Monatsrückblick März

Anfangs frühlingshaft mild, später extrem kalt mit Dauerfrost. Der März der Rekorde

Nach einem kurzen Frühlingsintermezzo zum Monatsbeginn stellte sich die Wetterlage zur zweiten Märzdekade grundlegend um. So gelangte Deutschland an den Südrand eines kräftigen Hochdruckgebietes über Nordeuropa. Kaltes Winterwetter mit Kälterekorden im Norden und Osten des Landes folgten. Zudem fiel gebietsweise reichlich Schnee.



Einer der kältesten Märzmonate seit Messbeginn 1881
Mit einer Duchschnittstemperatur von 0,2°C gehört der März 2013 zu den sechs kältesten Märzmonaten seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881. Im Norden und Osten des Landes ist der diesjährige März sogar der kälteste Märzmonat seit mehr als über 100 Jahren. Zudem fiel er gebietsweise im Durchschnitt sogar kälter aus als die eigentlichen Wintermonate Januar und Februar. Auch der Dezember 2012 war im Nordosten Deutschlands im Schnitt rund 1,5°C milder als der März.

Im Bundesdurchschnitt weicht der März 2013 mit einer Mitteltemperatur von 0,2°C um 3,3°C von dem Klimawert der Referenzperiode 1961 bis 1990 ab. Verglichen mit dem Klimawert von 1981 bis 2010 beträgt die negative Abweichung sogar 4,1°C.

Zu Beginn frühlingshaft mild, örtlich bis 20,2°C
Doch bevor die Temperaturabweichungen negativ wurden, startete der März mit frühlingshaft mildem Wetter. Teilweise wurden sogar neue positive Rekorde für die erste Märzdekade aufgestellt. So wurde am Flughafen Düsseldorf am 6. März ein Höchstwert von 20,2°C gemessen, der gleichzeitig auch das bundesweite Monatsmaximum darstellt. Auch sonst herrschten in Deutschland vorübergehend zweistellige Plusgrade, womit die Temperaturen teilweise deutlich positiv vom langjährigen Klimawert abwichen.

Winter-Comeback und viel Neuschnee in der zweiten Märzdekade
Zwischen dem 07. und 12. März stellte sich die Wetterlage dann grundlegend um. So konnte sich über Nordeuropa ein Hochdruckgebiet entwickeln, so dass Norddeutschland in den Zustrom kalter Luft aus Nord- und Osteuropa gelangte. In der Mitte und im Süden der Bundesrepublik hielt sich die milde Luft noch etwas länger. Jedoch gab es entlang der Luftmassengrenze quer über Deutschland kräftigere Niederschläge, die in der Mitte und nach Norden hin meist als Schnee fielen.

So überquerte am 12. März das kleinräumige Tief "Xaver" Deutschland von West nach Ost und sorgte vielerorts für eine geschlossene und mächtige Schneedecke, die aufgrund der niedrigen Temperaturen und weiterer Schneefälle sehr langlebig war und bis zum Ende des Monats im Nordosten Deutschlands oft noch vorhanden ist. Die Bundeshauptstadt liegt seit dem 10. März unter Schnee, teilweise wurde in der Region Berlin/Brandenburg nach dem 20. März noch eine Schneehöhe von bis zu 20cm erreicht.

Durch die Medien gingen vor allem die heftigen Schneefälle im Rhein-Main-Gebiet am 12. März, als der Flughafen Frankfurt/Main über mehrere Stunden gesperrt und somit hunderte von Flügen annulliert werden mussten. Am 13. März lagen am größten Flughafen Deutschlands insgesamt 18cm Schnee - neuer Stationsrekord für den März.

Kälterekorde in der letzten Märzdekade
Der kälteste Ort in Deutschland war zwar am 16. März mit -21,3°C Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge, jedoch wurden in der letzten Märzdekade im Norden und Osten Deutschlands in vielen Orten neue Kälterekorde für Ende März aufgestellt, die teilweise schon in einer News aufgegriffen wurden.

Dennoch gab es teilweise schon am 23., meist aber am 24. März landesweit neue negative Dekadenrekorde. So wurden im brandenburgischen Coschen -18,9°C gemessen. Somit war die Nacht zum 24. März in der Region Berlin/Brandenburg die kälteste Nacht des Winters. Die alten Dekadenrekorde stammten aus dem Jahr 1899, in diesem Jahr wurde es im Nordosten Deutschlands demnach noch kälter.

Während also in der Mitte und im Westen Deutschlands eher in der zweiten Märzdekade neue Kälterekorde aufgestellt wurden, sorgte die kontinentale Arktikluft im Norden und Osten Deutschlands in der letzten Märzdekade für neue negative Temperaturekorde.

Sonnenscheinreich und wenig Niederschlag
Trotz erheblicher Neuschneemengen fiel der März 2013 insgesamt zu trocken aus. Teilweise beträgt die Niederschlagsmenge an vielen Messstationen nur die Hälfte des üblichen Klimawertes. Die Niederschläge fielen jedoch im Nordosten des Landes fast ausschließlich als Schnee. Sehr trockene Regionen waren Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen, obwohl es dort vielerorts neue Schneerekorde für den März gab. Zwischen Lübeck und Hamburg lagen vorübergehend über 30cm Schnee.

Aber auch im sonst eher niederschlagsreichem Westen sind nur zwischen 30 und 40 Liter/m² gefallen. Am Rhein liegt das Klimamittel teilweise bei 75 Liter pro Quadratmeter.

Dafür gab es verbreitet überdurchschnittlich viel Sonnenschein, wobei Brandenburg und Berlin sowie Mecklenburg-Vorpommern die sonnigste Ecke im März darstellten. Bislang ließ sich dort über 150 Stunden die Sonne blicken. Das Klimasoll wurde dagegen eher im Süden und Südwesten erfüllt.