Bodenfrost!

Nach dem milden Frühling sind viele Pflanzen im Freien, jetzt kommt Bodenfrost. Was tun?

Überall in den Gärten Deutschlands sieht man es mittlerweile grünen und blühen. Der bisher zu warme Frühling war verlockend und hat viele dazu gebracht, die Blumen, Gemüse und Kräuter bereits ins Freie zu bringen. Doch die kommenden Nächte bringen Bodenfrost!

Polare Luft in Deutschland

Die markante Kaltfront von Tief "Pepica", die gestern von Nordwest nach Südost mit Graupelgewittern und teils schweren Sturmböen über Deutschland gezogen ist, hat deutlich kältere Luft polaren Ursprungs zu uns gebracht. Bereits tagsüber schließen wir wieder die Jacken, da zum Beispiel in Bayern heute nur selten zweistellige Höchsttemperaturen erreicht werden. Bis bestenfalls 13°C steigt am heutigen Dienstag das Quecksilber, damit liegt die Höchsttemperatur 1 bis 7 Grad unter den langjährigen Mittelwerten.

Gleichzeitig nimmt von Westen her nun der Einfluss von Hoch "Olaf" bei den Britischen Inseln zu, sodass sich die dichteren Wolken und Schauer bis morgen auch aus dem Südosten Deutschlands verziehen werden. Zudem zieht sich von Nordwesten her dann auch die Bewölkung zurück.

Dies alles sind beste Voraussetzungen dafür, dass die Temperatur in den kommenden Nächten wieder in Richtung 0°C Marke sinkt. Teils muss vor allem in der Nacht zum Mittwoch und zum Donnerstag auch gebietsweise wieder mit Frost gerechnet werden, wie in Abb. 2 zu sehen ist.

Doch viel häufiger, auch wo man in der Wetterprognose leicht positive Werte sieht, kann Bodenfrost auftreten. Denn die in der Grafik zu sehende Tiefsttemperatur gilt in einer Höhe für zwei Meter über dem Boden. Gerade in klaren Nächten bei schwachem Wind ist es wenige Zentimeter über der Erde jedoch deutlich kälter. Denn wenn die Erdoberfläche ihre Wärme abgibt, kühlt sie "vom Boden her" aus. Dies gilt vor allem in klaren Nächten, wo kaum etwas von der abgegebenen Wärme zum Boden zurück reflektiert wird. Dementsprechend herrscht beispielsweise in der Nacht zum Donnerstag in Ostwestfalen trotz Tiefsttemperaturen um +3°C immer noch eine Bodenfrostwahrscheinlichkeit von 77% (Abb. 3). Erst, wenn das Hoch im Laufe der Woche nach Osteuropa weiter zieht (Abb. 4) und Platz für Tiefausläufer am Karfreitag macht, setzt sich ab Karsamstag wieder wärmere Luft durch, und die Bodenfrostgefahr nimmt ab (Abb. 5).

Welche Pflanzen sollte man vor Bodenfrost schützen?

Generell gilt nach wie vor, dass man mit dem Aussetzen frostempfindlicher Pflanzen bis zu den Eisheiligen (11. bis 15. Mai) warten sollte. Wer jedoch nicht gewartet hat, der sollte die frostempfindlichen Pflanzen schützen. Dazu gehören bei den Nutzpflanzen Blattsalate, Radieschen, Schnittlauch und Zwiebeln genauso wie Tomaten, Zucchini, Bohnen und Gurken. Aber auch Zierpflanzen wie Margariten, Dahlien, Frisolen, Pelargonien (Geranien) und Begonien sind nicht sicher vor Frost. 

Balkonkästen kann man dabei einfach nachts in geschlossene Räume bringen. Im Freien hilft ein spezielles, im Handel erhältliches Vlies oder auch Zweige von Nadelgehölzen, mit denen man die Pflanzen bedeckt. So kann man sich auch am warmen Osterfest, das in vielen Regionen Deutschlands auch reichlich Sonnenschein bringt, noch an der Blütenpracht erfreuen.