September 2014

Heute geht ein sehr wechselhafter Monat zu Ende mit großen regionalen Unterschieden

Der Monat hätte so schön werden können, denn insgesamt standen die Vorzeichen auf "Hoch". Jedoch sorgten insbesondere immer wieder kleinräumige Tiefs in der höheren Atmosphäre dafür, dass sich kein ruhiges Wetter durchsetzen konnte. Dementsprechend geht der September als "wechselhaft" in die Geschichte ein. Die Durchschnittswerte sind dabei allerdings nur bedingt aussagekräftig bei den regional großen Unterschieden.

Septemberstatistik insgesamt

Doch kommen wir zunächst dazu, was "unter dem Strich" anhand der Durchschnittswerte zum September gesagt werden kann. In Deutschland endet heute insgesamt ein sehr warmer, ziemlich wolkiger und und eher trockener September. Anhand der verwunderten Gesichter, die sich jetzt sicherlich bei einigen unserer Leser beim Lesen dieser Fakten einstellen werden, kann man bereits erkennen, dass sich in einigen Regionen ein ganz anderer Eindruck gezeigt hat. Doch dazu später.

Im Vergleich zu den langjährigen Klimawerten 1961 bis 1990 war dieser September um etwa eineinhalb Grad zu warm und mit knapp 15 Prozent weniger Regen als normal auch zu trocken. Die Sonne konnte sich etwa 10 Prozent weniger oft durchsetzen als im Mittel der oben genannten 30 Jahre.

Im Südosten deutlich zu nass, im Westen zu trocken

Doch kommen wir nun zurück zu den regionalen Unterschieden, insbesondere zur Niederschlagsverteilung. Denn während einige Landwirte im Westen und Südwesten über eine teils markante Trockenheit klagen, hatte man es vor allem im Südosten mit viel zu viel Wasser zu tun. Auch innerhalb dieser Regionen sind die Unterschiede groß, da teils langsam ziehende Schauer und Gewitter immer wieder für große Regenmengen auf engem Raum gesorgt haben.

Exemplarisch begann bereits der 1. September mit einem solchen "Höhentief", mit dem wir es in Folge immer wieder zu tun bekommen sollten - dabei sieht man in Abb. 2 den abgeschlossenen Bereich kalter Luft in der Höhe, der am Rande des Hochs nach Deutschland zieht. Schauerartiger, teils gewittriger Regen war die Folge. Beispiel Ilmtal-Dienstedt bei Erfurt, dort fiel in einem Tag, am 20.09., eine Regenmenge von immerhin 79 Liter auf den Quadratmeter. Insgesamt war es am nassesten im südlichen Mittelgebirgs- und Alpenraum, das Nebelhorn ist dabei der Spitzenreiter mit einer Monatssumme von 255,1 L/qm (Abb. 3).

Zwischen hochsommerlich warm und Nachtfrost

Auch in Sachen Temperatur zeigten sich regional große Unterschiede. Viele sehr warme Wetterperioden wurden im Verlauf durch einige, teils markante Temperaturrückfälle unterbrochen. In der ersten Dekade drehte am 4. des Monats der Wind auf südliche Richtung, sodass die höchste September-Temperatur in Deutschland am 05. September in Buxtehude mit 29,2 Grad erreicht wurde.

Danach drehte sich das Temperaturkarussell weiter: während es um den 10. herum vor allem in Süddeutschland unter einem weiteren Höhentief ausgesprochen herbstlich-kühl und nass mit Maxima meist unter 15 Grad zuging, gab es danach bis zum 20. September wieder häufig Sommertage (Höchstwert 25 Grad oder mehr). Es folgte eine nördliche Windströmung, wobei die ersten Nachtfröste auftraten: Marienberg-Kühnhaide im sächsischen Erzgebirge erreichte am frühen Morgen des 24.09. gar eine Tiefsttemperatur von -4,8 Grad (Abb. 4). 

Wettergewinner: Norddeutschland

Bei der Sonnenscheinstatistik fällt besonders auf, dass das schönste Wetter in diesem September wie bereits auch im August im Norden Deutschlands anzutreffen war. Rostock konnte immerhin rund ein Fünftel mehr Sonnenscheindauer verbuchen als im langjährigen Mittel. Am häufigsten konnte man sie auf Usedom sehen mit 222,2 Stunden Sonnenschein, Abb. 5). Zeitgleich war es an Nord- und Ostsee auch am trockensten und wärmsten, in Bremen fast um drei Grad wärmer als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Am wenigsten konnte sich die Sonne dagegen an den Nordrändern der Mittelgebirge sowie an den Alpen durchsetzen. Verlierer in Sachen Sonnenscheindauer ist Eschwege im Nordosten Hessens mit gerade einmal 71,7 Stunden Sonne.

Weitere Spitzenwerte aus dem September gibt es im Lagebericht unserer Unwetterzentrale!