MeteoShow und Monsun

Wir blicken wie jeden Donnerstag auf das Wetter für das Wochenende und heute zudem nach Indien

Keine Sorge, wir erwarten für dieses Wochenende keine monsunartigen Regenfälle, wie die Überschrift dieser News glauben machen könnte. Wir nutzen jedoch die Gelegenheit, wie jeden Donnerstag neben dem Wochenendwetter für Deutschland im Video auch den Blick über den Tellerrand zu wagen. Und der führt uns heute in die Region des Indischen Monsuns.

Die MeteoShow:
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Überschwemmungen nach extremem Monsunregen
Selbst die kräftigsten Regenfälle, die an diesem Wochenende in Deutschland überhaupt auftreten können, sind nicht vergleichbar mit den Massen, die während der Saison des Sommermonsuns auf den indischen Subkontinent herunterprasseln. Dieser kann genauso unheilbringend wie überlebenswichtig für die Menschen dort sein. Denn während die einen vor weitreichenden Überschwemmungen flüchten, verlassen sich Landwirte auf ausreichende Wassergaben für ihre Ernte.

Zerstörtes Ernteland und Todesopfer
Momentan ist die Lage im Nordosten jedoch dramatisch, dort kommt es kurz vor Ende der Monsunsaison nach Regenmassen der letzten Tage zu schweren Überschwemmungen, insbesondere im abgelegenen indischen Bundesstaat Assam sowie in Bangladesch. Dort ist der Fluss Brahmaputra zum wiederholten Mal in diesem Jahr über die Ufer getreten. Hier ein Video der ersten Flut zu Beginn der Monsunzeit:

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Zwei Millionen Inder sind laut Medienangaben derzeit auf der Flucht, mindestens 18 Menschen verloren in der Flut ihr Leben. 2.600 Dörfer und 400.000 Hektar Ernteland sind dort zurzeit betroffen. Zuvor wurde auch Pakistan noch einmal von ungewöhnlich kräftigen Regengüssen heimgesucht. Nach Angaben der BBC wurden dabei 120.000 Häuser zerstört, wodurch Zehntausende obdachlos wurden.

Indischer Monsun offiziell auf dem Rückzug
Derweil hat das Indische Meteorologische Department IMD offiziell den Rückzug des Sommermonsuns verkündet, der sich von Nordwest nach Südost
aus Indien zurückzieht. Über dem Nordwesten Indiens und in Pakistan war das Ende der Monsunzeit damit drei Wochen zu spät. Dann beschleunigte sich jedoch der Rückzug, sodass mittlerweile beinahe die durchschnittliche Position erreicht wurde. Am Mittwoch war die Rückzugslinie östlich der Hauptstadt Neu Delhi entlang einer Linie West-Nepal bis zur Kathiawar-Halbinsel im Bundesstaat Gujarat.

Auch die aktuelle Niederschlagsprognose des europäischen Wettermodells (Abb. 2) zeigt, dass dort nur noch wenige Niederschläge zu erwarten sind, im Nordwesten Indiens und in Pakistan setzt sich dabei trockenes und sonniges Wetter (Abb. 3) durch.

Aufatmen im Westen Indiens
Dort, vor allem im Westen Indiens, ist man erleichtert über die verlängerte Monsunregenzeit, hat sie doch dazu geführt, das Niederschlagsdefizit dort zu verringern. Am 19. September gab es dabei nur noch 5% weniger Regen als im langjährigen Mittel der Monate Juni bis September. Einige Monate zuvor mussten die Landwirte bei teils über 10% zu wenig Niederschlag deutlich mehr um ihre Ernte fürchten.