Im Norden ziehen dichte Wolken mit etwas Regen auf, nur in Höhenlagen fällt auch etwas Schnee. In der Südhälfte gibt es dagegen neben Wolkenfeldern längere heitere Phasen, dabei sollte es überwiegend trocken bleiben. Am Niederrhein und an der Ems macht sich dabei bereits die eingangs besprochene wärmere Luft bemerkbar mit Höchstwerten um 10 Grad, ansonsten liegen die Maxima von Südost nach Nordwest bei 4 bis 9 Grad.

Frühlingsgefühle am Sonntag?

Der Trend für das Wochenende: der Samstag verspricht ruhiges, aber oft wolkiges Wetter. Überreste des Tiefausläufers vom Freitag sorgen dabei vor allem in Bayern zunächst noch für etwas Regen oder Schneeregen, ab 400 bis 500 Meter auch noch für etwas Schnee. Ansonsten bleibt es meist trocken, und die Sonne kann sich am längsten am Mittel- und Oberrhein zeigen. Von Südost nach Nordwest liegen dann die Höchsttemperaturen bei etwa 3 bis 12 Grad. Am Sonntag stehen die Chancen auf freundliche Abschnitte nach nebligen oder wolkigen Phasen auch im restlichen Deutschland besser, wobei es überwiegend trocken sein dürfte. Im Westen und Norden steigt die Temperatur dann auch teils über 10 Grad, örtlich sind auch 15 Grad möglich, sodass sich dort Frühlingsgefühle einstellen könnten. Nach Südosten hin ist der Temperaturanstieg verhaltener, aber auch dort liegt die Höchsttemperatur immerhin bei meist 5 bis 10 Grad.