Weltwetter-Übersicht

Winter in Nordamerika, stürmisches Nord- und Westeuropa? Schauen wir heute auf die Witterung der kommenden Woche in ausgewählten Regionen.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für Mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns heute ein paar Regionen etwas genauer an.

 

Nordamerika

Der Winter hält sich hartnäckig über Kanada und Teilen der USA. Eines sei gleich vorweg verraten: Die letzte Februarwoche verspricht diesbezüglich keine wesentlichen Änderungen. Auch in den kommenden Tagen wird sich arktische Luft nahezu ungestört südwärts ausbreiten können. Diese Luft strömt über Tausende von Kilometern von Sibirien und dem Nordpol her über Eis und Schnee hinweg und kann sich daher kaum erwärmen, bis sie den Nordosten der USA erreicht. Ein erster Kaltluftvorstoß erfasste am Samstag von Kanada her die nördlichen Plains und heute den Mittleren Westen. Zu Beginn der neuen Woche wird dann der Osten der Vereinigten Staaten von der kalten Luft „geflutet“. Entspannung ist also nicht gerade zu erwarten, vor allem da eine zweite Kaltluftwelle voraussichtlich in der Mitte und gegen Ende der neuen Woche von Kanada her eintreffen soll.

Im Gegensatz dazu dauert die milde Witterung entlang der Westküsten der USA und Kanadas an. Besonders auffällig ist die Temperaturabweichung in Alaska. Dort wurden am Samstag stellenweise Höchstwerte um +10 Grad gemeldet, während beispielsweise New York einen weiteren Eistag verbuchen musste.

Europa

Ein stürmischer Wochenendausklang ist heute in Teilen Irlands, Schottlands und Englands zu erwarten. Frontensysteme eines kräftigen atlantischen Tiefs überqueren die Region ostwärts. Besonders entlang der Nordküste von Irland, in Teilen Schottlands und im Nordwesten von England sind in Böen Windgeschwindigkeiten über 100 km/h möglich. Das Windfeld wird zum Wochenauftakt von den Benelux und der Nordsee her auch Deutschland erreichen, wenngleich nicht mit der vollen Kraft. Der Südwestwind weht zumeist mäßig bis frisch mit starken Böen, am ehesten im Bergland sowie im Nordwesten und Westen Deutschlands sind Sturmböen über 80 km/h wahrscheinlich. Allgemein steht dem Nordwesten und Norden Europas eine windreiche Woche bevor, da wiederholt kräftige Tiefs vom Nordatlantik her mit ihren Windfeldern auf diese Gebiete übergreifen.

Zeitweise windig oder stürmisch, mitunter auch sehr nass zeigt sich die Witterung in den nächsten Tagen im Mittelmeerraum. Zum wiederholten Male in diesem Winterhalbjahr könnten Tiefdruckgebiete, eingebettet in höhenkalter Luft, für kräftige Niederschläge und Sturm sorgen. Bis zum nächsten Sonntag sind von Korsika und Sardinien über Italien, der Adria und dem Balkan hinweg bis zur Ägäis regional Niederschlagssummen von 50 bis über 150 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Frontensysteme mit ihren Niederschlagsfeldern greifen teils sogar auf den Norden Afrikas über.

Afghanistan, Pakistan, Indien

Kräftige Niederschläge werden in der ersten Wochenhälfte in Teilen Afghanistans, in vielen Regionen Pakistans sowie im äußersten Nordwesten Indiens erwartet. Vor allem im Bergland dürfte sich reichlich Neuschnee anhäufen, teils wird aber auch kräftiger Regen prognostiziert. Die Niederschläge können zudem unwetterartig verstärkt ausfallen, sodass Erdrutsche und Überflutungen möglich sind. Nach kurzer Wetterberuhigung sind am kommenden Wochenende im selben Gebiet erneut unwetterartige Niederschläge denkbar. Zwei unterschiedliche Luftmassen treffen direkt aufeinander, dies wiederum fördert die Entstehung recht kräftiger Tiefdruckgebiete.