Weltwetter-Übersicht

Möglicher Schneesturm in den USA, Tropensturm in Australien - Was bringt die neue Woche sonst noch?

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Europa

Am Montag baut ein Warmluftschub über Südwesteuropa einen Hochdruckkeil auf, welcher im Verlauf auch auf Teile Mitteleuropas übergreift. Als Resultat steigt der Bodendruck an, oder anders ausgedrückt: Es setzt sich vorübergehend Hochdruckeinfluss durch. Besonders im Osten und Süden Deutschlands macht sich selbiger, nach Nebelauflösung, durch zeitweiligen Sonnenschein bemerkbar. Der Nordwesten und Norden Europas verweilen hingegen im Bereich atlantischer Tiefdruckgebiete. Die Temperatur liegt in vielen Ländern über den jahreszeitlichen Normalwerten. Negative Abweichungen gibt es vor allem in Spanien sowie in Teilen des Mittelmeerraumes. Dort wird allerdings im Verlauf der Woche ein mittelfristiger Temperaturanstieg erwartet. Vor allem in der zweiten Wochenhälfte sind beispielsweise im südlichen Spanien wieder überdurchschnittliche Werte möglich.

In vielen Ländern Europas deutet sich eine recht nasse Witterungsphase um und nach dem Jahreswechsel an. In regelmäßiger Abfolge lenken ostatlantische Tiefdruckwirbel feuchte Luftmassen heran. Nur im östlichsten Europa bleibt es aufgrund einer Blockierungslage bei einer geringeren Niederschlagsneigung.

Intensiver Regen ist zum Wochenbeginn im Bereich der Britischen Inseln möglich, in der zweiten Wochenhälfte dann auch auf der Iberischen Halbinsel, mit Fokus auf Portugal. Phasenweise sind zudem in Teilen Frankreichs sowie den Benelux-Ländern ergiebige Niederschläge möglich. Ebenso ist es recht wahrscheinlich, dass Skandinavien immer mal wieder von Niederschlagsgebieten getroffen wird. Am kommenden Wochenende deuten einzelne Modellberechnungen auf ein niederschlagsreiches Ereignis im Bereich der Alpen sowie nach Italien hin, diese Entwicklung ist aber noch unsicher.

Auch der Wind bleibt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Thema. Die Großwetterlage begünstigt weiterhin die Entwicklung einzelner Sturmtiefs über dem Nordostatlantik. Besonders Westeuropa dürfte in gewissen Abständen in den Bereich von Starkwindfeldern geraten. Im Blickpunkt stehen die Britischen Inseln, Frankreich, die Benelux-Länder, unter Abstrichen auch der Westen und Nordwesten Deutschlands. Am kommenden Wochenende könnte es zudem im nordwestlichen Mittelmeerraum stürmisch werden.

Australien

Ein Tropensturm nähert sich heute der Nordwestküste von Australien und verstärkt sich dabei anfangs noch etwas. Der Wirbel mit dem Namen „Christine“ wird am morgigen Montag an Land gehen und nur langsam weiter nach Südosten abziehen. Das Tief soll sich erst zum Dienstag signifikant abschwächen. Bis dahin kann der Sturm gebietsweise heftigen Starkregen bzw. Unwetter hervorbringen (25 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden sind durchaus möglich). Betroffen ist zunächst ausschließlich der Bundesstaat Western Australia. Der 2.529.880 km² große Bundesstaat ist allerdings nicht sehr dicht besiedelt. Im Einzugsgebiet des Sturms befinden sich zum Glück keine Großstädte.

Nordamerika

Große Teile Kanadas sind fest in der Hand von kalten Luftmassen. Durch die mäandrierende Höhenströmung wird in unregelmäßigen Schüben Kaltluft nach Süden transportiert. Betroffen ist auch der Nordosten der USA. So wird beispielsweise in der kommenden Nacht (Nacht zum Montag) ein Schneesturm im äußersten Nordosten der Vereinigten Staaten erwartet. Voraussichtlich werden auch Ballungsräume wie Detroit und Boston von etwaigen Starkschneefällen und Sturmböen erfasst. Das Risiko von neuen Stromausfällen in der Region ist leicht erhöht. Weiter südlich fällt zum Teil ergiebiger Regen, bevor die Kaltluft herangeführt wird, daher kann es im Übergangsbereich der Luftmassen ein markantes Glatteisereignis geben. Deutlich ruhiger solle die neue Woche im Westen der USA verlaufen. Der Bundesstaat Kalifornien wird voraussichtlich das trockenste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen verbuchen können.

Andere Regionen

In der ersten Wochenhälfte zieht ein Höhentief, welches zunächst im Nahen Osten für zeitweilige Niederschläge sorgen wird, vom östlichen Mittelmeer weiter in Richtung Irak und nachfolgend Iran. Vor allem in diesen beiden Ländern sind je nach Tag und Region teils ergiebige Niederschläge möglich, mitunter auch starke Schneefälle. Im östlichen Iran soll sich das Tief in der zweiten Wochenhälfte deutlich abschwächen und somit auch die Niederschläge.