Rückblick: Global viertwärmster September

Der September 2013 gilt global als der viertwärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1880.

Es dauert immer eine Weile, bis alle Daten ausgewertet sind und Vergleiche gezogen werden können. Nun deuten erste Analysen auf den global viertwärmsten September seit Beginn der Aufzeichnungen (im Jahre 1880) hin.

Für Deutschland kann man relativ zeitnah einen sogenannten Monatsrückblick erstellen. Darin enthalten sind Angaben bezüglich der Temperatur, des Niederschlags sowie der Sonnenscheindauer und etwaiger Windereignisse. Diese Parameter werden mit älteren Datensätzen verglichen, anschließend kann man Aussagen über eingetroffene Abweichungen zum Klimamittelwert treffen.

Möchte man sich das Wetter bzw. Klima des gesamten Globus rückblickend verinnerlichen, so bedarf es deutlich mehr Zeit und Aufwand. Ferner wird in den globalen Analysen die Temperatur (Luft- und Meeresoberflächentemperatur) in den Mittelpunkt gestellt. Diese wird über Land, in der Luft und auf hoher See gemessen. Seit mehreren Jahrzehnten helfen uns dabei globale Messnetze bestehend aus: Wetterstationen, Bojen, Schiffsmeldungen und Aufzeichnungen von Flugzeugen sowie Satelliten. Deren Messinstrumente wurden stetig verbessert bzw. verfeinert. Daher sollte man vor allem sehr alte Datensätze mit etwas mehr Vorsicht behandeln.

Die Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten (NOAA) veröffentlichte jüngst erste Analysen. So lag die kombinierte Durchschnittstemperatur (Land und Ozean) im vergangenen September 0.64°C über dem Mittelwert des 20. Jahrhunderts von 15,0°C. Betrachtet man nur die mittlere Abweichung der Temperatur über Land, so betrug die Abweichung sogar 0.89°C.

Rekordmeldungen gab es in Australien, Teilen Zentralasiens und im südwestlichen Kanada. Auch in vielen Teilen des mittleren und nördlichen Nordamerikas, in Nordeuropa und im südlichen Asien war es viel wärmer als gewohnt. Negative Abweichungen konnten in weiten Teilen des zentralen und östlichen Russlands, in Teilen Mittel- und Osteuropas, im Westen Grönlands sowie im südlichen Südamerika registriert werden. Man erkennt, es gibt bisher kein einheitliches „zu warm“.

Besonders hervor sticht Australien. Dort konnte der wärmste September seit Beginn der nationalen Aufzeichnungen verbucht werden. Der fünfte Kontinent führt seit 1910 eine durchgehende Klimastatistik. Die Abweichung betrug etwa 2.75°C zum Wert der Klimareferenzperiode von 1961–1990.