Sommerrückblick 2013

Wir schauen zurück auf einen Sommer, der neben Hochwasser und extremer Hitze viele schöne Tage hatte.

Der Sommer 2013 startete schwach und kam nur langsam in Schwung. Hitzewellen, kräftige Gewitter mit Tennisball-großen Hagelkörnern, Hochwasser, sogar auch noch Bodenfrost gehörten zur Wetterpalette eines abwechslungsreichen Sommers. Das Gesamtergebnis kann sich aber sehen lassen, der Sommer 2013 fällt deutlich zu warm, sehr sonnig und etwas zu trocken aus.

Jahrhundertflut, Bodenfrost und die erste Hitzewelle im Juni

Der erste Sommermonat begann im Südosten und Süden gebietsweise mit sehr viel Regen, dessen Menge teilweise die üblichen Monatsmengen überschritten hat und zu Jahrhunderthochwasser nicht nur in Deutschland führte. Die Starkregenlage aus den letzten Maitagen setzte sich noch bis zum 3. Juni fort (vgl. auch die Links zu den Wetter News am Ende dieses Artikels).

Besonders viel regnete es in Staulagen der Mittelgebirge und an den Alpen. Die höchsten Mengen fielen im Zeitraum vom 30.5. bis zum 3.6. im bayerischen Aschau-Stein mit 405 mm und im sächsischen Stützengrün-Hundshübel mit 224 mm. Nach dem Dauerregen folgte die Flut, vor allem betroffen waren die Flüsse Donau, Elbe und Saale. Es wurden etliche Rekordpegelstände erreicht.

Zunächst waren auch recht kühle Luftmassen wetterbestimmend. So wurden tagsüber oft nur Werte um 20°C erreicht und nachts kühlte es teils bis unter die 5°C-Marke ab. Doch vom 6. Juni an stiegen die Temperaturen zumindest teilweise in sommerlichere Bereiche. Es blieb allerdings leicht wechselhaft mit zeitweise durchziehenden schauerartigen Regenfällen und Gewittern, im Süden regnete es um den 10. Juni herum sogar wieder längere Zeit

Doch Mitte Juni erreichte uns die erste Hitzewelle des Jahres mit heißer Luft afrikanischen Ursprungs, die vermehrt Temperaturen deutlich über 30°C mit sich brachte. Es wurden Rekordwerte bis 37,1°C (in Kitzingen/Bayern) gemessen. Teils unwetterartige Gewitter mit örtlich über 50 l/m2 in einer Stunde und orkanartigen Böen leiteten zum kalendarischen Sommeranfang dann wieder eine Abkühlung ein. Der Juni endete dann genauso kühl, wie er anfing, so dass es am 30. Juni in Halle/Saale auch noch zu Bodenfrost kam.

Sommerwetter im Juli wie es im Buche steht
Anfang Juli brachte das Tiefdruckgebiet SKY starke Regenfälle und auch einzelne Gewitter. Doch ab dem 4. Juli bestimmten die Hochs XENIA und YASMINE das Wetter. Sie sorgten für oftmals freundliches Sommerwetter mit angenehm warmen Temperaturen, anfangs allerdings auch noch für frische Nächte. Gelegentlich zogen jedoch auch mal etwas dichtere Wolken mit örtlichen Schauern durch.

Später stabilisierte sich die Wetterlage (Abb. 3), denn auch in der Höhe bildete sich ein blockierendes Hochdruckgebiet, das sich zwischen zwei Tiefdruckgebieten befand und seinen Kern nur langsam über Mitteleuropa hinweg nach Osten verlagerte. Diese Lage, die uns lange Zeit sehr warmes bis heißes Wetter brachte, wird als Omega-Wetterlage bezeichnet. Nur selten zogen Kaltfronten vorüber, die zu etwas Abkühlung, aber zu kaum Niederschlag führten. So konnten Sommerfreunde wochenlang das sonnige Strandwetter genießen.

Erst zum 24. Juli setzten sich wieder Tiefdruckgebiete durch, die teils kräftige Gewitter mit sich brachten. Am Wochenende 27./28. Juli folgte eine kurze Hitzewelle, so dass erneut Temperaturen weit über 30°C auftraten. In der sehr feuchten Mittelmeerluft herrschte große Schwüle und vielerorts wurden die höchsten Temperaturen des Jahres erreicht. Der Spitzenreiter war Rheinfelden am Hochrhein am 27. Juli mit 38,6°C (Abb.4).

Auf das heiße Wetter folgten Hitzegewitter, durch die vielerorts Unwetter mit Starkregen, Sturmböen und ungewöhnlich großen Hagelkörnern entstanden. Große Schäden wurden dadurch vor allem in Baden-Württemberg und in einem schmalen Streifen von Ostwestfalen bis zur Altmark verursacht. Dramatisch und beeindruckend zugleich ist dieses Video eines heftigen Hagelschauers bei Hannover, örtlich wurden Korngrößen bis zu 8 cm erreicht.

###YOUTUBE###

Juli 2013 weltweit einer der sechs wärmsten Julimonate
Der Juli 2013 war global der sechstwärmste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die monatsüblichen Mitteltemperaturen wurden häufig deutlich überschritten und auf den meisten Kontinenten wurden neue Rekordwerte registriert. In Australien und in Großbritannien war der diesjährige Juli der drittwärmste und Südkorea sowie Neuseeland der viertwärmste.

Nur in den wenigsten Regionen gab es Temperaturen, die niedriger als die Mitteltemperatur waren. Solche Gebiete sind u. a. Ostrußland, Nordkanada und der Südosten der USA.

Hitze durch Gewitter abgelöst
Der August brachte in der ersten Dekade nochmals zwei kräftige Hitzewellen mit Temperaturen von teils über 35°C. Mehr und mehr verabschiedete sich aber die große Hitze über den Osten und Südosten Deutschlands hinweg nach Osteuropa und zum Balkan hin. In Österreich, Ungarn und Kroatien wurden extreme Werte bis über 40°C erreicht.

Teilweise unwetterartige Gewitter mit Böen bis hin zu Orkanstärke und Hagel brachten in Deutschland Abkühlung (Abb. 5) und somit stellte sich leicht wechselhaftes Wetter mit gemäßigter Wärme und Höchsttemperaturen zwischen meist 19 und 25°C ein. Also ein typischer deutscher Sommermonat, der viele heitere Tage, aber auch genügend Niederschlag in sich hat. Um den 20. August herum stellte sich die Wetterlage dann wieder um.

Vom Ostatlantik her zog Hoch ELIZA in Richtung Skandinavien und brachte einige Tage ruhiges, teils sonniges und recht warmes Wetter. Ab dem 24. August bewegte sich ein Tief zum Alpenraum, damit stellte sich im Süden eine regenreiche Phase ein, während nach Norden hin weiterhin der Sonnenschein überwog. Zum Monatsende setzt sich nun vielerorts nochmal heiteres Wetter durch. Atlantische Tiefdruckgebiete übernehmen in der Nordhälfte dann zum Wochenende hin zunehmend die Regie beim Wetter.

Insgesamt fiel der August 1 bis 2 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt aus, die Sonnenscheindauer war etwa im Bereich der Normalwerte. Beim Niederschlag zeigt sich hingegen ein uneinheitliches Bild, da die schauerartigen Niederschläge ihren Schwerpunkt meist im Süden und Osten hatten, gab es hier örtlich überdurchschnittlich viel Regen. Teilweise wurde aber auch, wie in vielen anderen Regionen nicht mal die Hälfte des durchschnittlichen Monatsniederschlags erreicht.

Sonne gab es reichlich…und weniger Regen als in den letzten Sommern
Den Sommer 2013 werden viele recht positiv in Erinnerung behalten, was vor allem an den vielen Sonnenstunden liegen könnte. Durchschnittlich etwa 720 Stunden schien die Sonne von Juni bis August, soviel gab es seit 2006 nicht mehr und er gehört damit zu den 5 sonnigsten Sommern der letzten 35 Jahre. Zudem war es im Mittel in diesem Jahr wärmer als im Sommer 2012 und sogar deutlich wärmer als im Sommer 2011. Der diesjährige Sommer fällt etwa 1,5 Grad wärmer als der langjährige Durchschnitt der Sommer 1961-90 aus. Allgemein gab es auch bereits mehr Sommertage (Tage mit einer Höchsttemperatur über 25°C) als im Mittel, Berlin hatte davon schon 40 (im Mittel 34), Hamburg 26 (Mittel 19), München 47 (Mittel 32) und Köln 45 (Mittel 34) und dafür war vor allem die lange Schönwetterperiode im Juli verantwortlich. Im Ganzen betrachtet war der Sommer leicht zu trocken, wenngleich es große Unterschiede gibt. Nach Südosten hin waren die Niederschlagssummen überwiegend im normalen Bereich, nach Westen hin und in Teilen Norddeutschlands fiel aber teils auch nur etwa die Hälfte der im langjährigen Mittel zu erwartenden Menge. Da mussten wir in den letzten Sommern ganz anderes ertragen, weniger Regen als in diesem Sommer gab es zuletzt im Supersommer 2003.