Weltwetter-Übersicht

In Australien Hochwasser- und Sturmgefahr, in Europa und im Osten der USA deutliche Milderung.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Donnerstag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

  1. Australien
    Der Ex-Tropensturm OSWALD ist in der vergangenen Woche über die Cape York Halbinsel im Nordosten des Landes hinweggezogen und ließ durch heftige Gewitterschauer die Flusspegel rasch ansteigen. Dies brachte gebietsweise schwere Überflutungen mit sich. Rettungskräfte mussten mehrere Bewohner vor den Fluten retten. Nun stehen auch der Metropole Brisbane sintflutartige Regenfälle bevor. Innerhalb von nur 24 Stunden können dort um 150 Liter pro Quadratmeter fallen. Es gibt jedoch auch Bereiche, wo 200 bis 300 Liter Regen pro Quadratmeter durchaus möglich sind. Die Abildung 2 zeigt in diesem Zusammenhang den EF-Index für den Niederschlag, der mit dem Wert 1 durchaus Unwetterpotential aufweist. Überflutungen drohen demnach auch in Brisbane.

    Doch auch der Wind ist für die Bewohner der australischen Ostküste durchaus warnrelevant. Im oberen Bereich der Abbildung 2 zeigt der EF-Index positive Anomalien, also das Potential für Sturmböen oder sogar schwere Sturmböen (vgl. auch Abbildung 3). Das Hauptsturmfeld mit orkanartigen Böen wird von den Modellen jedoch über dem Meer berechnet. Auch Sydney wird von heftigen Gerwitterschauern und Sturmböen betroffen sein, wie unser Ortewetter für Sydney zeigt. Erst ab Dienstag wird der Ex-Tropensturm abziehen und das Wetter sich schließlich beruhigen.
     
  2. Europa
    In Europa stellt sich die Wetterlage grundlegend um. Durch einen kräftigen Tiefdruckkomplex über dem Atlantik stellt sich in Europa eine lebhafte Westströmung ein. Die Temperatur steigt markant an, so dass sich mit zweistelligen Höchstwerten im Plusbereich verbreitet Tauwetter durchsetzt (vgl. auch den EF-Index in Abbildung 1). Selbst die Nächte sind in Mitteleuropa größtenteils frostfrei.

    Atlantische Tiefausläufer sorgen jedoch zugleich für wechselhaftes und teils stürmisches Wetter. Durch kräftige Regenschauer in Verbindung mit Tauwetter bis in hohe Lagen wird die Schneeschmelze verstärkt, so dass einige Flusspegel bedrohlich ansteigen. Im Verlauf der kommenden Woche nimmt die Hochwassergefahr zu.
     
  3. Nordamerika
    Auch der Osten der USA befindet sich ähnlich wie Europa in der neuen Woche ebenfalls im Zustrom sehr milder Luftmassen (vgl. Abbildung 1). Dort ist allerdings der Höhentrog etwas markanter ausgeprägt, wodurch die Luft subtropischen Ursprung hat. So kann selbst in New York das Quecksilber im Laufe der Woche auf fast frühlingshafte Werte ansteigen. Aber auch dort sind stärkere Regenfälle zu erwarten. Zum Ende der Woche könnte allerdings wieder die Rückseite des Tiefs mit polarer Luft den Nordosten der USA erreichen, dies hätte einen drastischen Temperatursturz und erneut winterliche Bedingungen zur Folge.
     
  4. Nordafrika/Arabische Halbinsel
    In Ägypten und Sudan sowie auf der Arabischen Halbinsel deutet der EF-Index für Windböen (Abbildung 4) in den kommenden Tagen stark positive Anomalien an. Grund dafür ist ein Tief, das vom Mittelmeerraum weit nach Südosten ausgreifen kann. Sturmböen in Verbindung mit Staubstürmen sind durchaus möglich.