"Isaac" bisher

Eine Zwischenbilanz zum mittlerweile ex-Hurrikan "Isaac": Warum jetzt noch Gefahr herrscht

Mit erheblichen Schäden und Überschwemmungen ist der Hurrikan "Isaac" über die nördliche Golfküste gezogen. Für New Orleans indes blieb eine Katastrophe in der Größenordnung von "Katrina" (2005) aus. Mittlerweile wurde "Isaac" zu einer "Tropischen Depression" herabgestuft, doch ist die Gefahr noch nicht vorüber.

Mit mittleren Winden bis Orkanstärke, Sturmfluten, extremen Regenfällen und Tornados ging der sehr langsam ziehende Hurrikan Isaac in der Nacht vom 28. auf den 29. August 2012, exakt fünf Jahre nach Hurrikan "Katrina" an Land. Er war ein Hurrikan der Stärke 1 auf der 5-stufigen Saffir-Simpson Skala. Da der Tropensturm zunächst an der Golfküste entlang "schlingerte", gab es dabei gleich mehrere Landgänge. Die folgende Animation aus Satellitenbildern im sichtbaren Spektrum zeigt, wie langsam sich der Hurrikan verlagerte:

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Auch in der Metropole New Orleans wurden dabei Orkanböen bis etwa 115 km/h registriert (Abb. 2) bei gleichzeitigen Regenfällen von örtlich deutlich über 200 Litern pro Quadratmeter in nur 24 Stunden. Mit der Flut zusammen drückte der Hurrikan dabei das Wasser gegen die neu erbauten Schutzanlagen rund um die Stadt. Der Pegel Shell Beach im Lake Borgne, knapp 50 km südöstlich von New Orleans, stieg dabei auf über 3,37 m (inoffizielle Angaben gehen bis 4,14 m und damit nahe an den Rekord von "Katrina" mit 4,72 m) über den mittleren Wasserstand (Flut und Sturmflut) und lag damit höher als bei Hurrikan "Gustav" 2008, der immerhin als Hurrikan der Kategorie 2 an Land ging.

Dennoch blieb die Katastrophe aus. Sie wurde befürchtet, da Hurrikan "Katrina" mit 1800 Todesopfern noch in frischer Erinnerung war. Dennoch mussten einige Bewohner wegen überfluteter Straßen aus den Wassermassen gerettet werden.

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Schwerpunkte Plaquemines Parish und Mississippi
Das salzige Gofwasser wurde dabei auch in das Flussbett des Mississippi River gedrückt. Dieses bekamen besonders die Anwohner der Gemeinde Plaquemines Parish südlich von New Orleans zu spüren, dort wird die Sturmflut auf eine Höhe von etwa 3,65 m geschätzt. Dort schwappte das Wasser am Dienstagabend, 28.08.12 Ortszeit, über die Schutzanlagen und überflutete die Häuser in dem Gebiet, das zuvor zwangsweise evakuiert worden war. Von dort und aus dem US-Bundesstaat Mississippi sind die dramatischsten Bilder zu sehen.

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Die Flutwelle erstreckte sich dabei sehr weit den Mississippi River entlang flussaufwärts, selbst in Knox Landing bekam man ein Hochwasser von 0,43 m - immerhin 505 km vom Mississippidelta entfernt. In Biloxi und Pascagoula haben zudem Tornados gewütet, wobei eine Person durch einen Baum erschlagen wurde.

Unwettergefahr hält an
Trotz der Degradierung von "Isaac" auf eine Tropische Störung ist die von ihm ausgehende Unwettergefahr noch nicht gebannt. Insbesondere extreme Regenmengen können noch zu größeren Überflutungen in tiefergelegenen Gebieten führen. Laut aktueller Prognose führt seine weitere Zugbahn nun über Arkansas und Missouri nach Illinois und Indiana (Abb. 5), wo er sich zu einem außertropischen Tief umwandeln wird. Nach Prognosen des europäischen Vorhersagemodells sind immerhin noch Regensummen bis 150 Liter pro Quadratmeter bis zum Ende der Woche zu erwarten (Abb. 6). Das National Hurricane Center spricht in seiner letzten Warnung sogar von lokalen Maxima von über 630 Litern auf den Quadratmeter. Das ist mehr, als in Berlin in einem durchschnittlichen Jahr fällt.