Tornados in Deutschland

Zum Kinostart von 'Storm Hunters' hier einige Fakten und Mythen rund um Tornados in den USA und Deutschland

Heute startet der Film Storm Hunters in den deutschen Kinos. In diesem Hollywood-Blockbuster geht es unter anderem um Sturmjäger und riesige Tornados. Ein guter Anlass, um kurz zu erklären, was überhaupt Tornados sind und mit den verbreitetsten Irrtümern aufzuräumen.

Was ist ein Tornado?

Ein Tornado ist nach Definition nichts anderes ein kleinräumiger Luftwirbel, der von der Unterseite einer Schauer- oder Gewitterwolke durchweg bis zum Boden reicht. Dies heißt jedoch nicht, dass der gesamte Luftwirbel sichtbar ist. Meist sieht man nur den oberen Teil des Wirbels durch Wassertröpfchen, am Boden erkennt man meist aufgewirbelten Staub oder Trümmerteile. Erst bei diesem Bodenkontakt spricht man von einem Tornado. Übrigens gibt es keine "Mini-Tornados" in Deutschland, sie sind in Erscheinungsform identisch mit denen in den USA:

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Gibt es Tornados nur in den USA?

Nein. Auch in vielen anderen Ländern werden Tornados beobachtet, zunehmend werden diese auch dokumentiert. Die genaue Zahl für Deutschland kann man nur grob schätzen, die Zahl der bestätigten Fälle hat in den vergangenen Jahren durch die zunehmende Dichte von Smartphones und Internet dabei deutlich zugenommen. Im Jahr 2006 gab es zum Beispiel 116 bestätigte Fälle, in diesem Jahr meldet die Tornadoliste Deutschland 26 bestätigte und 126 Verdachtsfälle. Man kann im Durchschnitt von ein paar Dutzend Tornados pro Jahr ausgehen.

Dabei können diese durchaus sehr kräftig ausfallen, wenngleich dies seltener als in den USA auftritt. Es gibt zwei gesicherte Dokumentationen über Tornados der bisher weltweit am höchsten beobachteten Kategorie (F5) auch in Deutschland, 29. Juni 1764 in Woldegk in Mecklenburg und 23. April 1800 bei Hainichen in Sachsen.

Ist ein Tornado auch ein Hurrikan / Hurricane?

Nein. Außer, dass es sich bei beiden um einen Luftwirbel handelt, hat ein Tornado nichts mit einem Hurrikan zu tun. Ein Tornado ist sehr kleinräumig mit einem Durchmesser von ein paar hundert Metern, während ein Hurrikan Durchmesser von mehreren hundert Kilometern erreichen kann. Auf einem Satellitenbild kann man daher keinen Tornado erkennen, mit geübtem Auge aber auf einem (Doppler-)Radar. Auch die Lebensdauer ist bei einem Hurrikan ungleich größer.

Detailliertere Infos, auch über die Entstehung und eine stets aktuelle Liste von (möglichen) Tornados gibt es in der Tornadoliste Deutschland von unserem Kollegen Thomas Sävert.