Jahresrückblick 2013

2013 war ein Wetterjahr mit einigen Extremen, von Schnee im Frühling über Hochwasser bis Orkan. Der Rückblick:

Nur noch zwei Tage bleiben uns im alten Jahr, Zeit um 2013 mal Revue passieren zu lassen. Über die Monate gemittelt wird das Jahr wohl nicht besonders spektakulär auffallen, doch hatte das Wetterjahr 2013 durchaus seine Extreme.

Vorweg möchten wir uns für alle fleißigen Fotografen bedanken, die uns ermöglicht haben, diesen Jahresrückblick so schön bebildern zu können. Bitte senden Sie weiterhin Wetterfotos an uns, entweder über die Website oder auf Facebook!

Winter 2012/13 - sehr lang und kalt

Der Winter 2012/2013 war geprägt von hohem Luftdruck über Nordeuropa, so dass sich Westlagen nur vorübergehend einstellen konnten. Stattdessen wanderten nordatlantische Tiefdruckgebiete häufig über Frankreich in den Mittelmeerraum, so dass milde Luftmassen Deutschland nur selten erreichten.

Das Jahr begann mit einer sehr milden, trüben und regnerischen Tauwetterperiode (Abb. 1), so meldete der Brocken im Harz am 9. Januar lediglich Schneeflecken und viele Wintersportorte waren praktisch schneefrei. Es sah ganz danach aus, als würde sich eine alte Bauernregel bewahrheiten: "Von Weihnachten bis zum Dreikönigstag, aufs Wetter man wohl achten mag, denn wie das Wetter sich da verhält, so ist es die neuen Monate bestellt."  Doch leitete ein markanter Wetterwechsel (gefährlicher Eisregen) in der zweiten Monatshälfte (11. bis 20.01.2013) vor allem im Westen einen massiven Wintereinbruch mit teils über 20 cm Neuschnee und strengen Nachtfrösten ein (Abb. 2). Aufgrund mangelnden Sonnenscheins ging der Januar 2013 als trübster Monat in die Wetterhistorie ein. Trotz eines weiteren Warmlufteinschubs zum Monatswechsel Januar/Februar fiel der Monat Februar 2013 deutlich zu kalt aus.

Den ausführlichen Winterrückblick 2012/13 finden Sie hier.

Frühling 2013, der keiner war

Nach einem kleinen Frühlingsintermezzo zu Monatsbeginn mit 20°C in Düsseldorf stellte sich die Wetterlage zwischen dem 07. und 12.03.2013 grundlegend um. Es folgte ein Wintercomeback mit Kälterekorden und reichlich Neuschnee (Abb. 3). Die kältesten Tage waren am 23. und 24.03.2013, dabei wurden an der Wetterstation Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge -21,3°C gemessen - in der letzten Märzdekade wurden im Norden und Osten Deutschlands in vielen Orten neue Kälterekorde aufgestellt, so dass der März 2013 als kältester März seit 25 Jahren in die Wettergeschichte einging.

Diese Kaltluftperiode hielt sich bis in den April hinein, so dass die Natur einen Vegetationsrückstand von über 3 Wochen hatte. Erst in der ersten Aprilwoche kündigte sich der Frühling zaghaft an, der erste Sommertag konnte dann im Südwesten erst am 14.04.2013 auf das Temperaturkonto verbucht werden. Leider hielt das frühlingshafte bzw. frühsommerliche Wetter nicht lange an, schon zwei Tage später beendeten heftige Regenfälle die Wärme (Abb. 4). Regen ist auch das Stichwort für die nächsten Wochen, denn bis in den Mai 2013 hinein kam es immer wieder zu heftigem Dauerregen. Damit verbunden war Ende Mai ein später Wintereinbruch (Abb. 5), der in den Mittelgebirgen nochmals reichlich Schnee brachte.

Fazit vom Frühling 2013: Zu kalt und zu nass.

Sommer 2013 - Hochwasser und große Hitze

Aufgrund mehrerer Genuatiefwetterlagen kam es Ende Mai insbesondere in den Alpen, aber auch über Osteuropa und den östlichen Mittelgebirgen zu weiteren heftigen Dauerregenereignissen - Jahrhundertniederschläge - denn Niederschlagsmengen von teils über 400 l/qm (Wetterstation Aschau-Stein
mit 405,1 l/qm in 90 Stunden) treten extrem selten auf. Aufgrund der teils noch gefrorenen oder gesättigten Böden konnte kaum Wasser aufgenommen werden, so dass im Juni 2013 im Osten und Südosten Deutschlands eines der schwersten Hochwasser der Geschichte folgte. Besonders betroffen waren die Gebiete an Donau, Elbe und Saale.

###YOUTUBE###

Die erste Hitzewelle der Saison folgte dann ab dem 17.06.2013, im bayerischen Kitzingen wurden sommerlich heiße 37,1°C gemessen. Doch die sommerliche Hitze hielt nicht lange an, bereits am 20. des Monats entwickelten sich heftige Gewitterzellen (Abb. 6), die Orkanböen und Hagel brachten.

Doch der Sommer gab sich noch nicht geschlagen, die heißesten Tage des Jahres (Hundstage) brachten am letzten Juliwochenende gefühlte Temperaturen über 40°C. Auch diese Hitzewelle wurde von einem Hagelunwetter beendet. Diesmal entwickelte sich eine ungewöhnlich langlebige und heftige Gewitterzelle, die von Ostwestfalen über dem Raum Hannover bis nach Ostbrandenburg Hagelkörner von über 10 cm Durchmesser brachten.

###YOUTUBE###

Auch Anfang August gab es in der Schwäbischen Alb ein heftiges Unwetter, dort wurde mit 14,1 cm Durchmesser das größte in Deutschland dokumentierte Hagelkorn gefunden.

Fazit: Der Sommer 2013 war geprägt von kurzer Hitze und heftigen Unwettern.

Herbst 2013 - Von sommerlich bis stürmisch

Nach einem sommerlichen Septemberbeginn (Abb. 7) wollte sich ein richtiger Altweibersommer nicht mehr einstellen, trotzdem gab es am 22.10.2013 mit ungewöhnlich warmen Luftmassen (Abb. 8) an der Wetterstation Bad Mergentheim-Neunkirchen in Nordbaden mit 25,9°C sogar noch einmal einen Sommertag. Der erste Schnee der Saison fiel aber bereits in der ersten Oktoberhälfte, am 10. und 11. des Monats gab es in den Alpen schon über 30 cm nassen Schnee und Schneebruch. Beendet wurde der Oktober stürmisch, Orkan "Christian" brachte in Norddeutschland sowie in den höheren Lagen verbreitet Orkanböen - Spitzenreiter war die Station St. Peter-Ording mit 173 km/h.

Im November klopfte der Winter bereits mehrmals an, doch mehr als Bodenfrost und etwas Schnee in den Gebirgen gab es nicht.

Fazit: Von sommerlich war bis strengen Nachtfrost, von Hochnebel bis stürmisch bot der Herbst 2013 fast alle Facetten.

Dezember 2013 - Orkan "Xaver" brachte Wintereinbruch,  Weihnachten frühlingshaft

Mit Spitzenböen bis 185 km/h (List/Sylt-Ellenbogen) fegte Orkan "Xaver" vor allem über den Norden Deutschlands hinweg, an der Nordsee kam es zu einer schweren Sturmflut. Mit Winddrehung auf Nordwest zeigten sich erste Vorboten des noch jungen Winters bis ins Flachland (Abb. 9). Doch lange hielt die weiße Pracht nicht durch, denn es stellte sich bis zum Jahresende eine sehr milde Südwestströmung ein. An Heiligabend (Abb. 10) wurden nach 2012 erneut einige Wärmerekorde aufgestellt - so gab es am Oberrhein frühlingshafte 18°C. Auch bis zum Ende des Jahres zeigte sich kein Winter im Tiefland.