USA: Nächster Kälteschock

Nach vorübergehenden frühlingshaften Temperaturen kehrt erneut kalte arktische Luft in die USA ein.

Während wir uns hier in Deutschland über milde Temperaturen und frühlingshaftes Wetter freuen können, ist in den USA der nächste Kaltluftvorstoß auf dem Weg. Betroffen sind vor allem der mittlere Westen sowie der Norden und Nordosten der USA.

Auf und Ab mit den Temperaturen

Schon häufiger haben wir in diesem Winter über die extremen Wetterereignisse in den USA berichtet. Und das Hin und Her mit der warmen subtropischen und der kalten arktischen Luft nimmt weiterhin kein Ende.

Während letzte Woche selbst die nördlichen Bundesstaaten der USA ein wenig Frühlingsluft schnuppern konnten, steht nun erneut Arktikluft vor der Tür. Zum Vergleich: An der Ostküste wurden in den letzten Tagen noch Temperaturen zwischen 10 und 20°C von Nord nach Süd erreicht, selbst der Norden bekam die tropische Luft aus dem Golf von Mexico zu spüren. In Chicago wurde letzten Mittwoch zum Beispiel 8°C als Höchsttemperatur gemessen.

Mit den vorfrühlingshaften Temperaturen ist es aber nun vorbei, zwischen einem Tief über der Hudson Bay und einem Hoch über dem Südwesten Kanadas gelangt sehr kalte arktische Luft in den Norden, Nordosten und mittleren Westen der USA. Selbst in den südlichen Regionen kann es mit Temperaturen von knapp über oder um 0°C kalt werden.

Temperaturunterschiede von 10 bis 20°C, in Bezug auf die letzten Tage, sind dabei keine Seltenheit. Nehmen wir als Beispiel New York, dort wurden am Sonntag noch +12°C erreicht, für heute (Dienstag 25.02.2014) sind aber nur noch -1°C angedacht, dies macht einen Temperaturunterschied von über 10 Grad innerhalb weniger Tage aus. Im Norden der USA werden sogar Tageswerte bis unter -20°C erwartet, teils auch bis unter -30°C.

Aussichten

Am kältesten soll es am Donnerstag werden, dies zeigt auch der Extreme Forecast Index (Abb. 4). Dieser deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert, in unserem Beispiel auf die Temperatur. Neben den frostigen bis eisigen Temperaturen kommt es am Mittwoch im Zusammenhang mit einer Kaltfront zu Schneefällen an der Ostküste.

Dabei sollen etwa zwischen Washington D.C. und Neuschottland 2 bis 8 cm Neuschnee fallen, teils werden sogar bis 15 cm erwartet. In einigen Großstädten kann dies wieder zu Schneechaos führen, der sowohl den Straßen- als auch den Flugverkehr betreffen kann. Auch Schneestürme und Eisregen werden erwartet.

Warum diese Extreme?

Der Winter in den USA war bis jetzt ein Wechselspiel aus warmen und kalten Perioden. Dabei kam es zu vielen Wetterextremen, wie starken Schneefällen, Blizzards und extremer Kälte. Aber warum ist das so?

Für die Großwetterlage in den USA (und Europa) ist der Jetstream (starke Luftströmung in großer Höhe) verantwortlich. Dieser bildet Wellen aus, die sich zurzeit aber nur langsam verlagern. Dies führt dazu, dass sich auch der Wettercharakter einer Region über einen längeren Zeitraum nicht wesentlich ändert. Dabei lässt sich vereinfacht sagen, dass Ausbeulungen des Jetstreams nach Norden warme Luft aus dem Süden und anders herum Ausbeulungen nach Süden kalte Luft bringen.

US-Forscher vertreten die Theorie, dass die Erwärmung der Arktis zu einem schwächeren Jetstream führe und sich dadurch deutlich stärkere Wellen ausbilden können. Das könnte wiederum eine Erklärung für die vielen Wetterextreme sein, die wir nicht nur in den USA, sondern auch in Europa in letzter Zeit beobachten konnten.