Viele Tote durch Tornados

Kräftige Tornados haben in den USA einige Todesopfer gefordert - die Gefahr hält noch an

Ein "Tornado Outbreak", so wird in den USA eine Wetterlage bezeichnet, die für mehrere kräftige Tornados sorgt. In diesem Fall hält die brisante Wetteralge sogar noch bis zum Donnerstag an. Die zerstörerische Kraft dieser Wirbel sorgte dabei bereits für zahlreiche zerstörte Häuser, auch sind bereits einige Todesopfer zu beklagen. Hier eine kurze Übersicht:

Bis zum Dienstagmorgen sind dabei über 50 Meldungen über Tornados eingegangen, die Zahl der bestätigten liegt dabei deutlich niedriger, bei bisher mindestens 11 Fällen. Nach inoffiziellen Angaben sind dabei bereits mehr als 30 Todesopfer zu beklagen. Die ersten kräftigeren Tornados traten dabei bereits am Sonntag in den US-Bundesstaaten Oklahoma und Arkansas auf. Die größten Schäden wurden dabei aus der Region um Mayflower, Arkansas gemeldet. Der Tornado wurde mittlerweile auf der erweiterten Fujita-Skala mit EF3 oder mehr eingestuft mit geschätzten Windgeschwindigkeiten von mindestens 218 bis 266 km/h! Die folgenden zwei Videos zeigen dabei den Tornado sowie das Ausmaß der Katastrophe:

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Am gestrigen Montag verlagerte sich die Gefahrenregion allmählich weiter nach Osten, vor allem die Staaten Mississippi und Alabama waren dabei betroffen. Den wohl größten Schaden richtete ein großer Tornado an, der durch die Stadt Tupelo, Mississippi, zog. Fotos vom Schadensort zeigen teils völlig zerstörte Straßenzüge:

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Zur Wetterlage

Doch wie kommt es zu dieser brisanten Wetterlage? Ursache ist ein Tief, das sich aktuell über dem Mittleren Westen der USA befindet (Abb. 1). Während auf seiner Rückseite kältere Luft heranzieht, bringt es dagegen auf seiner Vorderseite sehr warme und feuchte Luft vom Golf von Mexiko nach Norden. Diese warm-feuchte Luft ist sehr energiereich. Um Schwergewitter, die dann auch Tornados auslösen können, zu produzieren, benötigen wir jedoch noch die entsprechende Dynamik. Auch diese ist in Form eines sehr starken Höhenwindes mit mehreren Maxima (Jetstreaks) gegeben (Abb. 2).

Wir haben es dabei mit großen Änderungen der Windgeschwindigkeit und auch -richtung mit der Höhe zu tun, der so genannten Windscherung. Man kann sich das bildlich so vorstellen, als ob die aufsteigende Luft in Drehung versetzt wird, ähnlich als würde man mit einer Peitsche immer wieder einen Kreisel antreiben. Das ganze System verlagert sich bis Donnerstag allmählich weiter an die Ostküste (Abb. 3). So sind bis zum Donnerstag dort weitere kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und auch noch einzelnen Tornados möglich, allmählich aber mit abnehmender Tendenz.

Doch Tornados, so tödlich sie auch sein können, sind räumlich sehr begrenzt. Viel häufiger dürfte es für die Einwohner im Osten der USA noch zu Überflutungen durch Starkregen kommen, und auch die Gefahr durch großkörnigen Hagel sowie auch Sturmböen ist dabei nicht zu unterschätzen. Beispielsweise ergossen sich am Dienstagmorgen um 5 Uhr unserer Zeit in nur einer Stunde über 70 Liter auf den Quadratmeter auf den Regionalflughafen von Meridian in Mississippi (Abb. 4), insgesamt wurden über 80 Liter pro Quadratmeter in drei Stunden gemeldet. Gut zu sehen in Abb. 4 ist dabei auch die linienhafte Anordnung der Gewitter, an der auch Tornados entstehen können und wohl auch entstanden sind.