Der Herbst 2013

Ein generell warmer, aber nasser und recht trüber Herbst geht zu Ende - ein kurzer Rückblick.

Nach einem trockenen und sonnenscheinreichen Sommer suchte man länger andauernde Hochdruckwetterlagen im Herbst vergeblich. Vielmehr überwog Tiefdruckeinfluss, der für wechselhaftes Wetter in Deutschland sorgte. So war der Herbst 2013 überdurchschnittlich nass und auch die Sonnenscheindauer blieb generell unter ihrem Soll. Nur die Temperatur überstieg den langjährigen Klimamittelwert, womit bereits der dritte, etwas zu warme Herbst in Folge registriert wurde.

Anfangs noch heiß, Ende November strenger Frost

Im Nachhinein betrachtet begann der September mit trügerisch sommerlichem Temperaturniveau. In subtropischer Mittelmeerluft gab es dabei mit Hoch "Hannah" vor allem im Westen Deutschlands noch einmal so genannte Heiße Tage mit einer Höchsttemperatur über 30°C. Für Geilenkirchen bei Aachen in Nordrhein-Westfalen gab es dabei mit 34,0°C einen neuen Septemberrekord, der den alten vom 05.09.1979 sogar um zwei Grad übertraf. Auch Köln meldete mit maximal 33°C am 06.09. einen neuen Höchstwert für den September.

Der Rest des Monats brachte zunächst durchschnittliche oder leicht unterdurchschnittliche Temperaturen. Deutlich kälter mit erstem Nachtfrost wurde es dann Ende September und Anfang Oktober. Tief "Xenon" sorgte am 11. Oktober am Alpenrand für einen recht frühen und heftigen ersten Wintereinbruch. In Garmisch-Partenkirchen brachten kräftige Niederschläge 16 Zentimeter Neuschnee.

Ab Mitte Oktober stellte sich das Wetter um. So gelangten auf der Vorderseite westeuropäischer Tiefdruckgebiete sehr warme Luftmassen nach Deutschland. Die Folge war zwar einserseits wechselhaftes, aber im Bereich von Mittelmeerluft ungewöhnlich warmes Wetter, das eher an einem erneuten Sommerbeginn erinnerte, anstatt an den nahenden Winter. An mehreren Tagen wurde mehrmals die 20-Grad-Marke geknackt.

Wie jüngst aus unserem Novemberrückblick ersichtlich wurde, war auch der letzte Herbstmonat vergleichsweise mild, endete jedoch mit teils strengem Frost teils winterlich-kalt. Die tiefste gemessene Temperatur des Herbstes wurde mit -15,9°C am 28. November in Reit im Winkl registriert.

Fazit: Trotz einiger Tage mit deutlich zu kalten Temperaturwerten war der diesjährige Herbst mit einer Durchschnittstemperatur von 9,5°C im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 um 0,7 Grad Celsius zu warm. 

Reichlich Regen

Mit wenigen Ausnahmen war es überall in Deutschland zu nass, wobei die Niederschlagsmengen in vielen Regionen um etwa 20 bis 80 Prozent das Klimasoll überschritten. Auch sonst eher trockene Gebiete, wie das östliche Harzvorland, verzeichneten vielerorts mehr als das Doppelte des Normalwertes. Lediglich im Südosten der Republik, in der Oberpfalz und in Niederbayern, war es etwas zu trocken. 

Zu dem nassen Herbst haben insbesondere die Monate September und Oktober beigetragen, während im November die Niederschlagsmengen in etwa dem langjährigen Klimamittelwert entsprachen.

Wenig Sonnenschein

Während der Herbst in den Jahren 2011 und 2012 noch deutlich sonniger gewesen ist, fehlte es dieses Jahr fast überall an Sonne. Nur der Norden Deutschlands wurde etwas bevorzugt, wo sich die Sonne insgesamt am längsten zeigte. An der Ostseeküste waren es mancherorts über 350 Stunden. Sonst lag die Sonnenscheindauer deutschlandweit im Mittel bei rund 270 Stunden, knapp über 300 Stunden wären jedoch normal. Das Schlusslicht bildet der Mittelgebirgsraum, wo die Sonne im gesamten Herbst oft nur etwa 200 Stunden schien.

Orkan "Christian"

Ein markantes Wetterereignis im diesjährigen Herbst war Orkan "Christian", der am 28. Oktober mit Windböen über 170 km/h besonders heftig an der Nordseeküste tobte. Spitzenreiter war Sankt Peter-Ording mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 173 km/h. Doch auch im norddeutschen Binnenland traten recht verbreitet Orkanböen auf.