Hochwasser in England

In letzter Zeit wurde viel über das Hochwasser in England gesprochen, aber wie kam es eigentlich dazu?

In England regnete es in den vergangenen Tagen teilweise sehr kräftig. Durch die vor allem im Süden Englands äußerst hohen Niederschlagssummen resultierten verbreitet Überschwemmungen. Im Folgenden soll noch einmal auf die Entstehung des Hochwassers zurückgeblickt werden.

Tiefdruckgebiete brachten Überschwemmungen
Ursache für die verheerenden Überschwemmungen in weiten Teilen Englands waren vor allem das Tiefdruckgebiet "Egerin" und das Sturmtief "Franziska". Letzteres sorgte bei uns teils für orkanartige Böen.

Tief "Egerin" lag am Mittwoch, dem 21.11. mit seinem Zentrum im Bereich des Ärmelkanals. Vor allem  in Südengland, das besonders nahe am Tiefdruckkern lag, kamen teils erhebliche Niederschlagssummen zusammen. Verbreitet fielen innerhalb von 24 Stunden zwischen 10 und 20 Liter/m². Noch mehr Regen kam in Cornwall mit 28 Liter/m² herunter. In East Devon fielen sogar 39 Liter/m². Durch diese intensiven Regenfälle traten in weiten Teilen Südwestenglands Flüsse über die Ufer.

Bevor sich die Lage wieder entspannen konnte, lag  schon Sturmtief "Franziska" mit neuen Regenfällen bereit. Der Tiefdruckwirbel zog vom 24.11. auf den 25.11. von der Biskaya nach Südengland. Dort regnete er teils erhebliche Niederschlagsmengen ab. Gebietsweise kamen innerhalb von nur 12 Stunden über 30 Liter/m² herunter. In Plymouth kamen sogar  innerhalb eines Tages 57 Liter/m² zusammen.  

Und auch nach Abzug von "Franziska"  war die Lage weiter kritisch. Tief "Gabriele",  das auf "Franziska" folgte,  sorgte dafür, dass die Hochwasserlage in England weiterhin angespannt blieb. Zwar brachte es bei weitem nicht so viel Regen wie "Franziska", doch reicht bei schon vorhandenem Hochwasser  leichter Regen aus, um die Lage angespannt zu halten.

Große Schäden
Als Folge der unwetterartigen Regenfälle kam es verbreitet zu Überschwemmungen. In England und Wales standen verbreitet Straßen und Schienen unter Wasser. So mussten Autofahrer aus ihren PKWs gerettet und Zugverbindungen unterbrochen werden. Zeitweise waren über 800 Häuser vom Wasser überflutet. Das Ausmaß der gesamten Schäden wird sich aber erst zeigen, wenn das Hochwasser vollständig zurückgegangen ist.

Nicht das erste Hochwasser
England wurde bereits im September von den schwersten Überschwemmungen seit 30 Jahren heimgesucht. Damals sorgte Sturmtief "Karin" für teils immense Niederschläge, die vor allem im Norden Englands niedergingen. Örtlich fiel dabei innerhalb von zwei Tagen so viel Regen, wie sonst innerhalb des gesamten Septembers. Der insgesamt in England nass ausgefallene Herbst  hat dafür gesorgt, dass der Boden in weiten Teilen Englands wassergesättigt war. Dadurch wurde das jüngste Hochwasser zusätzlich bei seiner Entstehung unterstützt.