Viel Schnee durch Tief "Hiltrud"

Ein kleines, aber intensives Tief namens "Hiltrud" ist auf dem Weg. Es wird der Südwesthälfte Deutschlands einen markanten Wintereinbruch bringen:

Wer am Samstag im Westen und Süden Deutschlands unterwegs ist, wird seine weiße Überraschung erleben: Ein kleines Tief mit Namen "Hiltrud" wird dort teils für heftige Schneefälle und schwierige Straßenbedingungen sorgen. Hier unsere Übersicht:

Kleines Tief, viel Schnee und Unsicherheiten

Auch, wenn die Schwerpunkte des Schneefalls nun allmählich feststehen, die Vorhersagemodelle haben mit der genauen Zugbahn des kleinräumigen Tiefs durchaus seine Schwierigkeiten. So kann beispielsweise insbesondere vom Ruhrgebiet bis nach Ostwestfalen sowie für große Teile Hessens auch heute noch nicht gesagt werden, ob es überhaupt zu signifikanten Schneemengen kommen dürfte. Klicken Sie hier für eine Animation, wie das europäische Vorhersagemodell (ECMWF) die Entwicklung und Zugbahn des Tiefs simuliert:

Andererseits sollten Autofahrer im Südwesten und später gesamten Süden Deutschlands dem ankommenden Schnee mit Respekt begegnen und mit sehr schwierigen Straßenbedingungen rechnen. Die Kinder dort indes wird es freuen; sie können bereits damit beginnen, ihre Schlitten zu wachsen.

Entstehung von Schnee-Tief "Hiltrud"

Das besagte Tief ist dabei am heutigen Freitag aus einer Störung westlich von Irland entstanden. Es wird sich im Laufe des Tages rasch verstärken. Wie wir anhand der Animation sehen, befindet es sich dann bereits in der kommenden Nacht als kräftiger Wirbel über Ostengland. Laut Prognose mehrerer Modelle soll es sich dann morgen Mittag an der belgisch-deutschen Grenze befinden. 

Seine Tiefausläufer erreichen allerdings bereits im Laufe der Nacht den äußersten Westen Deutschlands. Dabei kommen Niederschläge auf, die meist als Schnee fallen und eine geschlossene Schneedecke bringen - nur am Niederrhein und gebietsweise im Oberrheingraben fällt bei 2 bis 0 Grad Tiefsttemperatur auch Schneeregen. Ansonsten ist es bei aufgelockerter Bewölkung noch oft niederschlagsfrei, nur im Osten und Süden könnten vereinzelt noch Schneeschauer durchziehen, insbesondere am Alpenrand kommt es dabei zu Neuschnee.

Chaotische Verkehrsbedingungen im Südwesten möglich

Im Tagesverlauf breitet sich der Schneefall dann weiter ostwärts aus. Dies wird besonders in seinem Südteil der Fall sein, so allmählich wird also auch der Süden Bayerns flächig weiß werden. Großes Kopfzerbrechen machen uns allerdings noch die Übergangsregionen mittleres und östliches Nordrhein-Westfalen, große Teile Hessens und der Nordosten Bayerns. Aus jetziger Sicht sollte man auch dort mit Schneefällen rechnen - je mehr nach Osten, desto weniger - allerdings auch die Möglichkeit im Hinterkopf behalten, dass dort wenig oder gar nichts vom Himmel fallen könnte.

Wer allerdings seine Verwandten südwestlich einer Linie Ruhrgebiet - Fichtelgebirge besuchen möchte oder dort allgemein unterwegs ist, um eventuell in die Städte zu fahren, um Gutscheine einzulösen, Geschenke zu tauschen oder dergleichen mehr, der sollte mit schwierigen bis chaotischen Verkehrsbedingungen rechnen. Unser Tipp: Am besten informieren Sie sich vor Antritt der Fahrt auf den Seiten unserer Unwetterzentrale oder von unterwegs per AlertsPro App. Vorwarnungen vor Starkschneefall und auch Verwehungen sind dabei bereits aktiv. Wir erwarten dort Schneemengen von meist 5 bis 15 cm, teils auch darüber. Nur im Oberrheingraben könnten die kräftigen Niederschläge tagsüber auch als Schneeregen fallen.

Als Schwerpunkt scheint sich der Schwarzwald herauszustellen. Dort sind morgen auch Neuschneemengen von 50 cm möglich. Wie man anhand der Abbildungen sieht, weht dabei vor allem an der Südseite des Tiefkerns ein kräftiger Wind mit Gefahr von Sturmböen in freien Lagen, im Hochschwarzwald sind gar Orkanböen möglich! Schneeverwehungen könnten dort einige Straßen gänzlich unpassierbar machen! Aber auch sonst herrscht generell die Gefahr von Verwehungen bei einem in Böen starken bis stürmischen Wind.

Im Nordosten freundlich und kalt

Ganz anders sieht es dagegen in der Nordosthälfte Deutschlands aus. Wo am heutigen Freitag dort noch Schneeschauer möglich sind, die insbesondere im Erzgebirgs- und Alpenstau auch eine Schneedecke bringen können, sollte es dort morgen niederschlagsfrei bleiben. Und je mehr man sich in Richtung Oder und Ostsee begibt, umso länger kann man auch die Sonne genießen. Dort ist also Zeit für einen entspannten Spaziergang, den man aber mit Mütze, Schal und Handschuhen unternehmen sollte. Denn mit dem teils mäßigen und böigen östlichen Wind bleibt es meist bei Dauerfrost mit deutlich niedrigerer gefühlter Temperatur.

Der Sonntag steht dann auch für große Teile des Südens im Zeichen der Entspannung, während der Schneefall von Norden her nachlässt und bis zur Mittagszeit größtenteils aufgehört haben sollte. Denn nach Durchzug des Tiefs kann die trocken-kalte Luft von dort her die Oberhand gewinnen, und so scheint in der Nordhälfte vielerorts die Sonne. Dabei wird es noch kälter; nach teils mäßigem, örtlich auch strengen Nachtfrost steigt die Temperatur meist nur noch auf -4 bis 0 Grad. Nur am Rhein und an den Küsten ist es mit bis zu +2 Grad noch etwas milder. In der Nacht zum Montag rauscht dann das Quecksilber über den Schneeflächen mächtig in den Keller, vielfach kommt es zu strengem Frost, in der Nordhälfte zu leichtem bis mäßigem. Dort könnte dann schon der nächste Ausläufer Schneefälle bringen, doch darüber berichten wir dann in den kommenden Tagen.