Wetterextreme weltweit

Heute berichten wir über einen historischen Blizzard an der Nordostküste der USA, Unwetter am Mittelmeer und außergewöhnlichen Wärme- und Kälteregionen

Tief KURT brachte gestern in Mitteleuropa zumindest mal einen kurzen Wintereinbruch. Doch wir schauen heute auf extremeres Wetter in der Welt: Heftige Unwetter im Mittelmeerraum, außerdem Wärmerekorde an der Westküste der USA und Kälteeinbruch in Zentralasien.

Historischer Blizzard an der US-Nordostküste?

Das wohl markanteste Ereignis in der vor uns liegenden Woche ist ein Schneesturm, der für den Nordosten der USA der kräftigste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden könnte. Dabei entwickelt sich über dem Südosten des Landes ein Tief, das unter dramatischer Verstärkung zunächst auf den Atlantik hinauszieht und parallel zur Ostküste gen Norden wandert. Sein Weg kann derzeit gut über MeteoEarth.com nachvollzogen werden, wenn man den Play-Button unten links klickt. Solche Tiefs werden in den USA als Nor'easter bezeichnet, da bei Ihnen ein Nordoststurm herrscht, der die arktische Luft heranbringt. Auch, wenn die Temperatur in New York nicht dramatisch in den Frost sinkt, werden sich die -4 Grad bei den Windverhältnissen zeitweise wie unter -15 Grad anfühlen durch den Wind Chill Faktor. Hier geht es zum aktuellen Wetter von New York mit Webcam.

Mit wahrscheinlichen Orkanböen von teils über 120 km/h sowie Schneemengen bis 70, örtlich auch 90 cm wird der Schneesturm zu Beginn der Woche auch über die Metropolen New York, Boston, Philadelphia bis in den Südosten Kanadas ziehen, insgesamt sind die US-Bundesstaaten Maine, New Hampshire, Massachusetts, Rhode Island, Connecticut und New Jersey am meisten betroffen. Der nationale Wetterdienst der USA hat mittlerweile Blizzardwarnungen für den Nordosten der USA sowie die Nordhälfte der US-Ostküste herausgegeben. Möglicherweise werden 50 Millionen Menschen betroffen sein. Der Bürgermeister von New York hat seine Einwohner aufgefordert, Montag und Dienstag das Haus nicht zu verlassen und sich "auf etwas vorzubereiten, das schlimmer ist, als wir es je erlebt haben."

Wärmerekorde an der US-Westküste - Sommergefühle in L.A.

Von Winter weit entfernt sind große Teile des Westens der USA. Bereits Mitte Januar wurden einige Wärmerekorde verzeichnet und auch am gestrigen Samstag wurde in Sacramento mit 76 Grad Fahrenheit (rund 24 Grad) ein neuer Januarrekord registriert. Vor allem die Bereiche westlich des Mississippi  profitieren von einem Schwall Warmluft, normalerweise herrscht zu dieser Zeit in den Great Plains bis weit in den Süden tiefster Winter. Auch im Verlauf der Woche stellt sich die Wetterlage kaum um, vor allem westlich der Rocky Mountains kommen fast schon Sommergefühle auf, in Los Angeles z.B. werden an die 25 Grad erreicht.


Unwetterpotential am Mittelmeer

Bereits an diesem Wochenende kam es in Süditalien mit dem Tief IUSTUS zu heftigen Unwetter mit Hagel und hohen Regenmengen. Aber auch in der neuen Woche reißt der Tiefdruckeinfluss nicht ab, sondern verlagert sich in das östliche Mittelmeer. Insbesondere Griechenland, die Ost- und Südküste der Türkei sowie die algerische und tunesische Mittelmeerküste müssen im Verlauf der Woche wieder mit heftigen Regenfällen rechnen, lokal sind in der Türkei zwischen 100 und 170 l/qm möglich (Abbildung der Niederschlagsssummenkarte, rote bis pinke Einfärbung). Meist geht der Niederschlag als Regen runter, dennoch gibt es auch in der Türkei sowie in Griechenland höhere Berge, dort muss mit Schneefällen gerechnet werden.

 

Extreme Kälte in Zentralasien - Kasachstan strenger Dauerfrost

Im Hochwinter erwartet man eigentlich extreme Kälte in Zentralasien, dennoch gibt es gerade in Kasachstan einen exrtemen Kälteeinbruch. Dort herrschte in den letzten Tagen zwar schon leichter Dauerfrost, doch der Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) der globalen Temperatur am Montag zeigt eine deutliche negative Anweichung vom Klimamittel. Am Beispiel von Astana (siehe Abbildung oben) wird deutlich, dass die Temperatur nachts auf unter -40 Grad sinkt und tagsüber strenger Dauerfrost um -25 Grad herrscht. Erst in der zweiten Wochenhälfte entspannt sich die Situation wieder etwas. Da das Klima in Zentralasien kontinental geprägt ist, muss dort gerade in den Hochwintermonaten häufiger mal mit solchen extremen Temperaturen gerechnet werden.