Kommt bald der Winter?

Sehen wir bald Schnee? Die Zeichen stehen auf "kalt", schon in der nächsten Woche könnte es so weit sein ...

So viel ist klar: Im November werden wir kein Winterwetter mehr erleben, auch wenn die Temperatur zumindest im Osten allmählich zurückgeht. Aber schon Anfang Dezember könnte sich das Wetter umstellen. Wir blicken ein wenig in die vage Zukunft:

November: Noch alles beim Alten

Doch in diesem Monat wird sich in Sachen Winter nicht mehr viel tun. Wie schon in der Wochenübersicht gestern beschrieben, ähnelt die Wetterlage sehr der von den Vorwochen, außer dass mit der Winddrehung des Windes auf östliche Richtungen nun mehr und mehr kalte Luft von Osteuropa zumindest in die Nordosthälfte sickert. Dies ändert aber nichts an dem oft trüben Grau mit gelegentlichem Regen vor allem im Westen.

Umstellung der Wetterlage

Schauen wir aber, was vor den Toren auf unserer Wetterküche, dem Atlantik, passiert: Die von Westen kommenden Tiefs machen in den kommenden Tagen einen "Ausweichkurs" um das kräftige Hoch über Osteuropa herum in Richtung Portugal. Von dort aus breitet sich tiefer Luftdruck über den Mittelmeerraum aus. An der Nordflanke dieser Tiefs verstärkt sich die östliche Strömung, sodass osteuropäische Kaltluft verstärkt auf Deutschland zukommt; die Temperatur sinkt also weiter.

Gleichzeitig zieht von der Ostküste der USA ein kräftiges Sturmtief in Richtung Grönland, angefüllt mit kalter Luft. Weiter stromabwärts sollte sich laut gegenwärtigen Modellberechnungen über dem Ostatlantik ein Hoch bilden. Nun kann zu Beginn der kommenden Woche am Rande des Tiefs über Südosteuropa sowie an der Ostflanke das Atlantikhochs kältere Luft von Norden her auch nach Deutschland gelangen. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass es in der ersten Dezemberwoche von Norden her noch kälter werden wird. Vermutlich reicht es nördlich der Mittelgebirge für Höchsttemperaturen nur noch um oder knapp über dem Gefrierpunkt, nachts kommt es dann verbreitet zu leichtem bis mäßigem Frost, im Süden ist es zunächst durch den Einfluss des Mittelmeertiefs noch etwas milder.

Was ist mit dem Schnee?

Doch viel größere Unsicherheit liegt in der Frage, ob es denn auch weiß werden wird und wenn ja, wo. Die gestrige Berechnung des Europäischen Vorhersagemodells macht dabei den Winterfans zumindest leise Hoffnungen: In der Kombination von kalter osteuropäischer Luft und Feuchtigkeit am Nordrand der Tiefs über dem Mittelmeer oder dem Balkan könnte es am kommenden Dienstag, dem 2. Dezember, von Südosten her zu schneien beginnen.

Schnee dürfte dabei insbesondere in den nördlichen Mittelgebirgen sowie im nordostdeutschen Tiefland fallen. Durch ein kleinräumiges Tief (gemäß der oben genannten Berechnung) bei den Beneluxländern könnte in der Nacht zum Mittwoch dann auch vermehrt der Nordwesten Schnee bekommen. Im Südwesten würde demnach eher Regen oder Schneeregen fallen, sofern überhaupt Niederschläge auftreten sollten. Gleichwohl reicht das Temperaturniveau noch nicht, dass dieser Schnee im Flachland eine lange Überlebenschance hätte.

Fazit

Dass es nun in den ersten Dezembertagen auch deutschlandweit kälter wird, darf als sehr wahrscheinlich gesehen werden. Sehr unsicher ist allerdings noch die genaue Wetterlage. Nach derzeitiger Modelllage würde der Schnee allenfalls ab Mittelgebirgslagen länger durchhalten können, sofern er überhaupt fallen sollte. Im Flachland ist zumindest ein weißes Intermezzo möglich, gerade im Westen, vor allem Richtung Oberrhein sollte man aber dann eher von nasskaltem Wetter ausgehen. Die nächste, große Unsicherheit ist die Frage wie kalt es wird und wie lange es kalt bleibt. Grundsätzlich kann man aber festhalten: Die Wahrscheinlichkeit für die Umstellung der Wetterlage in Richtung Winter sind angestiegen und auch frostig kalte Wetterperioden sind im Dezember zumindest im Bereich des Denkbaren.