Im Osten Hochwassergefahr

Da ist das letzte Hochwasser von Anfang Juni (Abb. 1) noch gar nicht richtig abgeflossen, da droht schon wieder das nächste. Vor allem im Osten Deutschlands sowie in Teilen Polens und Tschechiens hat es kräftig geregnet, teilweise sind 80 bis über 100 Liter auf den Quadratmeter gefallen.

Hochwasserwarnung in Sachsen und Brandenburg
Die offiziellen Hochwasserstellen haben für die Flüsse obere Elbe, Oder, Schwarze Elster, Spree und Lausitzer Neiße eine Hochwasserwarnung herausgegeben. Dabei gilt aktuell die Warnstufe 1 bzw. 2, im Tagesverlauf werden die Richtwerte für Stufe 3 und morgen Früh wird dann an einigen Pegelstationen Alarmstufe 4 gelten. Als problematisch gilt, dass die Talsperren von den Regenfällen von Anfang Juni noch gut gefüllt sind und kaum noch neuen Niederschlag aufnehmen können. Zudem sind die Böden mit Wasser gesättigt und es kann auch dort kaum Regenwasser versickern.

Entwarnung gibt es aber bei der Niederschlagsentwicklung, denn im Tagesverlauf wird sich das Regengebiet über Sachsen, Polen und Tschechien abschwächen, so dass nicht mehr viel Niederschlag fallen wird (Abb.2).

Dauerregen: Teils über 100 Liter Regen
Ausschlaggebend für den Dauerregen war die Großwetterlage. Dabei hatte sich das Azorenhoch weit nach Norden über den Ostatlantik geschoben, so dass Mitteleuropa im Bereich einer Nordwestströmung liegt. Zudem hatte sich über Osteuropa ein Tief gebildet (Abb. 3), welches sich auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn dreht und dementsprechend für heftige Niederschläge sorgte (Abb. 4) - der Schwerpunkt lag vor allem von Vorpommern über Ostbrandenburg bis nach Ostsachsen sowie in Südwestpolen und Tschechien (Abb. 5 und 6). Am heutigen Mittwoch lassen die Niederschläge aber deutlich nach, bis Donnerstag Früh werden höchstens noch bis 20 Liter auf den Quadratmeter prognostiziert. Gleichzeitig folgt von Westen das nächste Tiefdruckgebiet, welches auch kräftige Schauer bringt, aber der Dauerregen ist ersteinmal abgezogen.