Mai 2014

Der Mai 2014 war geprägt durch wechselhaftes Wetter mit Temperaturschwankungen und Unwettern

Der Mai 2014 war in Deutschland nicht unbedingt ein Wonnemonat. Charakteristisch war wohl eher seine Wechselhaftigkeit, und das in jeder Hinsicht - von Bodenfrost bis zu einer Hitzeperiode war alles dabei, zudem kam es auch zu einigen Unwettern. Hier unsere Zusammenfassung.

Trügerische Statistik

Temperatur

Auch, wenn die endgültige Auswertung erst zu Beginn des Monats Juni erfolgen kann, wird dieser Mai als meist etwas zu warm in die Wetterstatistik eingehen. Doch diese Statistik ist trügerisch - denn vor allem in der ersten Monatshälfte zeigte sich der Frühlingsmonat als deutlich zu kühl. Ausgleich schaffte erst eine kurze, aber intensive Hitzeperiode am 22. und 23.05. - seitdem ist klar, dass die Temperatur etwa knapp ein halbes Grad über den langjährigen Normalwerten liegen wird, im Norden wird er teils bis zu zwei Grad zu warm ausfallen.

Niederschlag

Im Gegensatz zum April kann man sich über zu wenig Niederschlag meist nicht beschweren, es gibt jedoch Ausnahmen. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern gibt es auf größerer Fläche ein leichtes Niederschlagsdefizit. Auch im Süden gibt es einige Regionen, in denen es teils deutlich zu trocken geblieben ist. Markant sind aber viel mehr die positiven Abweichungen, die am Alpenrand sowie in einem breiten Streifen von Emsland bis zum Ruhrgebiet und nach Osten bis zum Erzgebirge zu finden sind. So fiel zum Beispiel in Leipzig bis zum 29.05. das 2,4-fache des dort sonst üblichen Niederschlags, 118,4 Liter pro Quadratmeter. In Stuttgart wurden dagegen nur etwa 60 Prozent des Klimawertes erreicht. Im Deutschlandmittel wird es dabei am Ende des Monats etwa ein Fünftel mehr Niederschlag gegeben haben, verglichen mit dem Normalwert.

Sonnenscheindauer

Etwa durchschnittlich bis leicht defizitär zeigt sich dabei die Sonnenscheinbilanz. Insgesamt gab es im Mittel in Deutschland nur etwas weniger Sonnenschein, verglichen mit dem Klimawert, mit etwa 5 bis 10 Prozent Minus. Am meisten Sonnenschein gab es dabei an der Ostsee (237 auf Rügen bis 29.05.), am wenigsten am südöstlichen Alpenrand, genauer im Chiemgau (Chieming: 153 Stunden bis 29.05.).

Wetterverlauf

Der Monat begann recht frisch. Ursache war eingeflossene Polarluft auf der Rückseite von Tief "Ursula", die unter Hoch "Reinhold" zur Ruhe kam. Die Nächte zwischen dem 03. und 05. Mai 2014 brachten dementsprechend noch einmal gebietsweise Frost, in Marienberg-Kühnhaide im sächsischen Erzgebirge sank das Quecksilber in der Nacht auf den 04.05. auf -7,5°C, noch häufiger trat Bodenfrost in Deutschland auf.

Ab dem 5. Mai kam auf der Vorderseite des Tiefs "Vicky" dann zunächst einmal wärmere Luft heran, sie sorgte am 6. auch dafür, dass es zu einzelnen Sommertagen, also Temperaturen über 25°C kam. Vom 9. bis zum 11. Mai wurde Deutschland dann von Tief "Waldegund" dominiert, die mit dem Kern über Norddeutschland zog, wobei es dort und auch im Westen zu teils kräftigem schauerartigen, teils gewittrigen Regen kam.

Eine erneute Kältephase stand dann passend zu den Eisheiligen an. Nachdem das Tief "Xena" ostwärts weiterzog, folgte erneut ein Schwall sehr kalter Luft aus polaren Regionen. Erneut kam es noch einmal gebietsweise zu Bodenfrost, in den Alpen fiel teils auf unter 1.000 Metern Schnee, so wurde auch Oberstdorf zeitweise noch einmal weiß.

Die Kehrtwende in der Temperatur stellte sich dann nach dem 15. zur zweiten Maihälfte ein. Mit Warmluft, die auf der Vorderseite atlantischer Tiefs aus den Subtropen, teils aus dem Norden Afrikas nach Deutschland wehte, stieg die Temperatur in sommerliche Regionen an, im Süden und Osten Deutschlands wurde es sogar heiß - die höchste Maitemperatur meldet unsere MeteoGroup-Wetterstation auf dem rbb-Gelände in Potsdam vom 22.05. mit einem Maximalwert von 31,9°C. Doch war die Unbeständigkeit treuer Begleiter, und so kamen von Westen her gleichzeitig Unwetter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen auf. Auf der A7 bei Rendsburg kam es auf einer Hageldecke mit Korngrößen von bis zu vier Zentimeter im Durchmesser zu einer Massenkarambolage.

Nachdem eine Schönwetterperiode am 24. Mai folgte, kündigte sich das wohl markanteste Unwetterereignis des Monats an: Tief "Annetraut" sorgte für eine Luftmassengrenze, die von Nordwest nach Südost über Deutschland lag und sich nur langsam bewegte. Gleichzeitig saugte sie feuchte und warme Luft aus dem Südosten Europas an. Es kam zunächst zu einzelnen, kräftigen Schauern und Gewittern, nachfolgend kam es zu teils lang anhaltendem Regen, der an besagter Luftmassengrenze sowie auch am Alpenrand für einzelne Niederschlagsrekorde an den Wetterstationen sorgte. Der höchste 24-Stunden-Wert wurde aus Marktschellenberg an den Berchtesgadener Alpen gemeldet mit 100,7 mm. Aber auch Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und vor allem Sachsen goss es zeitweise ununterbrochen "wie aus Eimern". Dies hatte auch zur Folge, dass einzelne Hänge nachgaben und abrutschten. Am folgenreichsten war dies für das sächsische Meißen, wo Regen, Schlamm und Geröll ganze Straßenzüge zerstörten.

Die letzten Maitage 2014 verlaufen nun unter Hochdruckeinfluss ruhig und meist trocken mit Ausnahme einzelner Schauer im Osten und Süden Deutschlands.