Wochenübersicht KW 2

Wie wird das Wetter vom 5. bis 11. Januar 2015? Wie jeden Montag gibt es hier wieder den Wochentrend für Deutschland. Und es geht von ruhig in Richtung wild:

Es ist der Start in die für viele von uns erste richtige Arbeitswoche im Jahr 2015, für manche gleich wieder gefolgt von einem Feiertag. Und während man diesen noch bei ruhigem Wetter verbringen kann, sieht es in Richtung Wochenende nach ziemlich turbulentem Wetter aus. Doch der Reihe nach:

Ruhiger Start dank "Antonia"

Der Montag bringt dabei einen überwiegende ruhigen Auftakt in die neue Woche. Ursache ist das erste weibliche Hoch 2015 mit dem Namen "Antonia". Bei der Animation mit MeteoEarth.com kann man selbst nachvollziehen, wie es mit seinem Zentrum über Ostfrankreich Einfluss auf große Teile des Wetters in Deutschland nimmt. Nur bis ganz in den Osten reicht sein Wirken noch nicht. Dort befinden sich Tiefausläufer des Islandtiefs "Bob".

Dementsprechend fällt vor allem von Vorpommern bis nach Berlin, dem östlichen Brandenburg noch Regen, der sich allmählich weiter in Richtung Oder und Neiße verlagert und dabei abschwächt. Auch in Sachsen treten vornehmlich der Elbe Niederschläge auf; dies ist aber nicht immer Regen, sondern gerade an der Neiße auch Schnee. Ab 200 Metern fällt durchweg Schnee, sodass vor allem in den sächsischen Gebirgen sowie im Vorland mit Glätte gerechnet werden muss, zudem besteht Gefahr durch Verwehungen. Ein paar Flocken gibt es auch in Richtung Fichtelgebirge, Bayerischer Wald und Chiemgau, aber in "nicht fegewürdigen Mengen", wie es einer unserer Meteorologen bei der Betreuung unserer Winterdienstkunden einst so treffend formulierte.

Trocken und unspektakulär geht es im großen Rest Deutschlands zu. Dabei kann sich aus dem Südwesten die Sonne allmählich voranarbeiten und bis in weite Teile Baden-Württembergs, Westbayerns, Nordrhein-Westfalens und Thüringens inklusive des nördlich benachbarten Harzes durchsetzen. Weiter nördlich und östlich bleibt es wolkenreich bis trübe, aber meist trocken. Die Temperatur bewegt sich tagsüber kaum, die Höchstwerte liegen bei 1 bis 4 Grad, an den Küsten bei bis zu 7 Grad. Ab den Mittelgebirgen herrscht Dauerfrost. Der Wind spielt meist keine große Rolle, nur im höheren Erzgebirge und Lausitzer Gebirge sind noch stürmische Böen möglich.

Am Dienstag wird es dann auch im Osten Deutschlands ruhiger, dennoch halten sich weiterhin im Norden sowie zwischen Vorpommern und Ostbrandenburg noch meist dichte Wolken mit vereinzelt geringem Regen hier und da. Nur für Rügen und Umgebung sieht es etwas freundlicher aus. Ansonsten herrscht nach oft frostiger Nacht im teils klaren Süden zunächst teilweise Nebel oder Hochnebel. Ob diese sich überall auflösen können, ist gerade für die Niederungen schwer vorherzusagen, vermutlich wird es an der Donau teils ganztägig trübe bleiben. Aber ansonsten dürfte es meist im Tagesverlauf klappen, dass sich die Sonne durchsetzen kann, jedenfalls in Hochlagen kann sie dann auch ganztägig scheinen, und es bleibt meist trocken. Die Höchstwerte liegen dann im Dauernebel bei leichtem Dauerfrost, ansonsten mit maximal 1 bis 5, in der Voreifel auch örtlich bis 7 Grad ähnlich wie am Montag.

2. Wochenhälfte: zunehmend nass und windig

Am Mittwoch zieht dann ein sehr schwacher Tiefausläufer von Westen her über Deutschland hinweg. Dies bedeutet wieder viele dichte Wolken für die meisten von uns, aber nur gelegentlich etwas Regen. Dieser kann jedoch nach teils frostiger Nacht in der Südosthälfte und in den Mittelgebirgen zu einem Glätte-Problem werden, da sich auf den noch gefrorenen Oberflächen Glatteis bilden kann. Unsere Kollegen in der Unwetterzentrale sehen die Schwerpunkte insbesondere in den Mittelgebirgen sowie von Hessen nach Franken und Ostbayern.

Im Chiemgau sowie an den Küsten und östlich der Elbe gibt es Chancen auf zeitweiligen Sonnenschein, dort bleibt es auch meist trocken. Die Temperaturen steigen bis auf 0 bis 4 Grad in der Südosthälfte und 5 bis 7 Grad nach Nordwesten hin. Dauerfrost gibt es weiterhin ab dem Mittelgebirgsniveau, im Osten Bayerns auch bis in die Niederungen.

Am Donnerstag merken wir dann in Deutschland, was zuvor auf dem Atlantik bereits zusammengerührt wurde. Die Wetterlage stellt sich nämlich um: Wir sind dann positioniert zwischen kräftigen Sturmtiefs, die angefüllt mit kalter Luft über Nordeuropa ziehen und steigendem Luftdruck nach Süden hin. Wir liegen dann gewissermaßen unter der "Autobahn", über den von West nach Ost immer wieder neue Regengebiete und Sturmfelder nach Osten wandern können. Dabei gerade wir mal auf die milde Vorderseite und mal auf die kalte Rückseite. Am Donnerstag steigen wir dann in dieses Temperaturkarussell ein und bekommen den ersten "Waschgang". 

Dabei frischt bereits in der Nacht zum Donnerstag der Wind in der Nordwesthälfte auf, und erster Regen zieht herein. Dieser wird dann tagsüber weiter landeinwärts ziehen, aber wahrscheinlich das südliche Baden-Württemberg und den Südosten Bayerns noch nicht erreichen, dort kann dann gerade an den Alpen auch die Sonne scheinen. Ansonsten regnet es tagsüber auch mal kräftiger, und die Temperatur steigt etwas an. Im Chiemgau werden wohl meist 2 bis 4 Grad erreicht, an der Ems ist der Regen dagegen schon wärmer bei Höchstwerten bis etwa 8 Grad, begleitet von starken Böen.

So geht es dann auch bis zum Ende der Woche weiter - bei dichten Wolken ziehen ab Freitag immer wieder Regengebiete über Deutschland hinweg, wobei es am heutigen Montag noch keinen Sinn ergibt, den genauen Zeit und Ort hierfür vorherzusagen. Zunächst ist dabei die Schneefallgrenze noch im Mittelgebirgsniveau, Samstag allerdings bei teils über 1.500 Meter. Dabei liegt die Höchsttemperatur meist in der Zweistelligkeit mit Maxima zwischen 10 und 15 Grad.

Die Temperaturkehrtwende findet dann von Samstag auf Sonntag und von Nord nach Süd statt, und diese wird recht markant ausfallen. Nach derzeitiger Prognose stürzt die Temperatur zum Beispiel im Westen innerhalb von nur 18 Stunden von teils über 15 Grad über den jahreszeitlich üblichen Werten auf 6 Grad unter diesen ab. Dementsprechend gibt es in Sauerland, Taunus, Erzgebirge, Harz und anderen Gebirgen von Donnerstag bis Sonntag ein wildes Hin und Her von Schnee und Regen, und generell sollte man die Sturmwarnungen bei der Unwetterzentrale und bei AlertsPro verfolgen. Immerhin scheint am Sonntag neben Regen-, Schnee- und Graupelschauern auch gebietsweise die Sonne bei Höchstwerten im Bereich von 3 bis 8 Grad im Tiefland.