Taifun HAIYAN nun auf dem Weg nach Vietnam

Über den Philippinen führten Rekordwindgeschwindigkeiten zu schwersten Verwüstungen und vielen Opfern.

Mit maximalen Mittelwinden (1-minütig) bis 317 km/h und Böen bis nahe 380 km/h ist HAIYAN möglicherweise der stärkste tropische Wirbelsturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der bisherige Rekord-Kerndruck von Taifun TIP (870 hPa / 1979) wurde ebenfalls unterboten.

Die Auswirkungen des Taifuns auf einige Regionen der Philippinen waren teilweise verheerend. Zum Vergleich: Die Saffir-Simson-Skala spricht bereits bei über 250 km/h von einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 mit katastrophalen Schäden. Neben den hohen Windgeschwindigkeiten kam es auch durch heftige Regenfälle und Flutwellen zu schweren Verwüstungen. Zuerst getroffen wurde am Freitagmorgen der Osten des Inselstaates, wobei die Regionen um Dulag und Tacloban besonders heftig heimgesucht wurden. Flutwellen bis zu 5 Meter Höhe sorgten teilweise für Überschwemmungen auch von einem starken Tsunami hätten ausgelöst werden können. Hier sind auch besonders viele Todesopfer zu erwarten, weit über 100 Leichen wurden in den Küstenorten bereits gefunden. Vor allem die zentralen Provinzen des Landes waren betroffen, die Hauptstadt Manila lag nicht im Kernbereich des Windfelds. Das Gebiet der höchsten Windgeschwindigkeiten hatte einen Durchmesser, der in etwa der Nord-Süd-Ausdehnung Deutschlands entspricht. Wegen der stark beschädigten Infrastruktur haben es die Rettungskräfte momentan schwer in die verwüsteten Regionen vorzudringen.
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Satellitenbildanimation, Zeitraum vom 04.11. bis zum 7.11.2013

Noch ist die Gefahr in der Region nicht vorüber

Nun bewegt sich der Taifun weiter nach Westen über das Südchinesische Meer in Richtung Vietnam, wo sich HAIYAN etwa ab den Abendstunden unserer Zeit den Küstenabschnitten nähern wird. Für Sonntagmorgen wird er nach Modellberechnungen etwa 150 km nordwestlich der Stadt Hue liegen und weiter die Küste entlang nach Norden ziehen. Anfangs sind dabei noch Mittelwinde bis 160 km/h und Böen nahe 200 km/h möglich. Die Region Hanoi wird in der Nacht zum Montag nur in deutlich abgeschwächter Form erreicht, dann wird sich der tropische Sturm in ein aussertropisches Tiefdruckgebiet umwandeln.