Nach Dauerregen folgt Frost

Es gab viel Regen im Norden Deutschlands. Heute klingen die Niederschläge in Schleswig-Holstein ab, doch droht bereits neues Ungemach.

Es gab sehr viel Regen in den letzten Tagen im Norden Deutschlands. Heute klingen die Niederschläge in Schleswig-Holstein langsam ab, doch droht bereits neues Ungemach.

Sturm und Dauerregen prägten den Wetterablauf der letzten Tage im Norden Deutschlands. Nun ist der großflächige und ergiebige Regen abgezogen, doch gibt es auch heute noch einige Schauer in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern. Der Erdboden jedoch ist längst gesättigt und kann kein Wasser mehr aufnehmen. Binnen drei Tagen sind mitunter mehr als 80 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, der sonst übliche Monatswert wurde erreicht bzw. überschritten.

Hochwasser und Überschwemmungen sind auch heute und am 2. Weihnachtsfeiertag noch möglich, da der Zulauf in die Flüsse und Bäche andauert. Insgesamt ist demnach zumindest heute noch mit weiter ansteigenden Wasserständen zu rechnen. Regional sind bereits ganze Landstriche überflutet und etliche Wiesen gleichen einer Seenlandschaft. Im flachen Norddeutschland dauert es oftmals mehrere Tage bis das Wasser wieder abließen kann, es mangelt schlichtweg an Gefälle. Und zusätzliche Probleme durch ansteigendes Grundwasser kann man als schleichende Gefahr der nächsten ein bis drei Wochen in Erwägung ziehen.

Und jetzt kommt der Frost

Heute zieht ein sogenanntes Randtief von der Nordsee her unter Abschwächung über Dänemark und Vorpommern hinweg nach Polen. Auf der Rückseite des Tiefs wird ein erster Schwall kalter Luft ins Land geschaufelt, denn mit der damit verbundenen Kaltfront dreht die Strömung auf Nordwest bis Nord. Vor allem in den Abendstunden wird man die eben angesprochene Luftmasse auch spüren und in der kommenden Nacht stellt sich in der gesamten Nordosthälfte leichter Frost ein. Die Tiefstwerte liegen dort zwischen -1 und -3 Grad, in Schleswig-Holstein und Vorpommern sind bei Aufklaren Tiefstwerte um -5 Grad möglich. Die in den letzten Tagen angesammelte Nässe wird also gefrieren und Glätte wieder zu einem Thema. Einziger Gegenspieler der Glätte ist der Erdboden, welcher im gesamten Norden, aber auch in weiten Teilen Deutschlands, „noch“ frostfrei ist.

In den kommenden Tagen wird jedoch eine Auskühlung des Erdbodens stattfinden, denn schon am Freitag sind tagsüber im Norden Höchstwerte wenig über null Grad zu erwarten. Falls es in den nächsten sechs Tagen bei den suggerierten niedrigen Temperaturen bleibt, also tagsüber um null Grad und nachts mäßiger Frost, dann kann man in weiten Teilen von Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern auf tolle Natureisbahnen hoffen. Allerdings ist die Entwicklung der Großwetterlage der kommenden 14 Tagen sehr unsicher und eine Milderung mit Beginn des neuen Jahres kann für Schleswig-Holstein nicht mehr ausgeschlossen werden. Bessere Chancen für Dauerfrost mit entsprechender Eislandschaft gibt es im Binnenland von Mecklenburg-Vorpommern.