Kommt die Ruhe nach dem Sturm?

Tief "Christian" brachte am Montag stürmisches Wetter mit Orkanböen. Wie geht es bis zur Wochenmitte weiter?

Der Herbst ist nun auch im Hinblick auf den Wind in vollem Gange. Das schnell von Großbritannien nach Osten gezogene Tief "Christian" brachte besonders im Nordseeumfeld einen ausgewachsenen Herbststurm, der gebietsweise von Orkanböen begleitet wurde.

Windspitzen bis über 160 km/h
Wie in den News vom Montag berichtet, zog das kräftige Tiefdruckgebiet "Christian" von den Britischen Inseln über die Nordsee nach Dänemark. Zunächst gab es auf den Britischen Inseln gebietsweise Sturm- bzw. Orkanschäden, wie das Bild 1 aus London zeigt. Im ostenglischen Weybourne fielen bis Montagabend in 12 Stunden zudem 19 Liter Regen pro Quadratmeter.

In Deutschland brachte der schnell ziehende Tiefdruckwirbel "Christian" am Montag an der Nordseeküste sowie verbreitet in Schleswig-Holstein Orkanböen der Stärke 12. Wie Bild 2 zeigt, wurde in Sankt Peter-Ording der Tagesspitzenwert von 173 km/h erreicht. Der Schwellenwert für die Orkanstärke 12 beträgt 119 km/h; exakt dieser Wert wurde von der Wetterstation auf dem Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel registriert. Der Brocken im Harz erreichte einen Spitzenwert von 163 km/h.

Am Montagabend wurden außer am exponierten Kieler Leuchtturm auch auf dem Darß und auf Rügen noch orkanartige Böen der Stärke 11 erreicht, auf der Insel Hiddensee traten noch vereinzelte Orkanböen der Stärke 12 (bis zu 133 km/h) auf.

In der Nacht zu heute verlagerte sich das Sturmfeld nach Nordosten, so dass an der Ostseeküste und im Oberharz weitere Sturmböen und einzelne orkanartige Böen gemessen wurden.

Heute im Schlepptau des Orkantiefs im Norden noch windig, vielerorts aber Wetterberuhigung
Der Kern des Tiefs "Christian" soll sich heute Mittag laut den Prognosen der Berliner Wetterkarte bereits über dem Nordwesten Russlands befinden (Abbildung 3).

Die Auswirkungen des großen Unterschiedes zwischen nordeuropäischen Tiefdruckgebieten und hohem Luftdruck über dem Süden Europas äußern sich anfangs im Norden Deutschlands noch durch stark böigen Wind und Regenschauer, zwischen dem Oberrhein und der Oder zeigt sich heute schon längere Zeit die Sonne und der Wind ist in diesen Regionen zwar noch böig, aber nicht mehr stürmisch. In Bayern halten sich meist dichte Wolken, aus denen es gelegentlich regnet. Zum heutigen Wetter in Deutschland vgl. auch Abbildung 4.

Diese zeigt auch, dass die Temperatur deutlich niedriger liegt als am Montag, als am Alpenrand und am Oberrhein örtlich an der 25-Grad-Marke gekratzt wurde. Der Grund dafür ist die hinter der Kaltfront des Wirbels "Christian" eingeflossene kältere Luft (siehe Abbildung 5).

Überwiegend freundlicher Mittwoch
Am Mittwoch geht die Temperatur noch etwas zurück, wobei wir uns dann im etwa für die Jahreszeit üblichen Bereich befinden. Die Abbildung 6 zeigt, dass nur im Süden Bayerns und in Küstennähe ein Regenschirm sinnvoll sein kann, wogegen sonst ein sonniger Herbsttag zu erwarten ist. Der Wind weht meist mäßig aus Südwest - gute Voraussetzungen zum Drachensteigen also.

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