Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem "stürmischen" Blick auf das Ende der milden Witterungsphase in Mitteleuropa.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Europa
Zum Wochenstart verlagert sich von den Britischen Inseln her ein Sturm- bzw. Orkantief über die Nordsee hinweg in Richtung Südnorwegen. Somit gelangen nach dem Nordwesten Frankreichs, zunächst die Benelux-Länder und nachfolgend auch der Nordwesten Deutschlands sowie allgemein die Nordseeregion in den Bereich des Sturmfeldes. Der Wind wird im Nordwesten und Westen am Montag rasch zunehmen. Schon in den Frühstunden sind in Hochlagen der westlichen Mittelgebirge schwere Sturmböen möglich. Ab den Mittagsstunden an der Nordseeküste bereits orkanartige, später auch Orkanböen von über 120 km/h zu erwarten. Auf den Nordseeinseln sind extreme Orkanböen möglich, einzelne Berechnungen deuten Spitzen um 150 km/h an.

Deutlich windschwacher verläuft der Wochenstart im Südosten Deutschlands. Mit der Annäherung des Tiefs kommen zudem schauerartige Niederschläge auf den Norden und Westen der Bundesrepublik zu, welche speziell in Nordseenähe mitunter recht kräftig ausfallen können.

Am Dienstag verlagert sich der Schwerpunkt des Sturmfeldes von der Ostsee nach Finnland sowie in das nordwestliche Russland. In Deutschland beruhigt sich der Wind zögernd. Mit dem Sturm geht auch eine ungewöhnliche milde Witterungsphase in Mitteleuropa zu Ende. So werden zur Wochenmitte wieder Temperaturen im Bereich der jahreszeitlichen Normalwerte (10 bis 13°C) erwartet. Markante Kaltlufteinbrüche sind jedoch auch in den darauf folgenden Tagen nicht zu befürchten, wenngleich sich die Nächte in der zweiten Wochenhälfte recht frisch zeigen.

Süd- und Südostasien sowie südlicher Indischer Ozean
Ein nasser Wochenstart steht vielen Menschen von Bangladesch bis ins nördliche Thailand bevor. Vom Indischen Ozean her bringen Tiefdruckwirbel gebietsweise kräftige, mitunter unwetterartige Niederschläge ins Land. Zum Donnerstag droht auch dem Norden der Philippinen ein kräftigeres Niederschlagsereignis. Ein tropisches Tief könnte enorme Regenmengen bringen. Die genaue Entwicklung sowie die etwaige Zugbahn sind jedoch noch sehr unsicher. Das globale Wettermodell der Amerikaner (GFS) erwartet eine westliche Verlagerung, so dass am kommenden Wochenende auch das nordwestliche Vietnam betroffen sein könnte. In beiden Fällen sind 24-stündige Regenmengen von über 200 Liter pro Quadratmeter durchaus vorstellbar.

Die Entwicklung eines weiteren Tiefs scheint hingegen etwas klarer zu verlaufen. Es handelt sich hierbei um das Tropische Tief „One“, welches derzeit über dem südlichen Indischen Ozean liegt und sich mit seinem Zentrum langsam westwärts in Richtung Madagaskar bewegt. Dort wird das Tief unter Abschwächung am Dienstag erwartet.

Nordamerika
Zum Donnerstag (Halloween) sind in Teilen der Vereinigten Staaten markante Niederschläge möglich. Betroffen sind voraussichtlich die Regionen von Texas über den mittleren Westen bis zum Nordosten. Es könnte demnach eine matschige Angelegenheit werden. Die Front gehört zu einem System, welches heute und in der kommenden Nacht den nördlichen Rockies einen Schneesturm bringen soll.